Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg
Auf Initiative des Menschenrechtsbüros und der „Bürgerbewegung für Menschenwürde in Mittelfranken, Ansbach Stadt und Kreis“ wurde 2009 die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg gegründet.

Ausgangspunkt für die Gründung der Allianz gegen Rechtsextremismus waren die massiven Aufmärsche und Auftritte rechtsextremer Vereinigungen, beispielsweise in Wunsiedel, Gräfenberg, Warmensteinach und Nürnberg sowie eine Steigerung von Flugblattverteilungen. Ziel dieser Aktionen ist die Infiltrierung Jugendlicher und von Existenzängsten betroffener Personengruppen mit rassistischem, verfassungsfeindlichem und neonazistischem Gedankengut. Dieser Entwicklung muss mit aller Entschiedenheit entgegengewirkt werden. Deshalb sind alle Kommunen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Initiativen aufgerufen, sich den Rechtsextremisten mit ihrer verfassungsfeindlichen Agitation entgegenzustellen.
Der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion geht es deshalb vor allem darum
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möglichst viele Menschen bei aktuellen Anlässen zu mobilisieren,
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die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zu intensivieren,
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Aktionen gegen Rechtsextremismus zu koordinieren,
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bisher noch nicht betroffene Städte und Gemeinden zu sensibilisieren und
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den Austausch von Erfahrungen, Informationen und best-practice-Beispielen zu fördern.
Die Gremien der Allianz
Um die Arbeit des Netzwerkes auf der Grundlage demokratischer Entscheidungen zu gestalten, die verschiedenen Mitglieder in ihrer Bandbreite repräsentiert zu wissen und um die Erfahrungen und Kenntnisse möglichst vieler einfließen zu lassen, wurde bereits in der Entstehungsphase der Allianz ein Vorbereitungsgremium zusammengerufen.
Grundlage für die heutige Zusammensetzung des Vorstands und Koordinierungsgremiums ist die Wahl bei der fünften Mitgliederversammlung in Erlangen. Neben dem Vorstand gehören bis zu 20 Personen sowie der/die Vertreter/in der Geschäftsstelle der Lenkungsgruppe an. Vorstand und Koordinierungsgremium sind für jeweils die Dauer von zwei Jahren gewählt.
Sie haben die Aufgabe
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Tätigkeitsschwerpunkte und Strategien für die Arbeit der Allianz zu entwickeln
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die Situation und Entwicklungen rechtsextremer Aktivitäten zu beobachten und zu interpretieren
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Projekte und Mitgliederversammlungen vorzubereiten
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die Beschlüsse der Mitgliederversammlung umzusetzen
Geschäftsstelle der
Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion
c/o Menschenrechtsbüro
Fünferplatz 1
90403 Nürnberg
Telefon 0911 / 231 - 90587
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Das Handlungsprogramm gegen Rechtsextremismus
Die Arbeitsgrundlage der „Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg“ bildet ein Handlungsprogramm, das in einer ersten Fassung vorliegt und zehn Handlungsfelder mit Vorschlägen für kommunale und zivilgesellschaftliche Aktivitäten enthält. Dabei spielt die Präventionsarbeit eine besonders wichtige Rolle, um dem Einfluss des menschenverachtenden Gedankenguts der Rechtsextremisten in jeder einzelnen Gemeinde der Metropolregion als auch durch gemeinsame Aktivitäten des Netzwerkes erfolgversprechend entgegenzuwirken. Der Nürnberger Stadtrat beschloss am 27. Mai 2009 der Allianz beizutreten und dessen Handlungsprogramm für die kommunalen Maßnahmen zu übernehmen.
Gastroinitiative "Kein Platz für Rassismus!"
Veranstaltungen wie Konzerte, Stammtische, Liederabende, Schulungen und Versammlungen sind für die rechte Szene integraler Bestandteil in ihrem Bemühen, ihre menschenverachtende Ideologie zu verbreiten und neue Anhänger zu gewinnen. Diese Tendenz zeigt sich in den letzten Monaten verstärkt auch in der Metropolregion Nürnberg. An zunehmend mehr Orten in Bayern werden der NPD und anderen neonazistischen Organisationen bereitwillig Lokale, Vereinsheime, Neben- und Versammlungsräume für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt. Neonazistische Gruppen, Parteien oder Bürgerinitiativen halten „Mitgliederversammlungen“ und „Stammtische“ ab. Dafür benötigen sie Räume beziehungsweise Säle in Gaststätten oder Hotels. Gastronominnen und Gastronomen fällt also eine große Verantwortung zu, denn es ist deren Entscheidung, wem sie ihre Räume überlassen. Nur selten aber werden Eigentümer oder Pächter über den wahren Hintergrund der Anmietung informiert, um die Gefahr einer Absage zu minimieren beziehungsweise öffentlichen Protest zu verhindern.
Oftmals werden solche Veranstaltungen als Vereinstreffen, Jubiläums-Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern getarnt. Mit Vortragsveranstaltungen, Rockkonzerten oder Auftritten von extrem rechten Liedermachern wollen sie zudem besonders Jugendliche an sich binden und neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter für ihre menschenverachtende Ideologie gewinnen.

Mit einer Broschüre, verfasst und herausgegeben vom Koordinierungsgremium der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg, sollen die Verantwortlichen in Gastronomie und Hotellerie für diese Problematik sensibilisiert werden. Gleichzeitig erhalten Sie Informationen und Unterstützung.

Ergänzt wird die Kampagne durch zwei Motivaufkleber, die in Kooperation mit dem Nürnberger Rat für Integration entstanden.
Das Material kann bei der Geschäftsstelle der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg über das Kontaktformular angefordert werden.