Hein Sinken


1914 Aachen

1987 Berlin (West)

Titel:

Windspiele, 1971

Material:

Edelstahl, drehbar gelagert

Maße:

300 x 300 cm, Ø 75 cm je Halbschale

Patenschaftsgeber:

Nürnberger Garten- und Landschaftsbaufirmen Kolb; Köpsel; Konrad Müller und Walker (Teilspenden); Immobilienbüro Dr. K. Haffer und Firma Afflerbach (Materialspende)

Standort SUN71:

Südufer Wöhrder See zwischen Wöhrder Talübergang und Norikus, Nürnberg

Standort 2021:

Südufer Wöhrder See, zwischen Bootsverleih und Norikusdamm, Nürnberg

Haltestelle:

Tullnaupark (Tram 5)



Hein Sinken stand zu Beginn seiner Karriere ab Anfang der 1930er Jahre noch in der Tradition der klassisch figürlichen Bildhauerkunst und konnte bereits als junger Künstler in Berlin zahlreiche Aufträge realisieren. Um den kulturpolitischen Repressalien der DDR zu entgehen, siedelte die Familie 1959 nach Westdeutschland um. Hier sicherten zunächst kirchliche Aufträge seinen Lebensunterhalt.

Ab den späten 1960er-Jahren interessierte er sich für kinetische Objekte. Seine in der Folge entstandenen Windspiele basieren auf den Grundsätzen der Geometrie und verbinden Technik, Physik und natürliche Bewegung miteinander. Sinken begriff seine beliebten Objekte als Hommage an den Wind. Die Plastiken sind in diesem Sinne auch nicht für Innenräume konzipiert, sondern entfalten erst im Freien ihre Funktion, die zudem zum Berühren und Bewegen anregen sollen. Davon zeugen sowohl ihre Aufstellungen an prestigeträchtigen Orten wie vor den Botschaften der Bundesrepublik Deutschland in Malawi und Mauretanien als auch die Teilnahme Sinkens am kulturellen Rahmenprogramm Kunst an der Kiellinie in Kiel während der Olympischen Sommerspiele im Jahr 1972.

Die Aufstellung der Plastik in Nürnberg fiel in eine Zeit, in der das Gebiet um den Wöhrder See zu einem Naherholungsgebiet ausgebaut wurde. In unmittelbarer Nähe entstand das Norikus-Hochhaus des Architekten Loebermann, das den modernen Urbanitätsgedanken der 1970er-Jahre widerspiegelte. Das Windspiel am Wöhrder See stieß auf positive Resonanz bei Jung und Alt, auch weil es eines der wenigen interaktiven Objekte des Symposions war, wenngleich auch dieses nicht von Vandalismus verschont blieb.

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