Gender Mainstreaming in der Stadtverwaltung Nürnberg

Im Mai 2021 feierte die Europäische Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf kommunaler und regionaler Ebene ihr 15-jähriges Jubiläum. Seit der Europäische Rat der Gemeinden und Regionen Europas die Charta im Jahr 2006 unterzeichnete, sind 1.831 europäische Kommunen der Charta beigetreten, darunter 58 engagierte Kommunen aus Deutschland.

Im Oktober 2010 trat auch die Stadt Nürnberg der Charta bei und verpflichtete sich damit, die Gleichstellungsarbeit auf kommunaler Ebene noch weiter zu intensivieren, auszubauen und aktuellen Bedarfen anzupassen. Mit der Berufung einer Frauenbeauftragten und der Etablierung der Gleichstellungsstelle, der Verabschiedung eines Frauenförderplans und der Anwendung des Gender Mainstreaming Prinzips bei der Personal- und Organisationsentwicklung trägt die Stadt Nürnberg schon seit Jahrzehnten aktiv zur Verwirklichung einer geschlechtergerechten Gesellschaft bei.

Seit 2012 werden zudem im Turnus von jeweils drei Jahren Gleichstellungsaktionspläne erstellt. Unter der Federführung der Gleichstellungsstelle wurde der vorliegende Gleichstellungsaktionsplan 2021-23 mit über 100 Einzelmaßnahmen zur Erreichung von mehr Geschlechtergerechtigkeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen Geschäftsbereichen der Stadtverwaltung im Rahmen der Koordinierungsgruppe Gender erarbeitet und im Juni 2021 vom Stadtrat verabschiedet.

Dabei wurde die Zweiteilung in Maßnahmen zur Erreichung einer geschlechtergerechten Stadtverwaltung und zur Verwirklichung einer geschlechtergerechten Stadtgesellschaft beibehalten. Die themenbezogene Unterteilung innerhalb dieser zwei großen Handlungsfelder orientiert sich an den Schwerpunkten der jeweiligen Ziele und zeigt, dass es viele Parallelen gibt: Den gleichstellungspolitischen Herausforderungen, die die Stadtgesellschaft beschäftigen, steht in anderen Kontexten auch die Verwaltung gegenüber.

Aktuelle Entwicklungen im Rahmen der Corona-Pandemie haben noch einmal verdeutlicht, dass überwunden geglaubte Rollenfestlegungen sich noch immer in den Strukturen unserer Gesellschaft niederschlagen. Diese wirken sich überwiegend negativ auf ein
selbstbestimmtes Leben von Frauen aus, hindern jedoch nicht selten auch Männer daran, neue geschlechtergerechte Wege zu gehen. Mit Hilfe der verschiedenen Einzelmaßnahmen gilt es Rollenstereotype aufzubrechen und strukturelle Hürden abzubauen, um weitere Schritte in Richtung einer geschlechtergerechten und diversen Gesellschaft zu gehen.

Gleichstellungsaktionsplan

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