Unterrichtsentwicklung
Zielsetzung
Der erweiterte Lernbegriff (zum Beispiel Klippert) trägt dem Rechnung, indem er von der Gleichwertigkeit von fachlichem, methodisch-strategischem, persönlichem und sozialem Lernen ausgeht. Diese Einstellung spiegelt sich auch in der Diskussion der letzten Jahre um Bildungsstandards und den mit ihnen in Verbindung stehenden Kompetenzmodellen wieder: Dort wird das fachliche Lernen erweitert oder eingebettet in ein Bündel „von Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten, das eine Person in die Lage versetzt, bestimmte Situationen erfolgreich zu bewältigen“ (Heymann, 2008). Das heißt, das fachliche Wissen wird in den Dienst der Bewältigung aktueller oder künftiger Aufgaben oder Probleme gestellt und steht gleichberechtigt neben der Förderung von Selbstständigkeit und Handlungskompetenz bei Kindern und Jugendlichen.
Erfahrungen
Bisherige Erfahrungen weisen darauf hin, dass Konzepte zu Unterrichtsentwicklung (zum Beispiel von Klippert, Wahl, Green oder Herold) teilweise nur stark verkürzt oder verzerrt rezipiert werden. Einzelne Methoden werden isoliert herausgegriffen und in den herkömmlichen Ablauf des Unterrichts eingebaut. Dadurch kommt das Potential der Konzepte nicht zum Tragen und die Lehrkräfte sind frustriert. Oftmals verbeißen sich Kollegien dann in die Kontroverse „fachliches Lernen kontra Methoden-Lernen“. Dass es sich dabei um eine unproduktive Scheinkontroverse handelt, ist inzwischen empirisch aufgelöst worden. Eine professionelle Mischung beider Konzepte führt durchschnittlich zu besseren Lernergebnissen als eine einseitige Fixierung. Erfolgreiche Unterrichtsentwicklung führt also von der Dominanz eindimensionaler Unterrichtskonzepte hin zu einer systematischen und zielorientierten Erweiterung in Richtung eines durchdachten Variantenreichtums.
Unterstützungsangebote
Seit vielen Jahren bietet das IPSN die systematische Qualifizierung eines ganzen Kollegiums in Sachen Unterrichtsentwicklung an. Die grundlegende Orientierung bietet dabei nach wie vor das Konzept der pädagogischen Schulentwicklung von Heinz Klippert, angereichert mit neueren empirischen Erkenntnissen und erweitert um dazu passende Konzepte wie zum Beispiel das Sandwich-Prinzip von Diethelm Wahl, der Advance Organizer und Methoden des wechselseitigen Lehrens und Lernens (WELL). Dieses Angebot setzt die Bereitschaft eines maßgeblichen Teils eines Kollegiums voraus, sich auf einen ca. 2-jährigen Qualifizierungs- und Innovationsprozess einzulassen.
Aus den Erfahrungen der letzten Jahre – vor allem im Hinblick auf eine nachhaltige Veränderung des Unterrichts – ist zum Einstieg in eine systematische Unterrichtsentwicklung folgende Basisqualifizierung des Kollegiums empfehlenswert. Nach einer verpflichtenden pädagogischen Eingangskonferenz sollte sich der Grossteil des Kollegiums für die Durchführung der weiteren Maßnahmen entscheiden.
Basisqualifizierung (Dauer 2 bis 3 Jahre)
Inhalte
Umfang
EVA (Eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen)
1 Tag
Methodentraining
2 Tage
Umsetzungsworkshop
3 Stunden
Teamentwicklung im Klassenzimmer
2 Tage
Evaluation
1 Tag
Review - Workshop nach einem Jahr
halber Tag
Ergänzend: NQS – Ausbildung für eine Koordinierungsgruppe
6 Tage
Im Anschluss an die Basisqualifizierung bietet das IPSN in den einzelnen Fachbereichen Workshops an, die bei der Ausarbeitung von konkreten Anwendungen im Fachunterricht helfen.
Daneben besteht die Möglichkeit, für einzelne pädagogische Tage oder interne Fortbildungen Referenten von IPSN zu buchen. In ausführlichen Vorgesprächen klären wir passende Themen und Rahmenbedingungen für die jeweilige Qualifizierung ab. In den Fachbereichen gibt es fachspezifische Angebote, die zum Teil ebenfalls als Schilf abrufbar sind.
Kontakt:
Susanna Endler
Telefon 09 11 / 2 31 - 34 83
Telefax 09 11 / 2 31 - 41 46
- Zu den aktuellen Veranstaltungen des Fachbereichs Unterrichtsentwicklung
- Herausforderung Unterrichtsentwicklung </imperia/md/paedagogisches_institut/dokumente/pi/herausforderung_unterrichtsentwicklung_ipsn_mai_2012.pdf> (PDF, 68 KB)