Veranstaltungsprogramm

In eigener Regie oder mit Kooperationspartnern wie dem Stadtarchiv, dem Bildungszentrum oder der Willibald-Pirckheimer-Gesellschaft veranstaltet der Verein Vorträge, Tagungen oder Zeitzeugengespräche. In diesem Rahmen werden neueste Forschungsergebnisse zu Aspekten der Stadtgeschichte vorgestellt und überregional bedeutsame Themen beleuchtet sowie Gedenkjahre oder Jubiläen gewürdigt.
Der Verein hat es sich überdies zum Prinzip gemacht, neben renommierten Geschichtswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern vor allem Nachwuchshistorikerinnen und -historikern ein Forum zur Präsentation ihrer Forschungsergebnisse zu bieten. Der Besuch dieser Veranstaltungen ist für Vereinsmitglieder kostenlos.

Vortragsbesucher

Vortragsbesucherinnen und -besucher im Fabersaal, Januar 2010.



Vorträge Oktober 2024 bis Januar 2025

Die Vorträge finden am ersten Dienstag im Monat (außer an Feiertagen oder in den Ferien) im Kapitelsaal des Sebalder Pfarrhofs, Albrecht-Dürer-Platz 1, 90403 Nürnberg, statt. Vortragsbeginn ist um 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

#25/26 – Welt im Umbruch

Das Doppeljahr 1525/26 markiert nicht nur für Nürnberg, sondern darüber hinaus eine Zeit außerordentlicher Umbrüche und zukunftsweisender Ereignisse: Nürnberger Religionsgespräch, Bildersturm, Bauernkrieg oder Eröffnung des heutigen Melachthon-Gymnasiums zählen zu diesen epochalen wie impulsgebenden Entwicklungslinien und Zäsuren. Der Verein bietet im Rahmen des umfangreichen Programms „500 Jahre Nürnberger Religionsgespräch – streit.macht.zukunft.“ bis März 2026 sieben Vorträge an, die in die VGN-Vortragsreihe eingefügt werden. Damit soll diese ausgesprochen dichte Phase einer Transformation, in der vor 500 Jahren Neues gedacht und entwickelt wurde und zugleich Vieles auch zu einem Endpunkt gelangte, unter dem Titel "#25/26 – Welt im Umbruch" in den Blick genommen werden.



Jakob Wassermanns Bibliothek in Nürnberg. Die Geschichte eines bewegten (Bücher-)Lebens

1. Oktober 2024

19:00 Uhr

Vortrag

Referentin: Dr. Julia Schneidawind, München

Jakob Wassermann galt als einer der erfolgreichsten und meistgelesenen Romanciers der Weimarer Republik. Mit seinem frühen Tod 1934 geriet nicht nur der einst so gefeierte deutsch-jüdische Autor in Vergessenheit, seine bewegte Lebensgeschichte aber auch das Schicksal seiner Bibliothek ist in der Öffentlichkeit heute wenig präsent. Die circa 3.000 Bändige Privatbibliothek, die sich in der Stadtbibliothek Nürnberg befindet, ist eine der wenigen Sammlungen deutsch-jüdischer Intellektueller, die heute noch in Deutschland erhalten ist und damit ein

bedeutendes Zeugnis. Folgt man den Spuren der Bücher, betrachtet man die zahlreichen Widmungsexemplare in der Sammlung, so eröffnen sich tiefe Einblicke in das Leben des in Fürth geborenen Schriftstellers und seiner Weggefährtinnen und Weggefährten.

Der Vortrag von Dr. Julia Schneidawind findet als Präsenzveranstaltung im Sebalder Pfarrhof, Kapitelsaal, Albrecht-Dürer-Platz 1, statt. Er wird auch als Online-Veranstaltung über das Konferenztool Zoom angeboten.

Bitte folgen Sie zur Teilnahme diesem Link:
Thema: VGN-Vortrag von Dr. Julia Schneidawind: "Jakob Wassermanns Bibliothek in Nürnberg"
Zeit: 1.Okt. 2024 07:00 PM Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien


#25/26 – Welt im Umbruch

Bauernkrieg und fränkische Reichsstädte – Krisenmanagement in Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber und Schweinfurt

5. November 2024

19:00 Uhr

Vortrag

Referent: Prof. Dr. Wolfgang Wüst, Erlangen

Bauernaufstände und Bürgerunruhen im späten Mittelalter und die Revolten des „Gemeinen Mannes“ zu Beginn der Neuzeit fanden vor allen in der sozial- und wirtschaftshistorischen Forschung der 1960er und 1970er Jahre – 1975 gab in der Rückschau das Jubiläum 450 Jahre Bauernkrieg Anlass zu einer förmlichen Flut von Ausstellungen, Katalogen, historischen Sachbüchern und wissenschaftlichen Publikationen – ein breites Publikum. Es entstand ein international beachtliches Forum und man rieb sich an ideologisch ausgerichteten Meinungsmonopolen. Zu kurz kamen regionale Ansätze.

Insbesondere wurde dabei der Zusammenhang von Stadt- und Landrevolten, wie er sich beispielsweise in den fränkischen Reichsstädten niederschlug, ausgeblendet. Der Beitrag von Wolfgang Wüst setzt deshalb gerade hier an.

Am Kriegsverlauf der Jahre 1524/25 an der reichsstädtischen Peripherie zeigt sich, dass die lange vernachlässigte Zusammenschau von Stadt und Land dringend angezeigt ist. In den drei ausgewählten Reichsstädten bündelten sich zum einen Erfahrungen aus spätmittelalterlichen Bürger-, Handwerker- und Zunftaufständen, die trotz oligarchischer Ratsverfassung 1524/25 erneut aufbrachen. Nürnberg, Rothenburg o.d. Tauber und Schweinfurt unterstützten bis zur militärischen Niederlage der agierenden Bauernhaufen diese mit Geld, Fähnlein und Waffen. Reichsstädtische Konsulenten berieten die Bauern in Rechtsfragen, reichsstädtisches Militär half bei personeller Ausbildung, Waffentechnik und Belagerungsplänen. Diese Vorgänge reiften in den Entscheidungsgremien der Räte – sie basierten auf dem Konsens zwischen Innerem und Äußerem Rat – trotz des Drucks aus den Landhegen langsam. Sie wurden begleitet durch alternative Formen des Stadtregiments in Gemeinde- und Schwurversammlungen oder in gewählten Zwölfer- oder Vierundzwanziger-Ausschüssen. Diese Vorgänge mussten ihren Niederschlag in den reichsstädtischen Korrespondenzserien finden. Der von Wolfgang Wüst vor Jahren zunächst für die Reichsstadt Augsburg – für Nürnberg, Rothenburg o.d. Tauber und Schweinfurt lassen sich ganz ähnliche Belege finden – vorgenommene Blick in die Ratsregistratur der Jahre 1524/25 förderte eine vielfach unterschätzte Seite des frühmodernen Fehde- und Kriegswesens zu Tage. Sie gilt als reformorientiert, konstruktiv und zukunftsweisend, weniger als zerstörerisch und destruktiv.

Der Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Wüst findet als Präsenzveranstaltung im Sebalder Pfarrhof, Kapitelsaal, Albrecht-Dürer-Platz 1, statt. Er wird auch als Online-Veranstaltung über das Konferenztool Zoom angeboten. Der Link zum Online-Vortrag wird rechtzeitig bekanntgegeben.


Verfassung und Vision – Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. als ein Entwurf für eine bessere Welt

3. Dezember 2024

19:00 Uhr

Vortrag

Referentin: Prof. Dr. Eva Schlotheuber, Düsseldorf

Die Goldene Bulle, die Kaiser Karl IV. 1356 auf den Hoftagen in Nürnberg und Metz publizierte, zählt zu den wichtigsten Dokumenten der deutschen Geschichte. Sie blieb als erstes Grundgesetz des römisch-deutschen Reichs 450 Jahre, nämlich bis 1806, in Kraft – gewissermaßen Vorgänger des heutigen modernen Grundgesetzes, das in diesem Jahr 70-jähriges Jubiläum feiert.

Die großen Verfassungen, so der Schriftsteller und Jurist Ferdinand von Schirach, erwecken den Eindruck des Grundlegenden, des Basalen und Selbstverständlichen. Aber sie sind alles andere als das, sie sind eine Utopie. Die Vorstellung von Verfassungen als Vision will auf den ersten Blick nicht zu ihrer Funktion als stabiler rechtlicher Rahmen und wichtigster Ankerpunkt von Gesellschaften passen. Aber auch die Goldene Bulle war zu ihrer Entstehungszeit weit mehr als eine Verschriftlichung bereits bestehender Privilegien. Sie stellte vielmehr den vorläufigen Endpunkt erbitterter Auseinandersetzungen mit den Päpsten dar. Das ebenso wichtige wie schwierige Unterfangen des Kaisers, dem Reich eine neue Verfasstheit zu ermöglichen und die Kurfürsten von ihrer neuen Rolle zu überzeugen, wurde zu einem geradezu spannenden Aushandlungsprozess der beiden obersten Gewalten, Kaiser und Papst.

Der Vortrag von Prof. Dr. Eva Schlotheuber findet als Präsenzveranstaltung im Sebalder Pfarrhof, Kapitelsaal, Albrecht-Dürer-Platz 1, statt. Er wird auch als Online-Veranstaltung über das Konferenztool Zoom angeboten. Der Link zum Online-Vortrag wird rechtzeitig bekanntgegeben.


#25/26 – Welt im Umbruch

Vom gescheiterten Aufstand 1525 zur Utopie 1527: Wie sich der Nürnberger Hans Hergot die neue christliche Welt erträumte

7. Januar 2025

19:00 Uhr

Vortrag

Referent: Prof. Dr. Wolfgang E. J. Weber, Augsburg

Das Scheitern der Aufstände 1525 erstickte zwar die sehnsüchtige Erwartung ihrer Anhänger, baldigst zu einer guten Weltordnung zu gelangen. Gänzlich aufheben konnte es diese Hoffnung jedoch nicht. Zu den vergleichsweise wenigen Schriften, die noch im Schatten von 1525 sowohl die Niederlage verarbeiteten als auch am Glauben an eine unausweichliche Besserung festhielten, zählt die „Neue Wandlung eines christlichen Lebens“ des in Nürnberg tätigen Druckers, Verlegers, Buchhändlers und mutmaßlichen Autors Hans (Johannes) Hergot (ca. 1490–1527).

In Leipzig, dem verheimlichten Druckort des Bändchens, ohne förmlichen Prozess hingerichtet, hat Hergot als einer der wichtigsten Multiplikatoren der christlich-sozial radikalen Reformation zu gelten, an den im Gedenkjahr 2025 zu erinnern nicht nur Nürnberg Anlass hat.

Der Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang E. J. Weber findet als Präsenzveranstaltung im Sebalder Pfarrhof, Kapitelsaal, Albrecht-Dürer-Platz 1, statt. Er wird auch als Online-Veranstaltung über das Konferenztool Zoom angeboten. Der Link zum Online-Vortrag wird rechtzeitig bekanntgegeben.


Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg

Marientorgraben 8

90402 Nürnberg


Alda Hellmuth (Mitarbeiterin Geschäftsstelle)

Zi. 207


Telefon 09 11 / 2 31-73 32

Telefax 09 11 / 2 31-40 91

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Öffnungszeiten:

Dienstag 15.30 bis 17.00 Uhr
Freitag 14.00 bis 16.00 Uhr



Ulrike Swoboda M.A. (Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen)

Zi. 106


Telefon 09 11 / 2 31-54 86

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Aktualisiert am 09.09.2024, 10:33 Uhr

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