Die Stadt Nürnberg befasst sich seit langem intensiv mit den Themen Energieeinsparung, Klimaschutz und Klimaanpassung. Dabei verfolgt Nürnberg klare Ziele und Strategien, um den globalen Herausforderungen des Klimawandels vor Ort in Nürnberg gerecht zu werden.
Klimaschutz
Die Stadt Nürnberg verfolgt ambitionierte Klimaschutzziele und hat sich die folgenden Ziele gesetz:
- Reduktion der CO2-Emissionen um 65% bis zum Jahr 2030
- Einhaltung eines verbleibenden CO2-Emissionsbudget von 23 Millionen Tonnen (abgeleitet aus Nürnbergs bevölkerungsmäßigem Anteil am nationalen CO2-Restbudget der Bundesrepublik Deutschland). Dieses Ziel ist als Beitrag der Stadt Nürnberg zu verstehen, die Erderwärmung mit einer 2/3 Wahrscheinlichkeit auf 1,5 Grad zu begrenzen.
- Klimaneutralität der Gesamtstadt bis spätestens zum Jahr 2040
- Klimaneutralität der Stadtverwaltung bis zum Jahr 2035
Integriertes Klimaschutzkonzept als neuer Plan zum klimaneutralen Nürnberg

Die Stadt Nürnberg hat ein integriertes Klimaschutzkonzept mit zahlreichen Klimaschutzmaßnahmen erarbeitet. Das Konzept dient als Handlungsgrundlage für die kommenden Jahre und soll dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen in Nürnberg weiter zu senken. Ziel ist eine Klimaneutralität der Stadt bis zum Jahr 2040 zu erreichen.
Das Klimaschutzkonzept wurde von einem externen Fachbüro unter Beteiligung der Öffentlichkeit und wichtiger Akteure erstellt. Es basiert auf einer detaillierten Analyse der aktuellen Emissionen und den möglichen lokalen Potenzialen zur Reduktion von Treibhausgasen.

Dieses Vorhaben wurde gefördert durch den Freistaat Bayern (Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz) im Rahmen des Umwelt-Förderschwerpunkts „Klimaschutz in Kommunen“ im Klimaschutzprogramm Bayern 2050
Konzept für eine klimaneutrale Stadtverwaltung bis 2035

Bereits im Jahr 2020 wurde vom Stadtrat beschlossen, dass die Stadtverwaltung Nürnberg möglichst bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden soll. Die Stadt Nürnberg will so ihrer Vorbildfunktion beim Klimaschutz nachkommen und ihren Beitrag zum Erreichen der globalen Klimaschutzziele leisten.
Als Handlungsgrundlage wurde zunächst eine Treibhausgasbilanz für die gesamte Stadtverwaltung erstellt. Darauf aufbauend wurde ein Handlungskonzept erarbeitet, welches zahlreiche Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zur Reduzierung der städtischen Treibhausgasemissionen enthält.

Dieses Vorhaben wurde gefördert durch den Freistaat Bayern (Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz) im Rahmen des Umwelt-Förderschwerpunkts „Klimaschutz in Kommunen“ im Klimaschutzprogramm Bayern 2050
Klimaanpassung
Zu den Maßnahmen der Klimaanpassung gehören vordringlich solche, die dazu dienen, einer Überwärmung während Hitzesituationen („urbane Wärmeinseln“) und einer Überflutung während Starkregenereignissen entgegenzuwirken. Die Folgen des Klimawandels gefährden nicht nur zunehmend Gesundheit und Lebensraum von Mensch und Tier, sondern nachweislich auch kommunale Infrastrukturen.
Die Stadt Nürnberg muss sich daher wappnen, indem sie verstärkt Maßnahmen konzipiert und umsetzt, um die Resilienz gegenüber den klimatischen Extremereignissen zu erhöhen und somit weiterhin zentrale Aufgaben der Daseinsvorsorge zu erfüllen. Der sukzessive Stadtumbau zur „Schwammstadt“ gehören hierbei ebenso dazu wie die Sensibilisierung der Bevölkerung.
Was macht die Stadt Nürnberg?
Die Stadt Nürnberg beschäftigt sich seit 2010 mit Maßnahmen zur Klimaanpassung und hat im Rahmen des
Forschungsprojekts „Urbane Strategien an den Klimawandel“ ihre erste Anpassungsstrategie erarbeitet.
Darauf aufbauend werden seitdem verschiedene Leitlinien, Konzepte und Beschlüsse verfolgt und umgesetzt. Dazu gehören unter anderem:
Stadtklimagutachten
Das Stadtklimagutachten untersucht die klimatische Situation des gesamten Stadtgebiets unter Berücksichtigung regionaler Einflüsse (z.B. Regionalwinde, Kaltluftflüsse aus dem Umland etc.). Über modellgestützte Analysen können Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen zur Sicherung und Verbesserung der klimaökologischen Situation in Nürnberg abgeleitet werden, die u.a. bei städtebaulichen Planungen Anwendung finden können. Das Stadtklimagutachten wurde im Auftrag des Umweltamts der Stadt Nürnberg im Jahr 2013 erarbeitet und wird aktuell fortgeschrieben.
Bevorzugt untersucht werden im Rahmen solcher Gutachten sommerliche, windschwache und wolkenarme Wetterlagen, an denen sich das durch die Geländeform (Topographie) und die städtische Bebauung Stadtklima besonders ausprägt zeigt. So können sowohl „Tropennächte“ als auch Räume mit hoher klimatischer Ausprägung am Tage („Wärmeinseln“) identifiziert werden. Gleichzeitig zeigen temperaturregulierende Flächen wie Grün- und Wasserflächen, wie sie Kaltluft produzieren und über Luftströmungen ihre Umgebung abkühlen können.
Das Stadtklimagutachten hat Bedeutung für die gesamtstädtische Entwicklung und ist die Grundlage für eine klimaangepasste Stadtentwicklung. Durch Modellierung von Zukunftsszenarien (auf Basis der künftig geplanten Bebauung) kann es zudem Aufschluss darüber geben, wie sich künftige Flächenentwicklungen auf das Lokalklima auswirken können und diese Planungen folglich nochmals klimaangepasst modifiziert werden.
Und was ist noch in Bearbeitung?
- Fortschreibung Stadtklimagutachten
- Klimaanpassungskonzept
- Starkregengefahrenkarte
Hitzeaktionsplan

An den Nürnberger Wetterstationen messen wir zunehmend Tage mit einer Tageshöchsttemperatur von 30 Grad und mehr, dazu kommen mehr tropische Nächte mit Temperaturen über 20 Grad. Außerdem wird die Dauer von Hitzeperioden länger, in denen es kaum Abkühlung in der Stadt gibt. Das ist für den Körper eine starke Belastung und führt bei vielen Menschen z.B. zu schlechtem Schlaf oder Kreislauf-Problemen. Um die gesundheitlichen Folgen von Hitzeereignissen zu reduzieren, wurde 2022 im Nürnberger Stadtrat der erste Hitzeaktionsplan für die Stadt beschlossen.
