Allparteiliches Konfliktmanagement in Nürnberg

Die gemeinsame Nutzung des öffentlichen Raums gehört zum urbanen Leben und macht eine Stadt erst lebendig und lebenswert. Allerdings erhöht die fortschreitende Verdichtung des Lebensraums Stadt gerade in der wärmeren Jahreszeit den Nutzungsdruck auf Grünflächen, Parks und Straßen, die immer vielfältiger genutzt werden: Familien mit Kindern, Hundebesitzer*innen, feiernde Jugendliche, Anwohner*innen, Sportler*innen, Grillfeste, Erholungssuchende sind hier nebeneinander anzutreffen. Unterschiedliche, teilweise gegensätzliche Interessen erzeugen dabei häufig Konflikte, die zu wiederkehrenden Beschwerden bei Polizei und Stadtverwaltung führen und nicht selten mit der Verdrängung bestimmter Gruppen enden.

Wöhrder Wiese im Sommer.

KoMit (Vom Konflikt zum Miteinander)

Inspiriert von positiven Erfahrungen in anderen deutschen Städten wurde auch in Nürnberg eine Stelle für Allparteiliches Konfliktmanagement mit Schwerpunkt öffentlicher Raum geschaffen. Diese ist angesiedelt im Bürgermeisteramt bei der Stabsstelle Menschenrechtsbüro & Gleichstellungsstelle.

Seit September 2022 treibt hier die Mediatorin Valerie Laubenheimer mit aktuell 25 Wochenstunden den Aufbau einer kommunalen Konfliktbearbeitungsstruktur im öffentlichen Raum voran: KoMit. Dazu gehören das Erfassen bestehender Strukturen und die Vernetzung mit Akteur*innen, die innerhalb der Stadt bereits mit Konfliktbearbeitung befasst sind, ebenso wie die Analyse erster Einsatzorte und die Konzeptentwicklung.

Grundlegend für die Konfliktbearbeitung durch KoMit sind Dialog und Allparteilichkeit, das bedeutet: Alle Konfliktbeteiligten werden gleichermaßen gehört und einbezogen. Nur so können Lösungen erarbeitet werden, die nachhaltig wirken, weil sie von allen getragen werden. Das entspricht der Auffassung der Stadtspitze: Der öffentliche Raum ist für alle da! Abhängig vom konkreten Ort und den beteiligten Personen ist allparteiliche Konfliktbearbeitung stets ein individueller und ergebnisoffener Kommunikationsprozess. Dafür steht der Name KoMit - Vom Konflikt zum Miteinander.

Passend dazu ist auch die Koordinierungsstelle Gemeinwesen-Mediation jetzt hier verortet.

Begleitet wird der Aufbau von KoMit durch das Bundesprogamm „Kommunales Konfliktmanagement (KoKoMa)“, an dem Nürnberg als eine von 14 Kommunen teilnimmt.

Im Rahmen des KoKoMa-Projekts hat Nele Pribbernow von der AWO Nürnberg die Aufgabe der lokalen Prozessbegleitung übernommen. Sie begleitet die Stadt darin, Kompetenzen und Strukturen in der Kommune zu identifizieren und zu erweitern. Die Qualifizierungsreihe „Kommunale*r Konfliktmanager*in“ gehört ebenfalls zum Bundesprojekt KoKoMa und startete im Januar mit 20 Teilnehmer*innen von Stadt und sozialen Trägern.

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