Zeittafel zur Geschichte des Klärwerks 2
1908
Planung einer zentralen Kläranlage für Nürnberg am Standort des heutigen Klärwerks 1 bei Doos. Das Projekt wird wegen der hohen Kosten nicht weiterverfolgt. Doch die starke Verschmutzung der Pegnitz erfordert schnelle Maßnahmen zur Reinigung des Abwassers.
1910
Das städtische Bauamt entwirft eine Kläranlage an der Ausmündung des Südlichen Hauptsammlers in die Pegnitz. Sie erhält die Bezeichnung "Kläranlage Süd".
Aus den Bauplänen der Kläranlage Süd. Mit viel Liebe zum Detail angefertigt. Pläne aus dem Jahr 1912.
1911
Baubeginn für die Kläranlage Süd.
1913
Inbetriebnahme der Kläranlage Süd. Sie besteht aus: Rechen, Sandfang, acht Emscherbrunnen (Durchmesser 8 Meter, Tiefe 10,7 Meter), einer nachgeschalteten "Absturzanlage" zur Belüftung des Abwassers sowie Schlammtrockenbeeten mit 1600 Quadratmetern Fläche.
Die Kläranlage Süd kurz nach ihrer Fertigstellung im Jahr 1913. Deutlich erkennbar sind die acht Emscherbrunnen. Im Vordergrund Rechen und Sandfang.
1914
Baubeginn für die Kläranlagenerweiterung. Der steigende Wasserverbrauch, der Anschluss des Gostenhofer Hauptsammlers sowie neu entstandene Bebauung im Einzugsgebiet machten eine Erweiterung der Anlage um zwölf Emscherbrunnen sowie eine Vergrößerung der Trockenbeete auf insgesamt 2850 Quadratmeter erforderlich.
1915
Inbetriebnahme der Kläranlagenerweiterung.
1929
Fertigstellung der Anlagen zur Klärgasnutzung auf der Kläranlage Süd: Gasauffangung in der gesamten Kläranlage, Gasausgleichsbehälter, Rohrleitung zum städtischen Gaswerk.
1958
Einführung der biologischen Abwasserreinigung in Tropfkörpern: Es gehen vier Tropfkörper (Durchmesser 25 Meter) und zwei Absetzbecken (Durchmesser 35 Meter) in Betrieb.
So zeigte sich die Kläranlage Süd / Klärwerk 2 in den 1960er Jahren: ganz links die Emscherbrunnenanlage und die Schlammtrockenbeete. Rechts die 1958 in Betrieb genommene Tropfkörperanlage.
1962
Die "Kläranlage Süd" wird umbenannt. Sie heißt seitdem "Klärwerk 2" (als das kleinere der beiden Klärwerke).
1980
Die Planungen für eine völlige Umgestaltung des Klärwerks beginnen.
1984
Abbruch der alten Kläranlage (bis auf das Zulaufbauwerk des Südlichen Hauptsammlers und die Tropfkörper mit den dazugehörigen Absetzbecken).
1987
Inbetriebnahme des Kläranlagen-Neubaus/erster Bauabschnitt. Er umfasst den Zulaufbereich (Hebewerk, Rechen, Sandfang) und die erste biologische Stufe (sauerstoffbegaste Belebungsanlage) mit den dazugehörigen beiden Absetzbecken (Durchmesser 44 Meter).
Die erste biologische Stufe (Hochlastbelebungsanlage) des Klärwerks 2 kurz nach ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1987. Im Vordergrund eines der beiden Absetzbecken, dahinter die abgedeckten Belebungsbecken.
1990
Inbetriebnahme des Kläranlagen-Neubaus/zweiter Bauabschnitt. Er umfasst die zweite biologische Stufe (luftbegaste Belebungsanlage) mit den dazugehörigen Absetzbecken (Durchmesser 44 Meter).
1991
Inbetriebnahme des Kläranlagen-Neubaus/dritter Bauabschnitt (Abwasserfilter).
1994
Die Maßnahmen zur Stickstoffreduzierung (vorgeschaltete Denitrifikation in der zweiten biologischen Stufe) gehen in Betrieb.
Die zweite biologische Stufe im Klärwerk 2 nach Inbetriebnahme der Denitrifikation. Deutlich erkennbar: Die belüftete (vorne) und die unbelüftete Zone der Belebungsbecken (Fließrichtung von hinten nach vorne).
2003
Ertüchtigung der zweiten biologischen Stufe: Inbetriebnahme des dritten Absetzbeckens.
2013
Die Kläranlage Süd / Klärwerk 2 wird 100 Jahre alt. Das Jubiläumsjahr wird mit einer Ausstellung im Museum Industriekultur begangen.
2019
Abschluss der Arbeiten zur vollständigen Erneuerung der Elektroanlagen (Trafos, Verteiler, Kabelführung).
Aktualisiert am 04.06.2023, 13:02 Uhr