Auf dem Gelände des alten Südbahnhofs an der Brunecker Straße entsteht zwischen dem Hasenbuck und dem Volkspark Dutzendteich das neue Stadtquartier Lichtenreuth. Das Areal ist als gemischt genutztes Quartier zum Wohnen und Arbeiten mit weiträumigen Grünflächen geplant. Die Technische Universität Nürnberg wird dort außerdem ihren Standort haben. Der ehemalige Südbahnhof ist mit rund 90 Hektar die größte innerstädtische Konversionsfläche Nürnbergs.

Was ist neu?
Bebauungspläne „Ingolstädter Straße“ und „Technische Universität Nürnberg“ beschlossen
Der Stadtplanungsausschuss hat in seiner Sitzung am 17. Juli die Bebauungspläne Nr. 4652 „Ingolstädter Straße“ und Nr. 4656 „Technische Universität Nürnberg“ als Satzung beschlossen. Die Entwicklung der Module zwei und drei erfolgt zeitgleich. Die Erschließung erfolgt über die Münchener Straße beziehungsweise die Ingolstädter Straße und Dr.-Luise-Herzberg-Straße. Parkhäuser ermöglichen ein autoarmes Campusgelände. Mit der Verlängerung der Straßenbahnlinie 7 entsteht ein gut angebundener Stadtteil mit kurzen Wegen. Herzstück ist ein ausgedehntes Fuß- und Radwegenetz, das kurze Wege und damit den Verzicht auf das Auto ermöglicht.
Mit der begonnenen Umsetzung des ersten Moduls „Hasenbuck Süd“ nimmt der neue Stadtteil Lichtenreuth zunehmend Gestalt an. Die Verkehrs- und Wohnbauflächen entstehen seither schrittweise von Norden nach Süden. Mit der Eröffnung des westlichen Teils des „Lichtenreuther Parks” im Mai 2025 steht den ersten Bewohnerinnen und Bewohnern vor Ort bereits ein wichtiger Baustein der sozialen Infrastruktur zur Verfügung. Die erste Kindertagesstätte wird voraussichtlich im Jahr 2026 ihren Betrieb aufnehmen. In den nächsten Jahren folgen weitere Kindertagesstätten, eine Grundschule und andere Einrichtungen des täglichen Bedarfs.
Details zur Ausgestaltung der Module „Hasenbuck Süd“, „Ingolstädter Straße“ und „Technische Universität Nürnberg“ finden Sie in der Klappbox „Künftige Nutzung“ unter „Fakten zum Projekt“.
Fakten zum Projekt
Das Areal befindet sich südlich des Innenstadtgürtels zwischen dem Hasenbuck und dem Naherholungsgebiet Volkspark Dutzendteich. Es wird begrenzt durch die Ingolstädter Straße im Norden, den Rangierbahnhof samt zugehöriger Siedlung im Süden sowie die Münchener Straße im Osten. Das Gebiet wird durch eine Verlängerung der Straßenbahnlinie 7 bis zur Bauernfeindstraße und durch die U1 mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein. Der neue Stadtteil ist bereits über die U-Bahnlinie 1 mit der Haltestelle „Hasenbuck“ angebunden.
Das Gelände ist 90 Hektar groß. Dies entspricht etwa der Größe der Lorenzer Altstadt. Knapp zwei Drittel des Areals sind für Wohnen, Gewerbe und Grünflächen geplant. Rund 37 Hektar hat der Freistaat Bayern erworben. Diese Fläche ist für den Bau der Technischen Universität Nürnberg vorgesehen.
Die Flächen sind in drei Module eingeteilt.
Modul I: „Hasenbuck Süd“
In Modul I entsteht ein Wohnquartier mit Grundschule, Kindertagesstätten und Geschäften zur Nahversorgung. 1.300 Wohnungen im Modul I für 3.300 Menschen sind bereits genehmigt, weitere werden hinzukommen. Insgesamt sollen hier bis zu 6.000 Personen wohnen. Die erste Kita mit 25 Krippen- und 75 Kindergartenplätzen soll voraussichtlich 2026 ihre Pforten öffnen. Seit der Eröffnung des westlichen Teils des „Lichtenreuther Parks“ im Mai 2025 steht den ersten Bewohnerinnen und Bewohnern vor Ort bereits ein wichtiger Baustein der sozialen Infrastruktur zur Verfügung. Der zweite grüne Teil des Moduls I „Lichtenreuth naturnah” am Südrand des Areals, angrenzend an den Rangierbahnhof, bleibt naturnah erhalten und dient somit als Ausgleichsfläche. Auch für die Betreuung von Grundschulkindern wird im Stadtteil künftig gesorgt sein. Der Neubau einer Grundschule für 500 Kinder als Kombieinrichtung mit Ganztagsbetreuung am nördlichen Rand der Fläche ist planerisch gesichert.
Modul II: „Ingolstädter Straße“
Modul II wird ähnlich wie Modul I als Wohnquartier entwickelt. Hier sind Wohnungen für 2.600 Menschen geplant. Der Bebauungsplan Nr. 4652 „Ingolstädter Straße“ umfasst eine Fläche von rund 18 Hektar. Auf circa 7,5 Hektar dieser Fläche sollen auf Gebäude für Wohnen, teilweise mit integrierten Kindertagesstätten, Gewerbe und Nahversorgung mit einer Geschossfläche von insgesamt circa 245.000 Quadratmetern entstehen. Die geplante Gebäudehöhe variiert zwischen vier und sechs Geschossen, an städtebaulich markanten Punkten zwischen zehn und 16 Geschossen.
Auf einer circa sieben Hektar großen öffentlichen Grünfläche soll der östliche Teil des „Lichtenreuther Parks“ mit weiteren Spiel-, Aktions- und Erholungsflächen entstehen. Mit dem dann insgesamt circa zehn Hektar großen, öffentlichen Stadtteilpark wird eine grüne Achse zwischen dem Hasenbuck und dem Volkspark Dutzendteich geschaffen. Er soll verschiedene Bereiche für Erholung und Aktivität bieten. Geplant sind Spiel- und Sportplätze sowie Ruhe- und Entspannungsbereiche, die den Park zu einem zentralen Ort für Begegnung und Freizeitgestaltung machen sollen. Der künftige Stadtteilpark soll als grüne Lunge für den neuen Stadtteil dienen und an heißen Tagen als Kaltluftschneise wirken. Auch die Baugebiete werden begrünt und das Schwammstadtkonzept der Stadt umgesetzt, damit Niederschlagswasser ortsnah versickern kann. Dies wirkt Überflutungen entgegen und entlastet das Abwassernetz. Da das Gebiet jedoch hochgradig mit Altlasten und Kampfmitteln belastet ist, haben sich die Planer darauf geeinigt, bis auf wenige Ausnahmen die bestehenden Bäume zu fällen, um die notwendigen Bodenarbeiten durchführen und so die Sicherheit gewährleisten zu können.
Für die Entwicklung des neuen Stadtteils spielt das zugrunde liegende Verkehrs- und Mobilitätskonzept eine zentrale Rolle. Die Verkehrsfläche ist mit 15 Prozent der Gesamtfläche für ein neues Baugebiet gering gehalten. Durchgangsverkehr für Autos wird es nicht geben. Insbesondere die Teilung der Ingolstädter Straße bleibt bestehen. Die Anbindung an den Nahverkehr erfolgt über die Verlängerung der Straßenbahnlinie 7 mit neuen Haltestellen sowie über die Bushaltestellen an der Münchener Straße. Der neue Stadtteil ist bereits über die U-Bahnlinie 1 mit der Haltestelle „Hasenbuck“ angebunden. Herzstück ist ein ausgedehntes Fuß- und Radwegenetz, das kurze Wege und damit den Verzicht auf das Auto ermöglicht. Stellplätze werden ausschließlich in Tiefgaragen entstehen. Es wird zusätzlich Angebote für Car-Sharing geben.
Mit dem Bebauungsplan Nr. 4652 findet die Bauleitplanung im Bereich des ehemaligen Südbahnhofs ihren Abschluss und geht direkt in die Phase der Realisierung über.
Modul III: „Technische Universität Nürnberg“
Modul III ist das Areal der Technischen Universität Nürnberg, der UTN. Das circa 37 Hektar große Gelände umfasst circa 27 Hektar Baufläche. Hier sollen Universitätsgebäude wie Institute, Labore, Verwaltung, Mensa und ein Studentenwohnheim entstehen. Im östlichen Bereich gruppieren sich die Gebäude wie auf einem Campus um einen großen grünen Platz, die sogenannte Campus-Wiese. Der westliche Bereich ist für Erweiterungen und Forschungseinrichtungen vorgesehen.
Die Erschließung des Geländes erfolgt über die Münchener Straße beziehungsweise die Ingolstädter Straße und Dr.-Luise-Herzberg-Straße. Parkhäuser ermöglichen ein autoarmes Campusgelände. Mit der Verlängerung der Straßenbahnlinie 7 entsteht ein gut angebundener Stadtteil der kurzen Wege mit einem zusammenhängendem Geh- und Radwegesystem. Der neue Stadtteil ist bereits über die U-Bahnlinie 1 mit der Haltestelle „Hasenbuck“ angebunden. Auf Grund der hochgradigen Belastung des Areals mit Altlasten und Kampfmitteln, haben sich auch hier die Planer darauf geeinigt, bis auf wenige Ausnahmen die bestehenden Bäume zu fällen, um die Sicherheit und die notwendigen Bodenarbeiten zu gewährleisten.
Die Module I und II sind Eigentum der Aurelis Real Estate Service GmbH und teilweise von Bauträgern und Projektentwicklern. Modul III (Universität) gehört dem Freistaat Bayern.
Das Bebauungsplanverfahren für Modul I (Hasenbuck-Süd) ist seit September 2019 abgeschlossen. Die Grünfläche im Süden des Geländes „Lichtenreuth naturnah“ ist seit 2022 fertiggestellt. Sie dient als Artenschutzfläche. Der Bau des Quartiersparks, einiger Straßen und Wohnhäuser von Modul I ist in vollem Gange. Erste Wohnungen sind bereits bezogen. Mit der Eröffnung des westlichen Teils des „Lichtenreuther Parks“ im Mai 2025 steht den ersten Bewohnerinnen und Bewohnern vor Ort ein wichtiger Baustein der sozialen Infrastruktur zur Verfügung. Die Straßenbahn wird voraussichtlich Ende 2028 in Betrieb genommen.
Für den Bebauungsplan Nr. 4652 „Ingolstädter Straße“, der das zweite Modul bildet, wurde im Dezember 2024 im Stadtplanungsausschuss die Veröffentlichung beschlossen.
Die Veröffentlichung des Bebauungsplans Nr. 4656 „Technische Universität Nürnberg“ des dritten Moduls wurde im April 2025 beschlossen. Die neue Technische Universität Nürnberg (UTN) entsteht auf einer Fläche von 38 Hektar als Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Land. Der Bebauungsplan schafft das Baurecht. Die städtebauliche Vereinbarung legt die sich daraus ergebenden Zuständigkeiten und Pflichten fest. Sie wurde am 30. Mai 2025 von Vertreterinnen und Vertretern von Stadt und Land unterzeichnet.
Der Stadtplanungsausschuss hat am 17. Juli 2025 die Bebauungspläne Nr. 4652 „Ingolstädter Straße“ sowie Nr. 4656 „Technische Universität Nürnberg“ als Satzung beschlossen. Modul zwei und drei entwickeln sich zeitgleich. Die Verkehrs- und Wohnbauflächen entstehen sukzessive von Norden nach Süden.
Zum Projekt „Nürnbergs neuer Süden“ gab es 2015 eine Online-Beteiligung. Das Verfahren ist abgeschlossen, die Ergebnisse können Sie online einsehen. Im Vorfeld des 2015 durchgeführten Wettbewerbsverfahrens wurde ein Bürgerworkshop durchgeführt. Gemeinsam mit dem Bürgerverein wurden wichtige Stadtentwicklungsthemen diskutiert, die Ergebnisse flossen in die Aufgabenstellung zum Wettbewerb ein.
Bei einem symbolischen Spatenstich im September 2019 konnten sich Interessierte vor Ort über das Baugebiet informieren. Eingebettet in die Entwicklung des Baurechts (Änderung des Flächennutzungsplanes und Aufstellung der Bebauungspläne) haben Bürgerbeteiligungen und öffentliche Auslegungen stattgefunden.
Hier finden Sie eine chronologische Übersicht der von der Stadt Nürnberg veröffentlichten Pressemitteilungen zum Thema Stadtquartier an der Brunecker Straße:
Auch Stadtrat und Ausschüsse beschäftigen sich mit dem Thema neues Stadtquartier an der Brunecker Straße. Hier eine chronologische Übersicht der Sitzungen.
Der Südbahnhof wurde 1935 als Güter- und Rangierbahnhof in Betrieb genommen. 1998 wurde der Güterumschlag am Südbahnhof endgültig eingestellt. 2014 ging das Gelände von der Deutschen Bahn an den jetzigen Entwickler Aurelis Real Estate Service GmbH. Die Entscheidung zur Gründung einer eigenständigen Universität in Nürnberg fiel 2017. Daraufhin erwarb der Freistaat Bayern die Module III und IV an der Brunecker Straße.
Bilder zum Projekt
Video
Drohnen-Aufnahme des neuen Stadtquartiers Lichtenreuth (Stadt Nürnberg, Juli 2025).
Technische Universität Nürnberg
Mehr Details zur Technischen Universität Nürnberg im Stadtquartier an der Brunecker Straße finden Sie auf unserer Informationsseite zum Thema.
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Stadtentwicklungsprojekte ziehen manchmal große Veränderungen im Stadtbild nach sich und werden in der Öffentlichkeit rege diskutiert. Ausgewählte Projekte stellen wir Ihnen auf unserer Seite „Stadtentwicklung“ in loser Folge vor.
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Aktualisiert am 07.10.2025, 14:28 Uhr













