Preisverleihung 2020

Frauenpreis für vorbildliche „Mutmacherinnen“

Bei einer festlichen Preisverleihung mit 390 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Historischen Rathaussaal hat die Stadt Nürnberg am Donnerstag, 5. März 2020, den städtischen Frauenpreis 2020 vergeben. Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Hedwig Schouten, Frauenbeauftragte der Stadt Nürnberg, überreichten die Auszeichnung dem Internationalen Frauen- und Mädchenzentrum und den Stadtteilmüttern der Stadtmission Nürnberg. Beide Vereine wurden für ihren langjährigen Einsatz für Frauen, Mütter und Mädchen mit Zuwanderungsgeschichte gewürdigt. Die Auszeichnung ist mit jeweils 2.000 Euro dotiert. Zusätzlich hat die Interreligiöse Frauen-WG einen nichtdotierten Anerkennungspreis erhalten.

Hedwig Schouten würdigte in ihrer Laudatio alle Projekte: „Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem die Gleichstellung der Geschlechter mit der Herkunft zusammenhängt und es Gleichberechtigung nur für weiße Menschen gibt. Bitte lassen Sie sich bei Ihrer wertvollen Arbeit nicht durch rassistische Stimmungen entmutigen und machen Sie bitte weiter. Unsere Gesellschaft braucht Sie!“
Im Anschluss an die Überreichung der Urkunden hatten die Preisträgerinnen die Gelegenheit bei einem Podiumsgespräch mit der stellvertretenden Frauenbeauftragten der Stadt Nürnberg Christine Burmann aus ihrem Arbeitsalltag zu berichten und konkrete Unterstützungsmaßnahmen zu fordern. „Liebe und Finanzen“ waren hier die Stichworte des Abends. Zum Abschluss der Preisverleihung wurden alle ehrenamtlich engagierten Frauen der Projekte nach vorne auf die Bühne gebeten und bekamen als kleine Anerkennung für ihre Arbeit gelbe Rosen überreicht. Für die musikalische Stimmung während der Preisverleihung sorgten die jungen Musikerinnen des Fagott-Trios „Flying Birds“.

Impressionen der Preisverleihung im Historischen Rathaussaal

Frauenpreisverleihung 2020

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Gruppenbild mit allen Beteiligten

Frauenpreisverleihung 2020

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Preisübergabe an das Internationale Frauen- und Mädchenzentrum (IFMZ)

Preisübergabe an die Stadtteilmütter

Preisübergabe an die Stadtteilmütter

Preisübergabe an die Interreligiöse Frauen-WG

Preisübergabe an die Interreligiöse Frauen-WG

Podiumsgespräch mit allen Preisträgerinnen

Podiumsgespräch mit allen Preisträgerinnen

Fagott-Trio Flying Birds

Fagott-Trio "Flying Birds"


Die Projekte der Preisträgerinnen

Das Internationale Frauen- und Mädchenzentrum (IFMZ) bietet vor allem Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund die Möglichkeit, ihre Lebenssituation aktiv zu gestalten. Zudem stellt es ihnen ein breites Spektrum an Bildungs-, Freizeit- und Beratungsangeboten zur Verfügung. Ziel ist es, das Selbstbewusstsein und die Selbstständigkeit der Frauen und Mädchen sowie deren Integration zu fördern. „Das IFMZ stellt für viele Frauen und Mädchen die Basis für ein selbstbewusstes und ein selbstständiges Leben dar. Das 40-jährige Bestehen, das dieses Jahr gefeiert wurde, spricht für den enormen Erfolg und zeigt, wie Integration und das Miteinander unterschiedlicher Kulturen über Generationen hinweg funktionieren können“, hebt die Jury hervor.

Die Stadtteilmütter der Stadtmission Nürnberg unterstützen seit zehn Jahren zugewanderte oder geflüchtete Familien, sich im neuen Lebensumfeld zurechtzufinden. Mütter, meist mit Migrationshintergrund und oftmals mit der Situation der Frauen, deren Lebensbedingungen und deren Geschichte vertraut, erhalten zunächst eine umfangreicheAusbildung zu "Stadtteilmüttern“. Aufgrund ihrer eigenen Migrations- und Integrationserfahrungen können sie betroffene Familien unterstützen. „Das Angebot ist niederschwellig: Die Stadtteilmütter kommen in die Alltagswelt der Frauen und suchen dort nach passgenauen Hilfen. Die Tatsache, dass sie keine pädagogischen Fachkräfte sind, sondern engagierte Mütter, die ehrenamtlich tätig sind, ermöglicht ihnen einen einfachen und schnellen Zugang zu den Frauen“, würdigt die Jury das Projekt.

Das Projekt Interreligiöse Frauen-WG der Evangelischen-Jugend Nürnberg, das im Jahr 2018 gestartet ist, ist eine Wohngemeinschaft auf Zeit, bei dem junge Frauen christlichen und muslimischen Glaubens eine Woche lang gemeinsam unter einem Dach leben. Die Teilnehmerinnen verbindet, dass sie in ihrer Gemeinde, Organisation oder ihrem Jugendverband ehrenamtlich engagiert sind. So „wurde ein Format für Frauen geschaffen, bei dem sie sich in einem geschützten Raum eine Woche lang intensiv begegnen und kennenlernen können“, betont die Jury.

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