Eingangsbereich mit Menschen, die sich unterhalten

Forum der Kinder- und Jugendarbeit

Nürnberger Forum der Kinder- und Jugendarbeit

24.–25. September 2025 | Gemeinschaftshaus Langwasser, Nürnberg

Thema 2025:
„Lebenswelten, Lebensphasen, Lebensblasen – Demokratiebildung und Jugendarbeit“

Nach einem Jahr Pause ist das Nürnberger Forum zurück! 2025 dreht sich alles um ein zentrales Thema: Demokratiebildung – gerade heute wichtiger denn je.

Warum dieses Thema?

Junge Menschen wachsen in einer Zeit multipler Krisen auf: Klimawandel, Kriege, Fake News, Radikalisierung und die Folgen der Pandemie prägen ihre Realität. Die Kinder- und Jugendarbeit spielt dabei eine entscheidende Rolle – als Ort politischer Bildung, Orientierung und Beteiligung.

Drei Perspektiven leiten uns dabei:

  • Lebenswelten als Räume individueller Erfahrungen, Umgebungen und Kontexte, in denen Menschen leben und interagieren, und damit ihre sozialen und kulturellen Normen und Werte formen.
  • Lebensphasen als verschiedenen Abschnitte im Leben junger Menschen, die durch bestimmte Merkmale, eigene Herausforderungen und besondere Entwicklungsaufgaben gekennzeichnet sind.
  • Lebensblasen als verschiedene soziale und kulturelle Umgebungen, in denen Menschen leben und interagieren, beziehen sich auf die individuellen und kollektiven Erfahrungen, Werte und Normen, die Personen in ihrem Alltag prägen.

Vorträge am Mittwoch 24.09.2025

10:15 Uhr Jung sein in Krisenzeiten – ausgewählte Ergebnisse der Shell Jugendstudie 2024

Wie gehen junge Menschen mit der Vielzahl der gesellschaftlichen Krisen um? Hinterlassen diese gesellschaftlichen Großereignisse, wie Corona, Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten, Preissteigerung und die Klimakrise, ihre Spuren in der heutigen Jugend? Und wenn ja: in welche Richtung und in welchem Umfang? Wie blicken Sie auf Staat und Gesellschaft und wie schätzen sie ihre Möglichkeiten zur Mitbestimmung ein? Die Shell Jugendstudie liefert die Antworten auf diese und weitere Fragen und zeigt dabei die Vielfalt der Jugendlichen auf.
Ingo Leven, Co-Autor der Shell Jugendstudien seit 2002 / Projektleitung bei Verian (vormals Infratest Sozialforschung)

11:15 Uhr Von gestern nach morgen - Jugendarbeit in Zeiten einer sozial-ökologischen, digitalen und postmigrantischen Transformation

Wir leben in einer Zeit, in der sich sehr vieles schnell verändert. Einige Veränderungen ergeben sich aus Transformationsprozessen. Drei große Transformationen sollen kurz vorgestellt werden: die sozial-ökologische, die digitale und die Transformation hin zu einer postmigrantischen Gesellschaft. Anschließend werden verschiedene Fragen aufgeworfen, die sich Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit im Anschluss an diese großen Veränderungen stellen können. Eine Auseinandersetzung mit den Transformationsgeschehen gibt Orientierung und stimmt friedvoll in Zeiten von geringer Übersichtlichkeit und hohen Anforderungen.
Prof. Dr. Katrin Valentin lehrt an der Evangelischen Hochschule Nürnberg Pädagogik. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Transformationsforschung, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Jugendarbeit.

12:30 Uhr Mit KISSeS gegen Pakos - Wie die pädagogische Praxis mit Ablehnung und Ausgrenzung umgehen kann

Die starke und offenbar anwachsende Verbreitung von un- und antidemokratischen Haltungen zeigt sich nicht nur in Wahlergebnissen, im Hintergrund von Anschlägen und bei Umfragen in der Erwachsenenbevölkerung. Auch in der Kinder- und Jugendarbeit gehören Pauschalablehnungen und Ausgrenzungsforderungen oftmals mehr oder weniger zum Alltag. Die zentrale Frage, die sich (sozial)pädagogischer Arbeit dabei stellt, lautet: Wie damit umgehen?
Der Vortrag skizziert ein Konzept, das erprobt ist und erfolgversprechend erscheint.
Prof. Dr. Kurt Möller ist Hochschullehrer für Theorien und Konzepte Sozialer Arbeit an der Hochschule Esslingen und seit 3/22 im (Un-)Ruhestand.

Vorträge am Donnerstag 25.09.2025

10:15 Uhr Jugend und Politik - Eine Befragung der Besucherinnen und Besucher des Nürnberger Rathausclubbing 2024

Bestätigt - Inhalte folgen in Kürze.

11:15 Uhr Spannungsfeld zwischen Neutralität und Positionierung in der politischen Bildung

Der Beutelsbacher Konsens beinhaltet das Verbot von Indoktrination, das Gebot Kontroversen kontrovers zu vermitteln und die Befähigung dazu, die aktuelle politische Situation sowie die eigenen Interessen darin zu verstehen.
Aus dem Überwältigungsverbot und dem Kontroversitätsgebot wird häufig ein Neutralitätsgebot der politischen Bildung abgeleitet. Doch ein solches Neutralitätsgebot gibt es nicht und kann es nicht geben, denn es würde zwangsläufig zur Entpolitisierung der politischen Bildung führen.
Wenn alle politischen Positionen gleichermaßen neutral und scheinbar gleichberechtigt dargestellt werden, gaukelt dies vor, dass politische Bildnerinnen und Bildner keine eigenen Positionen hätten. Vor allem verschweigt dies reale Macht- und Herrschaftsverhältnisse, die bewirken, dass manche politische Positionen große Aufmerksamkeit erhalten, während andere kaum Gehör finden. Dies unterschätzt die Kritik- und Konfliktfähigkeit, die bei den Lernenden vorhanden ist und erweitert werden soll.
Jede Form der Neutralität verbietet sich, wenn politische Akteure die zentralen Grundlagen unserer Verfassung, wie Menschenwürde, Demokratieprinzip und Rechtsstaatlichkeit, in Abrede stellen oder diffamieren. Auch ein Kontroversitätsgebot kann gegenüber solchen Positionen nicht gelten, denn es ist erforderlich, diese Grundprinzipien zu verteidigen und offen für sie einzutreten.
Entwickelt werden muss eine offene Streitkultur, die nichts verschweigt und gefährliche Positionen nicht verharmlost und normalisiert.
Prof. Dr. Christine Morgenstern lehrt an der Technischen Hochschule Nürnberg. Ihre Lehrgebiete sind Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Soziale Ungleichheit, Interkulturelle Soziale Arbeit, Bildungspolitik, Wirtschaftspolitik.

12:15 Uhr Diskussionsforum - Grenzen und Möglichkeiten der Demokratiebildung in der Jugendarbeit

Vier Gäste aus Wissenschaft, Praxis und Politik beleuchten gemeinsam die Potenziale und Hürden der Demokratiebildung in der Jugendarbeit.

Praxisbeiträge

Informationen zu den Praxisbeiträgen folgen in Kürze.

Um dieses Video ansehen zu können, müssen Sie Marketing-Cookies erlauben.

Cookies einstellen

Über das Forum Kinder- und Jugendarbeit

Das Jugendamt der Stadt Nürnberg veranstaltet einmal jährlich Ende September das Nürnberger Forum der Kinder- und Jugendarbeit. Im Fokus dieser Fachtagung steht die Diskussion fachlicher, konzeptioneller und methodischer Grundlagen sowie aktueller Fragen der Kinder- und Jugendarbeit. Geplant und organisiert wird das Forum vom Bereich Kinder- und Jugendarbeit in Kooperation mit dem Kreisjugendring Nürnberg-Stadt und den Fachbereichen Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (TH Nürnberg) und der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Wissenschaftliche Vorträge von Fachreferentinnen und –referenten führen jeweils in das Thema der Tagung ein. Den Theorie-Praxis-Transfer leisten Projekt-, Alltags- und Innovationsberichte. Das Forum richtet sich an ein breites Spektrum von Fachkräften und Studierenden. Zielgruppen sind Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendarbeit und der Jugendhilfe sowie aus verwandten Feldern der sozialen Arbeit, Fachkräfte der Stadtplanung und Stadtentwicklung, Jugendhilfe- und Sozialplanerinnen und –planer, künftige sozialpädagogische Fachkräfte wie Studierende der Sozialwissenschaften und der Sozialen Arbeit. Eingeladen sind auch alle mit der Thematik befassten Institutionen, Einrichtungen und Kooperationspartner. Herzlich willkommen beim nächsten Forum!

Kinder- und Jugendarbeit in Nürnberg