Im neuen Stadtquartier Lichtenreuth im Süden Nürnbergs entsteht die Technische Universität Nürnberg. Dort sollen Technik-, Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften inter- und transdisziplinär zusammenwirken. Träger ist der Freistaat Bayern. Zum Wintersemester 2023/24 startete die Uni ihren ersten regulären Masterstudiengang.
Was ist neu?
Städtebauliche Vereinbarung zur UTN unterzeichnet
Die neue Technische Universität Nürnberg (UTN) entsteht auf einer Fläche von 38 Hektar als Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Land. Der Bebauungsplan schafft das Baurecht. Die städtebauliche Vereinbarung legt die sich daraus ergebenden Zuständigkeiten und Pflichten fest. Sie wurde am 30. Mai 2025 von Vertreterinnen und Vertretern von Stadt und Land unterzeichnet.
Der Bebauungsplan für die UTN ist der letzte von drei Modulen in der Entwicklung des neuen Stadtquartiers Lichtenreuth. Das 38 Hektar große Gelände umfasst 27 Hektar Baufläche. Hier sollen Universitätsgebäude wie Institute, Labore, Verwaltung, Mensa und ein Studentenwohnheim entstehen. Im östlichen Bereich gruppieren sich die Gebäude wie auf einem Campus um einen großen grünen Platz, die sogenannte Campus-Wiese. Der westliche Bereich ist für Erweiterungen und Forschungseinrichtungen vorgesehen.
Fakten zum Projekt
Lage
Der Campus der Universität entsteht auf einem 37 Hektar großen Areal im Nürnberger Süden im Stadtteil Lichtenreuth. Das Areal befindet sich südlich des Innenstadtgürtels zwischen dem Hasenbuck und dem Naherholungsgebiet Volkspark Dutzendteich. Es wird begrenzt durch die Ingolstädter Straße im Norden, den Rangierbahnhof samt zugehöriger Siedlung im Süden sowie die Münchener Straße im Osten.
Die Planung setzt städtebaulich ganz auf die Nachhaltigkeit und Urbanität der Universität. Sie wird in die Verlängerung der Straßenbahnlinie 7 sowie in das Fuß- und Radwegenetz eingebunden. Das gesamte Campusareal bleibt für die Öffentlichkeit zu Fuß und mit dem Fahrrad zugänglich. Ein Durchfahren mit dem Auto in Richtung Hasenbuck wird es nicht geben. Für Beschäftigte und Studierende werden am Rand der Universität zwei Parkhäuser errichtet. Der „Urbane Campus” wird durch die Einbindung in die Nachbargebiete von Lichtenreuth, die Dichte und Funktionsmischung von Wohnheimen, Forschung und Lehre, die Grünausstattung sowie die Anbindung an den Lichtenreuther Park und das Erholungsgebiet Dutzendteich geprägt sein.
Die Landschaftsplanung sieht klare Abgrenzungen zu den urbanen Bereichen im Norden und Westen, dem geplanten Lichtenreuther Stadtpark und den Wohngebieten, vor. Auf der Ostseite, im Übergang zur stark befahrenen Münchener Straße und dem nordöstlich angrenzenden Volkspark Dutzendteich, werden die naturnahen Strukturen erhalten und gestärkt. Sie bilden eine wichtige Biotop- und Freiraumverbindung, die eine räumliche Zäsur zwischen Straßenraum und Campus bilden. Das Hochschulgelände wird damit durch öffentliche Grünflächen, Plätze, Pocket-Parks und grüne Nischen geprägt werden.
Der Campus entsteht nach den Prinzipien der Schwammstadt. Das Niederschlagswasser wird konsequent zurückgehalten und versickert. Damit werden Überflutungen vermieden und der Regen kommt dem Grundwasser zugute. Die Wärme wird aus einer Wärmepumpe mit Wärmespeicher mit bis zu 48 Metern Höhe gewonnen. Der Strom kommt aus den Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern. Der Erhalt des wertvollen Baumbestands ist im Bebauungsplan gesichert. Im städtischen Brunecker Park an der Münchener Straße wird der alte Baumbestand erhalten, um dort den Alleecharakter der Straße weiterhin sichtbar zu machen.
Flächen
Der Freistaat Bayern hat 37 Hektar für den Bau der Universität erworben.
Künftige Nutzung
Ein Strukturkommission aus deutschen und internationalen Experten der Hochschul- und Forschungslandschaft erarbeitete ein Konzept für die Technischen Universität Nürnberg. Bis zu 6.000 Studierende können im Zukunftsfeld „Technikwissenschaften“ forschen und lernen. In der Universität sollen Technik-, Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften inter- und transdisziplinär zusammenwirken. Von insgesamt sechs geplanten Departments wurden bereits die ersten beiden besetzt: Liberal Arts and Sciences und Engineering. Besonders wichtig ist die internationale Ausrichtung der Uni.
Das 38 Hektar große Gelände umfasst 27 Hektar Baufläche. Hier sollen Universitätsgebäude wie Institute, Labore, Verwaltung, Mensa und ein Studentenwohnheim entstehen. Im östlichen Bereich gruppieren sich die Gebäude wie auf einem Campus um einen großen grünen Platz, die sogenannte Campus-Wiese. Der westliche Bereich ist für Erweiterungen und Forschungseinrichtungen vorgesehen.
Träger
Das Grundstück, auf dem die Technische Universität Nürnberg gebaut wird, gehört dem Freistaat Bayern. Er gründet die neue Universität.
Kosten
Rund 1,2 Milliarden Euro will der Freistaat Bayern in die neue Technische Universität Nürnberg investieren.
Zeitplan
Am 9. Dezember 2020 hat die Bayerische Staatsregierung den Gesetzentwurf zur Errichtung der Technischen Universität Nürnberg beschlossen. Somit konnte die Technische Universität Nürnberg zum 1. Januar 2021 gegründet werden. Nach dem vollständigen Ausbau sollen an der Universität bis zu 6.000 Studierende lernen und über 2.000 Personen arbeiten.
Am 30. April 2021 traf die Entscheidungskommission ihre Auswahl bezüglich der Strukturplanung des Campus und entschied sich für den Entwurf des Teams Ferdinand Heide. Am 6. Mai 2021 erteilte die Stadt den Vorbescheid für das erste Gebäude und am 27. August 2021 erfolgte der Spatenstich für den Bau. Das zentrale Verwaltungsgebäude Cube One wird als erstes Gebäude auf dem neuen Campus bezugsfertig sein. Das sechsgeschossige Gebäude hat eine Fläche von 8.000 Quadratmetern. Dort werden mit dem Gründungspräsidium und der zugehörigen Verwaltung rund 120 Mitarbeitende einziehen.
Im April 2022 hat der Stadtplanungs- und Umweltausschuss den Rahmenplan mit Freiraumplanung für den Neubau der Technischen Universität Nürnberg beschlossen. Damit ist die Grundlage für weitere planerische und bauliche Entwicklungen auf dem Areal geschaffen. Den Anfang macht ein erster Bauabschnitt im Norden des Areals. Dort entstehen das Präsidiumsgebäude der künftigen Hochschulleitung, erste Departments einzelner Fachbereiche, ein Parkhaus und ein Studierendenwohnheim.
Im Herbst 2022 nahm die Universität ihren vorläufigen Studienbetrieb auf, zunächst mit einer ersten Lehrveranstaltung des Gründungs-Chairs des Departments Engineering. Zum Wintersemester 2023/2024 startete die neue Bildungseinrichtung mit dem Masterstudiengang „Artificial Intelligence and Robotics“ ins erste Studienjahr. Die reine Wissensvermittlung erfolgt digital, während die Inhalte in modernen Präsenzveranstaltungen vertieft und Kompetenzen entwickelt werden.
Am 3. April 2025 hat der Stadtplanungsausschuss die Veröffentlichung des Bebauungsplans Nr. 4656 „Technische Universität Nürnberg“ beschlossen. Dieser bildet den letzten von drei Bausteinen in der Entwicklung des neuen Stadtquartiers Lichtenreuth. Das erste Modul, der Bebauungsplan Nr. 4635 „Hasenbuck Süd“, wurde 2019 gebilligt und befindet sich derzeit in Umsetzung. Für das zweite Modul, den Bebauungsplan Nr. 4652 „Ingolstädter Straße“, wurde am 19. Dezember 2024 die Veröffentlichung beschlossen.
Am 30. Mai 2025 wurde die städtebauliche Vereinbarung zur UTN von Vertreterinnen und Vertretern von Stadt und Land unterzeichnet.
Pressemitteilungen
Hier finden Sie eine chronologische Übersicht der veröffentlichten Pressemitteilungen zum Thema Technische Universität Nürnberg.
Stadtentwicklungsprojekte ziehen manchmal große Veränderungen im Stadtbild nach sich und werden in der Öffentlichkeit rege diskutiert. Ausgewählte Projekte stellen wir Ihnen auf unserer Seite „Stadtentwicklung“ in loser Folge vor.