Seit 6.7. treffen wir andere Entscheidungen als vorher. Alles ist möglich: Wir setzen auf Kamele, bauen Zugstrecken aus, üben uns in Sachen Statik oder schreiben einer Prinzessin einen Brief. Wir erproben die Wirklichkeit, gewinnen Geld bei Monopoly oder setzen auf die falschen Würfel bei Las Vegas. Gewinn und Verlust liegen dabei eng beieinander und erst am Ende zeigt sich, wer die bessere Strategie gewählt hat. Nicht immer ist es einfach, die richtige Entscheidung zu treffen, schließlich sitzen die Schüler mit ihren Freunden an einem Tisch. „Quid pro quo“ – nicht immer. Wir reizen unsere Grenzen aus – auch auf sozialer Ebene und mit allem, was die Regeln zulassen. Da werden Monopole ausgespielt, die eine eigene Dynamik auslösen. Viele hält es da nicht mehr auf ihren Sitzen, dann wird es laut, aber die Gruppe reguliert sich selbst. Konflikte werden gelöst – im Spiel genauso wie später in der Realität und am nächsten Tag? -Leiht man genau das gleiche Spiel wieder aus, weil es „cool“ war. Dann wird man eine andere Strategie probieren und hoffentlich auf das richtige Kamel setzen.
Hier können Schüler und Schülerinnen in ihrer Persönlichkeit wachsen: Selbstdisziplin, Kooperation, Selbststeuerung, Identitätsfindung, affektive Stabilität und Frustrationstoleranz sind dabei nur einige Schlagworte. Durchaus wichtige Ziele des heimlichen Lehrplans, die durch das Spielen automatisch vermittelt werden und die im Regelunterricht doch manchmal zu kurz kommen.
Um vollständige Informationen über die Spiele zu erhalten, wurden diese nach der Aufnahme in das Bibliothekssystem zunächst dem Wahlfach Bibliothek vorgestellt. In einer Doppelstunde wurden die Spiele dann mithilfe der Schüler und Schülerinnen des Wahlfaches mit den Klassen 9b und 7a ausprobiert, wobei die Schüler unterschiedliche Spiele miteinander spielten. Das Wahlfach erklärte an unterschiedlichen Tischen die Regeln und spielte mit den Interessierten.
Seither funktioniert das Schneeballprinzip so gut, dass die Spiele bis Mitte Juli bereits über 200 mal in den Pausen ausgeliehen wurden.
Auch in den Freiarbeitsstunden in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch wurden Spiele erfolgreich in Phasen des individuellen Lernens integriert.
Wir sind begeistert, lieben unsere Spiele und bedanken uns sehr herzlich bei „Spiel des Jahres“ für die mitreißenden Spiele.
Astrid Ederer und Sebastian Krüger

