Barna von Sartory


1927 Pécs/Ungarn

2000 Berlin

Titel:

Plastik zum Durchschreiten, 1971

Material:

Alcan-Aluminium

Maße:

450 x 1200 x 450 cm

Patenschaftsgeber:

Stadt Nürnberg

Ausführung:

Dorner Stahl- und Metallbau, Nürnberg

Standort SUN71:

Schule an der Glogauer Straße /
Striegauer Straße, Nürnberg

Standort 2021:

Glogauer Straße /Breslauer Straße,
Nürnberg (seit 2010)

Haltestelle:

Langwasser-Mitte (U1)



Das Lebenswerk des ungarisch-österreichischen Künstlers Barna von Sartory ist bislang wenig beachtet worden. Bemerkenswert ist die Spannweite seines Schaffens, das von traditioneller Steinbildhauerei bis zu utopischen Architekturentwürfen reicht. Mit seiner Plastik zum Durchschreiten für das Symposion griff Sartory das futuristische Motiv der Röhre auf: Die Arbeit besteht aus zwei unterschiedlich hohen Aluminiumrohren von jeweils 12 Metern, die zu einem Kreuz zusammengefügt sind.

Im Pausenhof der neu errichteten Schule in Langwasser fügte sich ihre kühle, technische Ausstrahlung in das moderne Umfeld des jungen Stadtquartiers. Sartory wollte kein Werk fürs Museum, sondern eine „Spielplastik“ für die Straße schaffen, die von den Schulkindern aktiv zum Besteigen, Darum-Herumrennen oder Sich-Darunter-Ausruhen benutzt werden sollte. Die Schweißnähte der einzelnen aneinander gefügten Tonnenelemente sind sichtbar gelassen, während der Betrachter im Unklaren gelassen wird, woher die Röhren aus dem Boden entspringen und wohin sie führen. Auch wenn die Plastik in ihrer Aussage völlig offen ist, ist sie immer wieder mit Heizungs- oder Kanalrohren verglichen worden.

Ähnlich wie Joachim Bandau thematisierte Sartory die Technisierung der Umwelt, indem er Formen und Materialien aus der industriellen Alltagswelt zitierte. 2010 wurde die Plastik um einen Straßenzug versetzt. Das neue Umfeld verändert ihre Wirkung: Das stufenförmig angelegte Becken der Sockelzone wurde aufgegeben; sie steht nun wie ein Solitär auf einer Wiesenfläche. Auch wenn sie heute nicht mehr als kindgerechte Spielmöglichkeit angesehen wird, so bleibt die Skulptur ein ironisches Spiel zwischen Betrachtenden, Kunst und Technik.

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