16. Offenes Forum Familie: Kinder, Jugendliche und Familien in Armutslagen - was hilft und stärkt?

Knoten

Am 22. und 23. März 2017 im Caritas–Pirckheimer–Haus, Königstr. 64, 90402 Nürnberg

Wenn Kinder, Jugendliche und Familien von materieller Armut betroffen sind, dann gehen damit oft auch Einschränkungen in anderen Lebensbereichen einher. Bildung, Gesundheit und Wohnen zählen ebenso dazu wie soziale, kulturelle und politische Teilhabe.
Vor diesem Hintergrund stellte sich die Frage, wie Kinder und Jugendliche in Armutslagen, aber auch ihre Eltern gestärkt und in ihrem Wohlbefinden gefördert werden können. Das 16. Offene Forum Familie ging dieser Frage in vertiefenden Vorträgen und acht praxisorientierten Workshops nach.

In den Workshops wurden erprobte und bewährte Projekte und Handlungsansätze vorgestellt. Sie gaben konkrete Anregungen und Impulse für die Arbeit in Kindertagesstätten, Schulen und Horten sowie für die offene Kinder- und Jugendarbeit und die Arbeit mit Eltern und Familien.

Programm Offenes Forum Familie 2017

Plenumsvorträge

Was verbinden Nürnberger Kinder mit dem Begriff "Armut - Arme Kinder" und was brauchen Kinder zum glücklich sein?

Ein (Film-)Projekt des Nürnberger Jugendamts und der Kinderkommission Nürnberg.
Cornelia Scharf, Geschäftsführung Kinderkommission/Beteiligung von Kindern, Jugendamt Nürnberg.

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Vorträge aus den Workshops

Workshop 1 - Stärkung von Kindern, Jugendlichen und Familien in besonderen Lebenssituationen

Wenn nicht nur Armut das Familienleben belastet, sondern ein Elternteil darüber hinaus drogenabhängig oder inhaftiert ist, brauchen Kinder, Jugendliche und Eltern eine besondere Unterstützung. Die Referentinnen stellten erfolgreiche Ansätze aus den Projekten Liliput und TAKT vor und diskutieren mit den Teilnehmenden die Möglichkeiten der Umsetzung im eigenen beruflichen Umfeld.
Mit Anne Leuders, Lilith e.V., Leitung Liliput - Mutter + Kind und
Aylin Seuferling, Treffpunkt e.V.
Moderation: Norbert Kays, Sozialamt Nürnberg

Workshop 2 - Selbstwert und Selbstwirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen fördern

Die Referent/innen stellten drei Projekte vor, die Selbstwert und Selbstwirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen fördern und diskutierten mit den Teilnehmenden Möglichkeiten der Umsetzung im eigenen beruflichen Umfeld.
Mit Fabian Fiedler, Projektmitarbeiter laut!CASH, Geschäftsführer des Medienzentrums Parabol, Nürnberg
Peter Jaklin, Projektleiter von "Restaurant Bertha - Zum Sündersbühler", Kinder- und Jugendhaus BERTHA, Jugendamt Nürnberg
Beate Höhn und Alexandra Rauh, Tanzpädagogik/-projekte, TanzPartner e.V., Nürnberg
Moderation: Detlef Menzke, Jugendamt Nürnberg

Workshop 3 - Das Miteinander im Stadtteil stärken – Beispiele aus der Stadtteilkoordination

Ein funktionierendes Netzwerk ist die beste Voraussetzung für die bedarfsgerechte Förderung und Teilhabe von Kindern, Jugendlichen und Familien in Armutslagen. In jedem Stadtteil gibt es Akteure und Einrichtungen, die sich mit ihren Kompetenzen, Erfahrungen, Ressourcen und Kontakten zu den bedeutsamen Themen und Entwicklungen im Stadtteil einbringen und so mit ihrer Arbeit gerade auch Familien in Armutslagen fördern können.
Neben einem Impulsreferat mit den Schwerpunkten
• Voraussetzungen und Auftrag von Stadtteilkoordination
• Beispiele von bewährten Maßnahmen und Projekten
• Stadtteilpaten - kleine Projekte – starke Stadtteile
bot der Workshop die Möglichkeit, sich darüber auszutauschen, welche Möglichkeiten es für die Teilnehmenden gibt, sich in ihrem Stadtteil einzubringen.
Mit Annette Hiller, Stadtteilkoordinatorin, Jugendamt Nürnberg und Heike Wolff, Regiestelle Sozialraumentwicklung, Referat für Jugend Familie und Soziales der Stadt Nürnberg

Workshop 4 - Niederschwellige Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebote für Eltern

Niederschwellige Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebote richten sich grundsätzlich an alle Eltern. Sie können aber gerade für Eltern, die durch Armutslagen belastet sind, besonders wichtig sein. Im Workshop stellten die Referentinnen das Elterntraining STARK, das Café Auszeit für alleinerziehende Eltern und das Projekt MUT für junge Mütter vor und beschrieben, welchen Beitrag die Angebote zur Stärkung von Familien in Armutslagen leisten. Darüber hinaus diskutierten sie mit den Teilnehmenden Möglichkeiten zur Umsetzung einzelner Aspekte in ihrem beruflichen Umfeld.
Mit Eva Rhode, Elterntraining STARK, Erziehungs- und Familienberatung, Jugendamt Nürnberg -
Simone Fischer, Café Auszeit, Evangelische Familienbildungsstätte Nürnberg - Iris Zimny, Treffpunkt e.V. Nürnberg, Projektmitarbeiterin MUT
Moderation: Gerlinde Marquart-Neuberger

Workshop 5 - Cyber-Mobbing: Präventionsmöglichkeiten und Ansätze zur Intervention an Schulen und in der offenen Kinder- und Jugendarbeit

Neben einem Input zur Begriffsklärung und zu rechtlichen Aspekten standen praktische Präventionsmethoden im Mittelpunkt des Workshops mit Michael Posset, Jugendmedienschutz – Jugendamt Nürnberg.
Moderation: Manuela Schmidt, Stab Familie / Bündnis für Familie, Referat für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg.

Workshop 6 - WIR- Werte-Integration-Resilienz. Ein Gewaltpräventionsprojekt für Grundschule und Kindertagesstätte

Seit fast 8 Jahren besuchen nun Affe Cäsar und seine Kollegin, Elefantin Slonny, Grundschulen. Cäsar ist Spezialist für Gefühle, Slonny Expertin für Gemeinschaft und Konflikte, die es immer wieder gibt. Einer fehlt noch, Adler Arno, der mit seinem besonderen Blick auf den Konflikt ein Verstehen der Zusammenhänge erleichtert. Diese drei besuchen Grundschulklassen, unterstützen Lehrkräfte durch gezieltes Coaching und fordern Eltern an Elternabenden heraus. Das Ganze dauert ca. 6 Wochen und hält lange an. Viele Schulen arbeiten schon mit dem WIR-Projekt. In Kindertagesstätten wird dieses Projekt auf das Kindertagesstättenjahr ausgedehnt. Kinder lernen Gefühle, Grenzen und wichtige Vorgehensweisen für Konfliktbearbeitung durch Spiele und Begegnungen kennen. Neben der Vorstellung des WIR-Projekts erhielten die Teilnehmenden Anregungen zur Gewaltprävention in ihrer eigenen Arbeit.
Mit Karl-Heinz Bittl, Leitung WIR-Projekt, Fränkisches Bildungswerk für Friedensarbeit e.V. (FBF) und EICCC, Nürnberg
Petra Schmidberger, Lehrerin an der Knauerschule, die mit dem WIR-Projekt arbeitet.
Moderation: Michaela Schmetzer, Koordinationsstelle des Programms familienfreundliche Schule, Jugendamt Nürnberg

Workshop 7 - Die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen mit Fluchthintergrund - Interkulturelles Arbeiten bei der Förderung und Integration

Nach einem kurzen Überblick über Hintergründe und Erlebnisse auf der Flucht wurde gezeigt, was Kinder und Jugendliche in einer für sie so ganz anderen Welt erfahren, was sie sich wünschen und wie sie versuchen, in unserer Kultur zurechtzukommen. Dabei spielt die Hilfe eines gestärkten und wertfrei, aber ambitioniert arbeitenden pädagogischen Personals eine besondere Rolle. Praktische Hinweise und zahlreiche Tipps aus Kita und Hort geben Hilfestellungen für eine flexible und individuelle Arbeitsweise, die auch Elternarbeit und kollegiale Vernetzungsmöglichkeiten im Auge behält.
Mit Detlef H. Gaida, LRS Rosenheim – Förderzentrum für Lesen, Schreiben und Lerntechnik.
Moderation: Doris Reinecke, Stab Familie / Bündnis für Familie, Referat für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg

Workshop 8 - Armutssensibles Handeln in Pädagogischen Einrichtungen - Kindbezogene Armutsprävention in KiTa, Schule, Jugendtreff und anderswo!

Der Workshop bot hierzu ein Gesamtpaket aus Information, Diskussion und gemeinsamem Denken. Gestartet wurde mit einem kurzen Impuls zur Frage "Was ist mit armutssensiblem Handeln gemeint?". Daran schloss sich die Diskussion der Teilnehmenden in Kleingruppen und vor dem Hintergrund ihrer Einrichtung/Schule an, um Ansatzpunkte für armutssensibles Handeln in pädagogischen Einrichtungen herauszuarbeiten. Es ging darum den eigenen Blick zu schärfen und Ideen zur praktischen Umsetzung von Armutsprävention zu entwickeln.
Mit Gerda Holz, Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V., Frankfurt.
Moderation: Beate Barthmann, Sozialamt Nürnberg.

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