Córdoba – Die Stadt

Sehenswürdigkeiten

Die Mezquita-Kathedrale, „Gran Mezquita Aljama“, welche weltweite Bewunderung hervorruft, wurde zwischen 785 und 966 n. Chr. In der Größe von 175 x 128 m und mit 856 Säulen als Moschee und damit als Symbol der Macht des Kalifats von Córdoba errichtet. Ab dem 13. Jahrhundert wurde sie unter den christlichen Königen als Kathedrale genutzt.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind unter anderem die Festung der katholischen Könige (der Alcázar de los Reyes Católicos), die Römische Brücke sowie das Stadttor Puerta de Almodóvar. Der Alkazar oder „Palast der katholischen Könige“ wurde 1328 n. Chr. unter Alfonso XI. an Stelle eines älteren arabischen Schlosses errichtet.

In Alcázar lebten die katholischen Könige zur Zeit der Eroberung von Granada. Hier wurde auch Christoph Kolumbus vom katholischen Königspaar Isabella und Ferdinand nach seiner Rückkehr aus Amerika empfangen. Heute ist der Palast mit seinen schönen Gärten und Teichen eine Oase der Entspannung.

In der Judería gibt es eine alte Synagoge welche im Jahr 1315 im Mudéjar Stil (d.h. mit islamischem Einfluss) errichtet wurde. In der Judería lebten die jüdischen Einwohner bis zu ihrer definitiven Vertreibung aus Spanien im Jahr 1492.

Nur acht Kilometer westlich von Córdoba befindet sich an einen Berghang die ehemalige arabische Palaststadt Medina Al-Zahara, die heute zu den bedeutendsten Ruinen der Region gehört. Sie erinnert an die großartige musulmanische Vergangenheit.

Geschichte der Stadt

169 v. Chr. wurde Córdoba von den Römern besetzt und entwickelte sich als Corduba in der Region Bética in Südspanien. Seit ihrer Gründung durch Claudio Marcelo ist die Stadt Córdoba dem römischen Einfluss erlegen und es gelingt ihr, sich politisch und wirtschaftlich weiterzuentwickeln. Córdoba war Geburtsort u.a. der berühmten Denker Séneca und Marco Aurelio.

Vermutlich wurde Córdoba zwischen 410 und 672 n.Chr. von den Vandalen und Westgoten besetzt. Im Jahr 711 n.Chr. wurde die Stadt von den Arabern eingenommen und unter der Herrschaft des Kalifats von Damascus hingestellt.

Ab 756 n.Chr. wurde Córdoba Hauptstadt des islamischen Emirats Al-Andalus mit Abderrahman als Kalifen. Im Jahr 929 n. Chr. übernahm Abderramán III. den Titel des Kalifen und gründete das Kalifat von Córdoba, welches er volle fünfzig Jahre regierte. Damit wurde Córdoba unabhängig vom Reich Damaskus und eine der blühendsten und reichsten Städte Europas.

Während dieser Zeit lebten ungefähr eine halbe Million Menschen in Córdoba (arabisch Qurtuba), welche damals eine der größten Städte der alten Welt war. Christen, Juden und Muslime lebten einige Jahren friedlich zusammen. Córdoba war in dieser Zeit von Toleranz und Frieden geprägt, ein Ort der Völkerverständigung und des Wissens sowie Treffpunkt verschiedener Kulturen.

Im Jahre 1236 n. Chr. wurde die Stadt im Rahmen der „Reconquista“ (Wiedereroberung) von den christlichen Truppen für Kastilien erobert und später dem Spanischen Reich einverleibt.

Während des Spanischen Bürgerkrieges (1936-1939) und der anschließenden Franco-Diktatur wurden in Córdoba mehr als 2.200 Unterstützer der Republikanischen Regierung durch die Armee des Diktators Francisco Franco ermordet und in Massengräbern verscharrt.

Erst im März 2011 hat die lokale Regierung von Córdoba, in einem Akt der moralischen Wiedergutmachung, die Namen der Opfer der Franco-Diktatur auf öffentlichen Denkmälern an zwei Friedhöfen in Córdoba veröffentlicht. Es wird darauf hingewiesen, dass sie ihr Leben geopfert haben für die Verteidigung der Freiheit, der Demokratie und der Republik.

Zwischen 1979 und Anfang 2011 wurde die Stadt Córdoba im Wesentlichen durch ein Bündnis von Kommunisten und Sozialisten regiert. Zu dieser Zeit unterstützte Córdoba die Bürgerbeteiligung und Praxis der direkten Demokratie, den Umweltschutz sowie die Hilfe und Integration von ausländischen Mitbürgern.

Bei einem Spaziergang durch die Altstadt entdeckt man heute noch enge Gassen, schöne Plätze und viele weiß getünchte Innenhöfe mit Blumen verziert, die sich um die Moschee-Kathedrale herum anordnen.

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