Kunst und Künstler*innen der "Biennale di Venezia" zu Gast in Nürnberg
„The Art of Remembrance“ – unter diesem Motto zeigt das Segment#1 in der Kongresshalle zwischen dem 5. und 21. Juli 2024 künstlerische Positionen aus den Bereichen Klangkunst, visuelle Kunst, Film und Performance. Ausgangspunkt ist die im Rahmen der Nürnberger Bewerbung um den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2025 entstandene Klangerkundung „Sometimes You Just Have to Give It Your Attention“, die von Michael Akstaller und Jan St. Werner initiiert und von dem in Nigeria geborenen Schriftsteller und Wissenschaftler Louis Chude-Sokei kuratiert wurde. Es ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit den Architekturen des Nationalsozialismus auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände.
Um dieses Video ansehen zu können, müssen Sie Marketing-Cookies erlauben.
Louis Chude-Sokei, Michael Akstaller und Jan St. Werner zählen gemeinsam mit Robert Lippok, Nicole L’Huillier, Yael Bartana und Ersan Mondtag zu jener Gruppe von Künstler*innen, die die Kuratorin Çağla Ilk eingeladen hat, Teil der 60. Biennale di Venezia zu sein und den diesjährigen deutschen Beitrag zur international bedeutendsten Kunstausstellung zu verantworten. Unter dem Titel „Thresholds“ („Schwellen“) werden in Venedig Geschichte und Zukunft aus der Perspektive verschiedener künstlerischer Positionen erzählt.
Von hier aus blickt „The Art of Remembrance“ zurück auf die Geschichte des Deutschen Pavillons. Zunächst 1909 als Bayerischer Pavillon in den Giardini erbaut, wurde er 1938 durch den Architekten Ernst Haiger im Sinne der nationalsozialistischen Architekturästhetik überformt und stellt als Gebäude eines heroischen Klassizismus bis heute eine inhaltliche und ästhetische Herausforderung dar. Ausgewählte Positionen künstlerischer Reflexion auf das architektonische Erbe sind im Segment#1 flankierend zu den künstlerischen Positionen des Jahres 2024 präsent – Joseph Beuys’ „Straßenbahnhaltestelle“ (1976), Hans Haackes „Germania“ (1993), Isa Genzkens „Oil“ (2007), Christoph Schlingensiefs „Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir“ (2011), Anne Imhofs „Faust“ (2017) und nicht zuletzt Maria Eichhorns „Relocating a Structure“: eine künstlerische Intervention, die 2022 die baulichen Strukturen des Pavillons vor der Überformung durch die Nationalsozialisten freilegte und so Schichtungen des Erinnerns erfahrbar machte.
„Die Kunst des Erinnerns“ thematisiert mit Ausstellung, Konzert, Lecture und Artist Talk im Segment#1 der Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände die Möglichkeiten des Erinnerns für die Gegenwart und Zukunft. Die Kongresshalle wird zum Ort kritischer Reflexion. Es ist ein Vorausgriff auf die Zukunft der Kongresshalle.
The Art of Remembrance - La Biennale di Venezia
5. bis 21. Juli 2024 / Segment #1 (Kongresshalle) Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 15-20 Uhr Samstag & Sonntag, 10-20 Uhr Eintritt frei
BEGLEITPROGRAMM Eintritt frei - keine Anmeldung erforderlich
Freitag, 5. Juli, 18 Uhr VERNISSAGE Prof. Dr. Julia Lehner, Bürgermeisterin der Stadt Nürnberg Prof. Dr. Dr. Ulrich Raulff, Präsident des ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) Çağla Ilk, Kuratorin des Deutschen Pavillons der 60. Biennale di Venezia
Samstag, 6. Juli, 15 Uhr ARTIST TALK I – Arbeiten für La Certosa Michael Akstaller, Robert Lippok, Jan St. Werner - Die Veranstaltung findet im Heizhaus (Wandererstr. 89) statt! -
Samstag 6. Juli, 19 Uhr Artist Talk II – Der Deutsche Pavillon und die Institutionenkritik Çağla Ilk im Gespräch mit Michael Akstaller und Jan St. Werner Moderation: Michael Husarek
Sonntag, 7. Juli, 14 Uhr + 16 Uhr Kurator*innenführungen und Rundgänge durch die Kongresshalle
Montag 15. Juli, 19 Uhr VORTRAG & FILMPRÄSENTATION Yilmaz Dziewior, Direktor des Museum Ludwig, Köln & Kurator des Deutschen Pavillons 2022 über Maria Eichhorns „Relocating a structure“
Samstag, 20. Juli, 12 Uhr Artist Talk III Çağla Ilk im Gespräch mit Yael Bartana und Ersan Mondtag