Veranstaltungsprogramm
In eigener Regie oder mit Kooperationspartnern wie dem Stadtarchiv, dem Bildungszentrum oder der Willibald-Pirckheimer-Gesellschaft veranstaltet der Verein Vorträge, Tagungen oder Zeitzeugengespräche. In diesem Rahmen werden neueste Forschungsergebnisse zu Aspekten der Stadtgeschichte vorgestellt und überregional bedeutsame Themen beleuchtet sowie Gedenkjahre oder Jubiläen gewürdigt.
Der Verein hat es sich überdies zum Prinzip gemacht, neben renommierten Geschichtswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern vor allem Nachwuchshistorikerinnen und -historikern ein Forum zur Präsentation ihrer Forschungsergebnisse zu bieten. Der Besuch dieser Veranstaltungen ist für Vereinsmitglieder kostenlos.

Vortragsbesucherinnen und -besucher im Fabersaal, Januar 2010.
Vorträge Oktober 2022 bis Januar 2023
Das reguläre Vortragsprogramm wird in Kooperation mit dem Bildungszentrum der Stadt Nürnberg durchgeführt. Die Vorträge finden unter normalen Bedingungen am ersten Dienstag im Monat (außer an Feiertagen oder in den Ferien) in der Nürnberger Akademie (ehemaliges LGA-Gebäude), Gewerbemuseumsplatz 2, im Fabersaal (Vortragssaal E 14) statt.
Für Mitglieder des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg ist der Eintritt frei, Nichtmitglieder zahlen pro Vortrag 8 Euro.
RAUMÄNDERUNG / HYBRIDE-VORTRÄGE
Da der Fabersaal derzeit nicht zur Verfügung steht, finden die Vorträge bis auf Weiteres im "eckstein. das haus der evang.-luth. kirche in nürnberg", Burgstr. 1-3, statt (Beginn 19:00 Uhr). Teilweise bieten wir auch hybride Veranstaltungen an. Die Teilnahme ist dann sowohl online als auch in Präsenz möglich. Eine Voranmeldung ist in beiden Fällen nicht erforderlich.
Die Herrensitze im Pegnitztal östlich der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg: Unterbürg, Oberbürg, Hammer und Malmsbach
4. Oktober
19.00 Uhr
Vortrag im Rahmen des Vortragsprogramms
Referent: Prof. Dr. Hermann Rusam, Nürnberg

Bild vergrößern
Herrensitz Oberbürg in Laufamholz. Radierung von Johann Alexander Boener, 1709. (Stadtarchiv Nürnberg A 7/II Nr. 1136)
Im Pegnitztal östlich der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg reihen sich die Herrensitze wie die Perlen einer Kette aneinander. Schade, dass drei von den vier Herrensitzen nur noch als Ruinen vorhanden sind. Nur der Herrensitz Unterbürg mit seinem mittelalterlichen Wehrturm erstrahlt in wunderbarer Schönheit und lässt noch etwas erahnen von der einstigen Patrizierherrlichkeit auf dem Lande.
Der Vortrag von Prof. Dr. Hermann Rusam findet als Präsenzveranstaltung im „eckstein“, Raum 1.01, statt. Beginn ist 19.00 Uhr. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Abraham Adelsberger (1863–1940) – ein Nürnberger Blechspielzeugfabrikant
8. November 2022
19.00 Uhr, hybride Veranstaltung
Vortrag im Rahmen des Vortragsprogramms
Referentin: Yana Slavova M.A., Berlin
Abraham Adelsberger gehörte zu den erfolgreichsten Blechspielzeugfabrikanten Anfang des 20. Jahrhunderts in Nürnberg. Während seiner beruflichen Tätigkeit als Inhaber der Firma „Fischer & Co.“ trug er eine umfangreiche Kunstsammlung zusammen, die um die Tausend Objekte umfasste und in seiner prächtigen Villa gezeigt wurde. Der hiesige Vortrag erforscht die Rolle Adelsbergers als deutsch-jüdischer Spielzeugfabrikant, Kunstmäzen, Sammler und Kommerzienrat sowie die Verlustgeschichte seiner Kunstsammlung nach 1933.
Der Vortrag von Yana Slavova wird sowohl als Präsenzveranstaltung im „eckstein“, Raum 2.01, als auch als Online-Veranstaltung über das Konferenztool Zoom angeboten. Der Link für den Online-Vortrag wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Zur „beförderung der höchstnothwendigen fridens vnd beruhigung deß Allgemeinen Vatterlands Wolfahrt“ -
Die Gesandten der Reichsstadt Nürnberg beim Westfälischen Friedenskongress
6. Dezember 2022
19 Uhr, hybride Veranstaltung
Vortrag im Rahmen des Vortragsprogramms
Referent: Christoph Gunkel
Mit Blick auf den Friedenskongress und den vor Ort agierenden Diplomaten, den Primar- und Sekundargesandten, lassen sich neben den „großen“ Akteuren, wie beispielsweise den Prinzipalgesandten des Kaisers und Spaniens, Maximilian Graf von Trauttmansdorff und Gaspar de Bracamonte y Guzmán, dem schwedischen Vertreter Johan Adler Salvius oder dem päpstlichen Nuntius Fabio Chigi, auch bisher weniger einflussreich eingeschätzte Gesandte in den Vordergrund stellen. Denn an den immer wieder zu verzeichnenden partiellen Erfolgen hatten die „Mindermächtigen“ und
deren Vertreter, die „kleineren“ reichsständischen und -städtischen Abgesandten, ebenfalls großen Anteil. Zu ihnen zählten die Nürnberger Jobst Christoph Kreß von Kressenstein und Tobias Oelhafen von Schöllenbach, die durch ihre diplomatische Erfahrung, ihr Handeln, die Nutzung ihrer Netzwerke und ihre verschiedenen Rollen am Kongress die Verhandlungen mitprägten und schließlich auch zum Gelingen der „Mammutaufgabe“ beitrugen.
Der Vortrag von Christoph Gunkel wird um 19:00 Uhr sowohl als Präsenzveranstaltung im „eckstein“, Raum 1.01, als auch als Online-Veranstaltung über das Konferenztool Zoom angeboten.
„Frisch, fromm, frei und fröhlich“. Zur Geschichte des TSV 1864 – ältester Turnverein in Bayern
10. Januar 2023
19 Uhr, hybride Veranstaltung
Vortrag im Rahmen des Vortragsprogramms
Referent: Dr. Jürgen Franzke, Nürnberg

Bild vergrößern
Sportplatz des „Turnvereins 1846 Nürnberg e. V.“ im Erlenstegener Forst. Postkarte, Verlag: Ritter & Kloeden, Nürnberg, 1924. (Stadtarchiv Nürnberg A 34 Nr. 2207)
Im Oktober 1846 fand die Gründungsversammlung des „Gymnastischen Vereins“ statt, des späteren „Turnvereins Nürnberg“ und heute des „Turn- und Sportvereins 1846 Nürnberg e. V.“ (TSV 1846 Nürnberg e. V.). Es war die Zeit der ersten demokratischen Bewegung in Deutschland, die Sportvereine engagierten sich auch politisch für das Ziel eines deutschen Vaterlandes und wurden daraufhin bereits 1849/50 wieder verboten. Turbulenzen hat der „TSV 1846“ über viele Jahrzehnte immer wieder erlebt: Weltkriege, Inflation, politische Maßregelungen in der Zeit des Nationalsozialismus, und Turnverbot nach 1945. Durch alle Krisen hat sich der Verein behauptet – dies war nur möglich durch das hohe Engagement seiner Mitglieder, die mit großer Treue zu ihrem Verein die soziale Gemeinschaft der Turner und Sportler am Leben erhielten. Auf nunmehr 175 Jahre seines Bestehens kann der „TSV 1846“ zurückblicken, zusammen mit dem „TSV Lohr am Main“ der älteste Turnverein in Bayern. Der Vortrag gibt mit vielen Bilddokumenten lebhaften Einblick in die Geschichte des Traditionsvereins und zeigt beispielhaft die Entwicklung der Turn- und Sportvereine in Deutschland.
Der Vortrag von Dr. Jürgen Franzke wird sowohl als Präsenzveranstaltung im „eckstein“, Raum 1.01, als auch als Online-Veranstaltung über das Konferenztool Zoom angeboten.
Nürnberg – Mietmetropole der Frühen Neuzeit
07. Februar 2023
19 Uhr, hybride Veranstaltung
Vortrag im Rahmen des Vortragsprogramms
Referent: Dr. Thomas Wenderoth

Bild vergrößern
Plan zur Aufstockung eines Mietshauses und Einrichtung einer vierten Mietwohnung in der Grassergasse, Zeichnung von 1609. (Stadtarchiv Nürnberg B 1/II Nr. 310-03-2)
Nürnberg als frühe Großstadt weist schon im Mittelalter einen hohen Anteil an Mietbevölkerung auf. Im Übergang zur Neuzeit manifestiert sich hier die Herauslösung des Mieters aus dem Wohnverbund mit dem Eigentümer. Dies führt baulich zur Etablierung des Etagenwohnhauses mit gestapelten Wohneinheiten, eine wegweisende Entwicklung lange vor den gründerzeitlichen Stadterweiterungen.
Neben architekturhistorischen Fragestellungen wird im Vortrag auch die sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Situation der Mieter und Vermieter behandelt.
Der Vortrag von Dr. Thomas Wenderoth wird sowohl als Präsenzveranstaltung im „eckstein“, Raum 1.01, als auch als Online-Veranstaltung über das Konferenztool Zoom angeboten.
Thema: VGN-Vortrag Dr. Thomas Wenderoth: Nürnberg – Mietmetropole der Frühen Neuzeit
Uhrzeit: 7.Feb. 2023 07:00 PM Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien
Meeting-ID: 941 9863 7278
Kenncode: 729678
Die Nürnberger Familie der Freiherren von Tucher im 19. Jahrhundert
07. März 2023
19 Uhr, hybride Veranstaltung
Vortrag im Rahmen des Vortragsprogramms
Referent: Prof. Dr. Helmut Neuhaus
Im Zusammenhang der beiden Editionen der Brautbriefe von und an Susanna Maria von Tucher (1826–1878) durch Helmut Neuhaus war eine genauere Beschäftigung mit der Familie ihrer Großeltern – Jobst Wilhelm von Tucher (1762–1813) und Susanna Maria von Tucher, geborene von Haller (1769–1832) – notwendig, den Stammeltern der jüngeren Linie der Tucher von Simmelsdorf im 19. Jahrhundert. Von ihren acht Kindern werden im Vortrag mit Ausnahme des früh verstorbenen ältesten Sohnes seine drei Brüder vorgestellt, , die jeder auf seine Weise als Unternehmer, als Jurist und Musikwissenschaftler
sowie als Gutsherr, bedeutsam wurden für die Familie, ihre Heimatstadt und darüber hinaus. Von deren vier Schwestern waren drei verheiratet, deren Ehemänner Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831), Philipp Guido von Meyer (1798–1869) und Georg Christoph Benedict von Schwarz (1801–1876) nicht aus Nürnberger Patrizierfamilien stammten. Den Vortrag beschließt ein Ausblick auf die Enkel-Generation von Jobst Wilhelm und Susanna Maria von Tucher ins 20. Jahrhundert.
Der Vortrag von Prof. Dr. Helmut Neuhaus wird sowohl als Präsenzveranstaltung im „eckstein“, Raum 1.01, als auch als Online-Veranstaltung über das Konferenztool Zoom angeboten.
Thema: VGN-Vortrag von Prof. Dr. Neuhaus, Die Nürnberger Familie der Freiherren von Tucher im 19. Jahrhundert
Termin: 7. März 2023, 19:00 Uhr
Meeting-ID: 952 5792 2803
Kenncode: 151096
Im Moloch städtischer Industrialisierung – Arbeiteralltag in Nürnberg und Fürth im Spiegel der Fabrikordnungen des 19. Jahrhunderts
18. April 2023
19 Uhr, hybride Veranstaltung
Vortrag im Rahmen des Vortragsprogramm
Referent: Prof. Dr. Wolfgang Wüst
Fabrikordnungen sind für das 19. und frühe 20. Jahrhundert, ähnlich wie Gerichts- und Policeyordnungen in vorindustrieller Zeit, als Schlüsseldokumente zum Verständnis von regionalen Arbeits- und Lebenswelten zu bewerten. Trotzdem hat sie die historische Forschung bisher nur zögerlich zur Kenntnis genommen, geschweige denn, dass sie Gegenstand von vergleichenden Quelleneditionen geworden wären.
Für die früh industrialisierten Städte Nürnberg und Fürth dokumentieren sie in sozialdisziplinierender Klarheit den harten Alltag einer schnell wachsenden neuen Gesellschaftsschicht, der fränkischen Fabrikarbeiterschaft. Disziplin, Pünktlichkeit, Loyalität – fernbleibende Arbeiter wurden polizeilich gesucht! – Fleiß und Ordnung wurden seitens der Fabrikherren und Aktiengesellschaften als Maximen ausgegeben.
In der Nürnberger „Tabak- und Cigarren-Fabrik“ von Carl Otto Müller sahen die 1860 erneuerten „Fabrik-Gesetze“ für männliche und weibliche Arbeiter beispielsweise vor:
„§ 1: Alle Arbeiter stehen unter Aufsicht der Werkmeister und haben deren Anordnungen und Befehlen pünktlich Folge zu leisten, sowie denselben mit der ihrer Stellung gebührenden Achtung zu begegnen.“ Die Werkmeister haben nach § 2 „das Recht zu strafen, sowie die Arbeiter zu entlassen, sobald sie sich dazu veranlasst sehen.“ Und zu den überlangen Arbeitszeiten, die im Sommer morgens um 6 Uhr begannen und abends um 7 Uhr endeten, las man zur Pünktlichkeit: „§ 5: Das Zuspätkommen bis zu einer halben Stunde wird mit 3 kr. [Kreuzer], nach Verlauf von einer halben Stunde mit 6 kr. bestraft […].“
Der Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Wüst wird sowohl als Präsenzveranstaltung im „eckstein“, Raum 1.01, als auch als Online-Veranstaltung über das Konferenztool Zoom angeboten.
Thema: VGN-Vortrag Prof. Dr. Wolfgang Wüst: Im Moloch städtischer Industrialisierung – Arbeiteralltag in Nürnberg und Fürth im Spiegel der Fabrikordnungen des 19. Jahrhunderts
Uhrzeit: 18.Apr. 2023 07:00 PM Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien
Meeting-ID: 982 3841 0169
Kenncode: 522116
Prof. Dr. Peter Schuster: Die letzten Tage der zum Tode Verurteilten.
Das Tagebuch des Nürnberger Gefangenenseelsorgers Johann Hagendorn (1605–1620)
02. Mai 2023
19 Uhr, hybride Veranstaltung
Vortrag im Rahmen des Vortragsprogramms
Referent: Prof. Dr. Peter Schuster
1605 wurde der lutherische Pfarrer Johann Hagendorn zum Seelsorger für die zum Tode Verurteilten im Nürnberger Lochgefängnis ernannt. Bis 1620 unterwies er die armen Sünder im Glauben und versuchte, sie auf ein christliches Sterben unter den Händen des Henkers vorzubereiten. Der Vortrag analysiert an seinem Beispiel die Rolle der Pfarrer in der vormodernen Blutgerichtsbarkeit. Sie spendeten Trost und gaben Heilsgewissheit, aber ebenso drohten, schrien und haderten sie, wenn die Inhaftierten sich nicht in ihrem Sinne fügten.
Denn ihre Aufgabe war es, Seelen zu retten und das staatliche Töten als ein christliches Fest zu inszenieren.
Der Vortrag von Prof. Dr. Peter Schuster wird sowohl als Präsenzveranstaltung im „eckstein“, Raum 1.01, als auch als Online-Veranstaltung über das Konferenztool Zoom angeboten.
Thema: VGN-Vortrag Prof. Dr. Peter Schuster: Die letzten Tage der zum Tode Verurteilten. Das Tagebuch des Nürnberger Gefangenenseelsorgers Johann Hagendorn (1605–1620)
Uhrzeit: 2.Mai 2023 07:00 PM Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien
Meeting-ID: 960 6027 2926
Kenncode: 570218
Führungen und Rundgänge
Führungen durch Ausstellungen, Stadtteilbegehungen, Halbtagsexkursionen in die nähere Umgebung und Studienfahrten machen Geschichte mit allen Sinnen erfahrbar. Für Themenvielfalt und Abwechslung im Veranstaltungskalender sorgen die Vereinsmitglieder mit Initiativen und Spezialwissen selbst.
Besonders die Präsentation von sonst unzugänglichen Besichtigungszielen macht versteckte Facetten der Nürnberger Stadtgeschichte sichtbar. Dabei fallen für unsere Mitglieder nur die reinen Unkosten einer Begehung an, die Führungen selbst sind kostenfrei.

Ausstellungsführung im Stadtarchiv in der Norishalle, Januar 2010.
Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg
Alda Hellmuth (Mitarbeiterin Geschäftsstelle)
Zi. 207
Telefon 09 11 / 2 31-73 32
Telefax 09 11 / 2 31-40 91
Zur verschlüsselten Übertragung Ihrer Nachricht:
Öffnungszeiten:
Dienstag 15.30 bis 17.00 Uhr
Freitag 14.00 bis 16.00 Uhr
Ulrike Swoboda M.A. (Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen)
Zi. 106
Telefon 09 11 / 2 31-54 86
Telefax 09 11 / 2 31-40 91
Zur verschlüsselten Übertragung Ihrer Nachricht:
Aktualisiert am 04.06.2023, 12:02 Uhr