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Amt für Geoinformation und Bodenordnung

Urbaner Digitaler Zwilling – Wie Geo Nürnberg digital gestaltet

Urbane Digitale Zwillinge entwickeln sich weltweit zu einem Schlüsselwerkzeug moderner Stadtplanung. Auch in Nürnberg treibt Geo diese Entwicklung aktiv voran – mit dem Ziel, die Stadt in ihrer gesamten räumlichen Komplexität digital erfassbar, analysierbar und gestaltbar zu machen.

Was ist ein Urbaner Digitaler Zwilling?

Ein Urbaner Digitaler Zwilling ist ein virtuelles Abbild der realen Stadt. Straßen, Gebäude, Grünflächen und Infrastrukturen werden in den digitalen Raum übertragen, wo sie modelliert, visualisiert, analysiert und simuliert werden können.

Ein solcher Zwilling ermöglicht:

  • Visualisieren – Daten sichtbar machen, Transparenz schaffen, Zusammenhänge auf einen Blick erfassen.
  • Analysieren – Strukturen verstehen, Risiken erkennen, Potenziale identifizieren.
  • Simulieren – zukünftige Veränderungen durchspielen und fundierte Entscheidungen vorbereiten.

Damit wird der Digitale Zwilling zu einem zentralen Werkzeug für Stadtentwicklung, Mobilität, Klimaanpassung oder Energieplanung.

Der Beitrag von Geo

Geo schafft Schritt für Schritt die technischen und fachlichen Grundlagen für Nürnbergs Urbanen Digitalen Zwilling:

1. Geobasisdaten als Fundament

Mit dem Geodaten-Service stellt Geo eine flächendeckende Basisauskunft bereit, die bereits heute rund 3.000 Nutzerinnen und Nutzern Zugang zu zentralen Geodaten bietet. Darauf basieren inzwischen mehr als 50 spezialisierte Fachanwendungen, die unterschiedlichste Verwaltungsprozesse unterstützen.

2. Einstieg in die 3D-Welt

Seit 2024 steht ein fotorealistisches 3D-Stadtmodell online zur Verfügung. Es zeigt Nürnberg in dreidimensionaler, detailreicher Qualität – erstellt aus Luftbildern einer Befliegung. Dieses Modell ermöglicht eine eindrucksvolle Visualisierung, etwa für Stadtentwicklungs- oder Architekturprojekte.

3. Warum fotorealistisch nicht genug ist

Das fotorealistische Modell zeigt, wie die Stadt aussieht – aber nicht, was sie ist.
Es fehlen semantische Informationen, also Bedeutungen wie „Dach“, „Fassade“, „Straße“ oder funktionale Eigenschaften. Ohne diese Semantik bleibt das Modell eine visuelle Hülle, jedoch keine datenbasierte Entscheidungsgrundlage.

Der nächste Schritt: Ein semantisches 3D-Stadtmodell

Geo arbeitet daher an einem semantischen 3D-Stadtmodell, das die Geometrie um inhaltliche Informationen erweitert, z. B.:

  • Baujahr
  • Nutzung
  • Gebäudehöhe
  • Energiebedarfswerte
  • Zugehörigkeit zu Netzen, Zonen oder Infrastrukturen

Erst durch diese Kombination aus Form und Bedeutung werden Simulationen und Analysen möglich, z. B. zu Energieflüssen, Klimaanpassungsmaßnahmen, Mobilitätskonzepten oder Baupotenzialen.

Zusammenarbeit und offene Standards

Ein Urbaner Digitaler Zwilling entsteht nicht im Alleingang. Geo setzt auf:

  • Kooperation: Je mehr Anwendungsfälle aus der Verwaltung einfließen, desto vielseitiger wird der Digitale Zwilling.
  • Offene Standards: Sie sind entscheidend, um Interoperabilität zu gewährleisten und Insellösungen zu vermeiden – nur so entsteht eine flexible Plattform mit Zukunft.

Fazit

Der Weg zum Urbanen Digitalen Zwilling in Nürnberg hat begonnen:

  • • Der Geodaten-Service bildet heute bereits einen 2D-Geobasiszwilling.
  • Mit dem fotorealistischen 3D-Modell wurde der Einstieg in die dritte Dimension geschaffen.
  • Der nächste Meilenstein ist das semantische 3D-Stadtmodell, das tiefe Analysen und Simulationen ermöglicht.

Geo gestaltet diesen Weg gemeinsam mit allen Beteiligten – auf dem Weg zu einem umfassenden Urbanen Digitalen Zwilling für Nürnberg.