Carsharing in Nürnberg

Ob sie fahren oder stehen – Autos nehmen in einer dicht bebauten Stadt wie Nürnberg viel Platz weg, der besser genutzt werden könnte. Zum Beispiel für breitere Fuß- und Radwege, Bäume, Bänke oder Platz zum Spielen. Eine Möglichkeit, Autos in der Stadt zu reduzieren, ist Carsharing. Erfahrungen in anderen Städten zeigen, dass ein Carsharing-Fahrzeug bis zu siebzehn private Autos ersetzt. Dadurch verringert sich der Parkdruck und der Flächenbedarf für Parkplätze sinkt.

Stadt erweitert das Angebot an Mobilpunkten

Mit der Eröffnung des 100. Mobilpunkts im Dezember 2025 macht die Stadt einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur Verkehrswende. In den Wohngebieten innerhalb des Bundesstraßenrings B4R ist von jedem Standort aus in höchstens 350 Metern Entfernung ein Carsharing-Fahrzeug verfügbar.

Mit dem 100. Mobilpunkt, der sich Am Stadtpark 111 befindet, erfüllt Nürnberg die im Mobilitätsbeschluss festgelegten Carsharing-Ziele und setzt die 2021 beschlossenen Maßnahmen für nachhaltige und klimafreundliche Mobilität weiter um. In Nürnberg ersetzt ein Carsharing-Fahrzeug aktuell rund 13 private Autos, wie eine Befragung des Carsharing-Anbieters im Auftrag der Stadt ergab. Dadurch wird Platz frei, der zum Beispiel für Fußwege oder Baumpflanzungen genutzt werden kann. Mobilpunkte sind ein Baustein für flexible, zukunftsfähige Mobilität und bieten den Bürgerinnen und Bürgern vielfältige Möglichkeiten, sich in Nürnberg fortzubewegen.

Neu im Angebot: E-Fahrzeuge

Eine besondere Rolle bei der Standortsuche für Mobilpunkte spielt das aktive Einbeziehen der Bevölkerung. Seit 2021 können interessierte Bürgerinnen und Bürger bei jeder Ausbaustufe im Rahmen der Onlinebeteiligung „Wo wünschen Sie sich Carsharing?“ auf einer interaktiven Karte die Vorschläge der Verwaltung bewerten, eigene Vorschläge einbringen oder die Ideen anderer kommentieren.

Auch der Wunsch der letzten Onlinebeteiligung nach mehr E-Carsharing-Fahrzeugen an den Mobilpunkten konnte erfüllt werden: 20 der neuen Mobilpunkte sind von Anfang an mit einer Ladesäule der N-Ergie Aktiengesellschaft ausgestattet und mit einem E-Fahrzeug für Carsharing bestückt.

Carsharing wird in Nürnberg gut angenommen

Mittlerweile gibt es in Nürnberg über 11.000 Carsharing-Kundinnen und -Kunden und die Fahrzeuge wurden allein im Jahr 2024 über 61.000-mal ausgeliehen. Von anfänglich knapp 1.700 angemeldeten Kunden im Jahr 2017 stieg die Anzahl der Kunden kontinuierlich auf über 9.700 bis Ende 2024 an. Mit Inbetriebnahme weiterer Stationen nahmen auch die Ausleihzahlen deutlich zu. Es ist davon auszugehen, dass sich dieser Effekt durch die Standorterweiterung nochmals verstärken wird.

Carsharing bietet viele Vorteile

Bis zu einer Fahrleistung von rund 14.000 Kilometern pro Jahr ist Carsharing günstiger als ein neu gekauftes eigenes Auto. Zudem ermöglicht es, unterschiedliche Fahrzeuggrößen flexibel und je nach Fahrzeugbedarf zu nutzen. Gleichzeitig entfallen die Verpflichtungen und Kosten eines eigenen Autos, wie Anschaffung, Wartung, Versicherung oder TÜV. Dadurch werden nicht nur Kosten gespart, sondern aktiv ein Beitrag zur Reduzierung von Kohlenstoffdioxid-Emissionen und zur Entlastung des Stadtverkehrs geleistet.

Was sind Mobilpunkte?

Nürnbergs Mobilpunkte bieten Carsharing und sind Orte, an denen verschiedene Verkehrsmittel miteinander verknüpft werden. Teilweise können dort auch VAG-Räder oder E-Scooter ausgeliehen werden. Zu erkennen sind die Mobilpunkte an einheitlich gestalteten Stelen, die auf die Mobilpunkte hinweisen. Nürnbergs Mobilpunkte bieten Carsharing und sind Orte, an denen verschiedene Verkehrsmittel miteinander verknüpft werden. Teilweise können dort auch VAG-Räder oder E-Scooter ausgeliehen werden.

2016 startete die Stadt mit acht Mobilpunkten an wichtigen ÖPNV-Haltestellen wie Friedrich-Ebert-Platz, Kaulbachplatz oder Hauptbahnhof. Weil Carsharing wirtschaftlich eigenständig funktionieren muss, erfolgte der Ausbau schrittweise: 2019, 2021, 2023 und 2025. Nach den Standorten an großen Haltestellen rückten Wohngebiete in den Fokus – kurze Wege zum „Auto auf Zeit“ ist das Stichwort.

Auch jenseits der Innenstadt wuchs das Netz: etwa in Langwasser, Mögeldorf oder Ziegelstein – überall dort, wo der ÖPNV gut ist und der Alltag zu Fuß oder mit dem Rad funktioniert. Im Jahr 2025 folgte die vierte Ausbaustufe. Ziel: das Netz weiter verdichten und auch die Randbereiche anbinden. Bis zum Jahresende 2025 wird Nürnberg mehr als 100 Mobilpunkte im öffentlichen Raum haben.

Standorte der Mobilpunkte

Eine Übersichtskarte zeigt die Standorte der bestehenden Mobilpunkte in Nürnberg an. Die Karte wird laufend aktualisiert.