Säulengang an der Kongresshalle

Kongresshalle Nürnberg

Nachruf auf Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner (*1961 - †2025)

Wir trauern um Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner, der am 21. Oktober nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren verstorben ist. Unsere tief empfundene Anteilnahme gilt seinem Mann, seinen Angehörigen und allen, die ihm nahestanden.

Die Entwicklung der Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände zu einem Ort der Künste und Kulturen war für Hajo weit mehr als ein Projekt: Er kämpfte mit Verve und Herzblut für dieses Vorhaben, gewann durch beharrliche Überzeugungskraft Mitstreitende und das Vertrauen vieler Künstlerinnen und Künstler.

Hajo kam 2018 nach Nürnberg, um als Leiter des Bewerbungsbüros die Kandidatur Nürnbergs für den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 voranzutreiben. In diese Position brachte er einen reichen Erfahrungsschatz aus verschiedenen Stationen seines Berufslebens ein. Vor seiner Tätigkeit für die Stadt Nürnberg war Hans-Joachim Wagner als Kulturmanager, Kurator, Wissenschaftler und Autor aktiv.

Auch wenn Nürnberg nicht zur Kulturhauptstadt gekürt wurde – die Bewerbung blieb nicht erfolglos. Während des Verfahrens entstanden Ideen und Konzepte, die Nürnbergs Kulturlandschaft nachhaltig prägen. Daran hatte Hajo einen maßgeblichen Anteil, insbesondere was die Konzeption der Ermöglichungsräume für Kunst und Kultur in der Kongresshalle betraf. Der Nukleus dieser Idee geht auf die Kulturhauptstadt-Bewerbung zurück. Bereits im Oktober 2020 spannte Hajo in einem Interview den Bogen in die Zukunft: „Die Kongresshalle wird das große Thema sein, weil die Kongresshalle die einmalige Möglichkeit bietet, den wirklich an jeder Ecke erlebbaren Mangel an Raum zumindest ein Stück weit zu lindern. Also hier gibt es die Möglichkeit, eben Räume für Künstlerinnen und Künstler aus den unterschiedlichsten Sparten.“

Als Hajo 2021 die Leitung der Stabsstelle Ehemaliges Reichsparteitagsgelände/Zeppelintribüne und Zeppelintribüne im Geschäftsbereich Kultur übernahm, entwickelte er das Projekt Ermöglichungsräume mit seinem profunden Wissen und viel Herzblut weiter, ebenso die Gestaltung von Zeppelinfeld und Zeppelintribüne zu einem Lern- und Begegnungsort.

Noch als Leiter des Bewerbungsbüros führte Hajo Hunderte von Gesprächen mit Künstlerinnen und Künstlern der freien Szenen. So knüpfte er durch seine zugewandte Neugier ein Netzwerk in der hiesigen Kulturlandschaft. Gleichzeitig pflegte Hajo seine Verbindungen in die nationale und internationale Kunstwelt. Gerade dieser Blick in den Horizont jenseits des lokalen Tellerrands sorgte für wertvolle Impulse.

Hajo hinterlässt eine große Lücke. Wir vermissen einen Kollegen, der mit Leidenschaft und hellwachem Verstand für seine Projekte gearbeitet und gekämpft hat. Und wir vermissen einen verlässlichen und warmherzigen Menschen, dem wir viel zu verdanken haben.

Deine Kolleginnen und Kollegen aus dem Geschäftsbereich Kultur