Davite

1911 Argentinien

Titel: Hilografias, 1971
Material: Metall, Nylonfäden
Maße: 550 x 550 cm
Patenschaftsgeber: Neue Heimat Bayern, München
Standort SUN71: Wettersteinstraße, Nürnberg
nach mehrfachen Zerstörungen um 1986 entfern

Das Objekt Hilografias des Argentiniers Davite bestand aus einem über Eck gestellten Metallrahmen, in den der Künstler Nylonschnüre so einspannte, dass sie eine vertikale Netzstruktur ergaben. Die Arbeit hatte keine Gemeinsamkeit mehr mit der traditionellen Vorstellung von einer Skulptur. Sie vertrat vielmehr eine Künstlergeneration, die seit Ende der 1960er-Jahre zu einem neuen künstlerischen Ausdruck gelangen wollte
und mit dem Einsatz von Licht und Bewegung das Sehen als solches thematisierte.

Davites Objekt ließe sich mit den industriellen Materialien und der All-over-Komposition problemlos in eine Ausstellung der als Arte Programmata bezeichneten Kunstrichtung einreihen. Doch würde das Werk im Innenraum nicht so funktionieren, wie der Künstler es intendierte: Das natürliche Licht sollte sich in den Nylonschnüren brechen und ein abwechslungsreiches Lichtspiel erzeugen. Das Objekt sollte der
Ausgangspunkt für ein Werk sein, das sich immer wieder neu zeigt und in gewissem Sinne nie abgeschlossen ist.

So faszinierend die Plastik war, wurde sie dennoch zur Zielscheibe von Kunstvandalen. Nachdem das Netz aus Nylonfäden mehrfach beschädigt und die Schnüre zerschnitten worden waren, wurde die Arbeit um 1986 endgültig abgebaut. Heute verlieren sich die Spuren Davites und sein Werk ist in Vergessenheit geraten. Die Organisatoren in Nürnberg luden ihn aufgrund seiner damals vielversprechenden Karriere ein: In der Symposionsbroschüre von 1972 wurde er als Künstler „voll nobler Grandezza“ beschrieben, dessen Name „zum Gütezeichen“ geworden sei. Parallel zum Symposion plante Davite seine Teilnahme an der Biennale in São Paulo, damals
eine der renommiertesten Ausstellungen weltweit.

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