Auf dem Gelände des alten Südbahnhofs an der Brunecker Straße entsteht zwischen dem Hasenbuck und dem Volkspark Dutzendteich das neue Stadtquartier „Lichtenreuth“. Das Areal ist als gemischt genutztes Quartier zum Wohnen und Arbeiten mit weiträumigen Grünflächen geplant. Die Technische Universität Nürnberg wird dort außerdem ihren Standort haben.
Fakten zum Projekt
Lage
Das Areal befindet sich südlich des Innenstadtgürtels zwischen dem Hasenbuck und dem Naherholungsgebiet Volkspark Dutzendteich. Es wird begrenzt durch die Ingolstädter Straße im Norden, den Rangierbahnhof samt zugehöriger Siedlung im Süden sowie die Münchener Straße im Osten. Das Gebiet wird durch eine Verlängerung der Straßenbahnlinie 7 bis zur Bauernfeindstraße und durch die U1 mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein.
Flächen
Das Gelände ist 90 Hektar groß. Dies entspricht etwa der Größe der Lorenzer Altstadt. Knapp zwei Drittel des Areals sind für Wohnen, Gewerbe und Grünflächen geplant. Rund 37 Hektar hat der Freistaat Bayern erworben. Diese Fläche ist für den Bau der Technischen Universität Nürnberg vorgesehen.
Künftige Nutzung
Die Flächen sind in drei Module eingeteilt: Im Modul I sollen rund 1.500 Wohneinheiten für 3.000 Menschen gebaut werden. Hinzu kommen Kindertagesstätten und Geschäfte zur Nahversorgung. Im Zentrum entsteht ein großer Quartierspark, der sich in Modul II fortsetzt. Der zweite Teil des Moduls I am Südrand des Areals, angrenzend an den Rangierbahnhof, wird naturnah belassen und dient somit als Ausgleichsfläche. Modul II wird als Wohnquartier ähnlich dem Modul I entwickelt. Es soll hauptsächlich oder sogar ausschließlich aus Geschosswohnungsbau bestehen. Der Park aus Modul I setzt sich hier fort, sodass eine räumliche Verbindung durch das gesamte Quartier zum Volkspark Dutzendteich hergestellt wird. Modul III wird das Areal der Technischen Universität Nürnberg.
Träger
Die Module I und II sind Eigentum der Aurelis Real Estate Service GmbH, Modul III (Universität) gehört dem Freistaat Bayern.
Das Bebauungsplanverfahren für Modul I (Hasenbuck-Süd) ist seit September 2019 abgeschlossen. Erste Arbeiten zur Lichtung des Geländes sowie Artenschutzmaßnahmen haben begonnen. Die geplante Grünfläche im Süden des Geländes soll 2021 fertig sein. Sie dient als Artenschutzfläche. Für Modul II wurde das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans und zur Aufstellung eines Bebauungsplans 2020 eingeleitet.
Bürgerbeteiligung
Zum Projekt „Nürnbergs neuer Süden“ gab es 2015 eine Online-Beteiligung. Das Verfahren ist abgeschlossen, die Ergebnisse können Sie online einsehen. Bei einem symbolischen Spatenstich im September 2019 konnten sich Interessierte außerdem vor Ort über das Baugebiet informieren. Für den Erhalt von Baurecht (Änderung des Flächennutzungsplanes und Aufstellung der Bebauungspläne) gab es Bürgerbeteiligungen und öffentliche Auslegungen. Weitere sind geplant.
Hier finden Sie eine chronologische Übersicht der von der Stadt Nürnberg veröffentlichten Pressemitteilungen zum Thema Stadtquartier an der Brunecker Straße:
Auch Stadtrat und Ausschüsse beschäftigen sich mit dem Thema neues Stadtquartier an der Brunecker Straße. Hier eine chronologische Übersicht der Sitzungen.
Der Südbahnhof wurde 1935 als Güter- und Rangierbahnhof in Betrieb genommen. 1998 wurde der Güterumschlag am Südbahnhof endgültig eingestellt. 2014 ging das Gelände von der Deutschen Bahn an den jetzigen Entwickler Aurelis Real Estate Service GmbH. Die Entscheidung zur Gründung einer eigenständigen Universität in Nürnberg fiel 2017. Daraufhin erwarb der Freistaat Bayern die Module III und IV an der Brunecker Straße.
Das Stadtquartier ist mit der U-Bahnhaltestelle Hasenbuck und künftig mehreren Haltestellen der Straßenbahnlinie 7 an den Öffentlichen Nahverkehr angeschlossen.
Stadtentwicklungsprojekte ziehen manchmal große Veränderungen im Stadtbild nach sich und werden in der Öffentlichkeit rege diskutiert. Ausgewählte Projekte stellen wir Ihnen auf unserer Seite „Stadtentwicklung“ in loser Folge vor.