San Carlos – Die Stadt

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San Carlos auf einen Blick

  • Hauptstadt der Region Río San Juan
  • etwa 55 000 Einwohner, davon leben etwa 80 Prozent in über 85 ländlichen Siedlungen verstreut
  • Gemeindefläche: 1 895 Quadratkilometer
  • Flugpiste
  • Hospital, Gesundheitszentrum
  • Handelszentrum, landwirtschaftliche Subsistenzwirtschaft in weiten Teilen
  • mehrere Grundschulen und Gymnasien, eine kleine private Universität
  • Ausflugsmöglichkeiten nach Solentiname, Los Guatuzos, den Río San Juan hinunter bis zur Atlantikküste, zur Vulkaninsel Ometepe sowie ins nördliche Costa Rica (Naturpark Caño Negro)

Handelszentrum am Nicaragua-See

Im Süden des mittelamerikanischen Staates Nicaragua, nahe der Grenze zu Costa Rica, liegt San Carlos an der Einmündung des riesigen Nicaragua-Sees in den Río San Juan, der wiederum in den Atlantik mündet. Die Stadt ist regionales Handelszentrum und Sitz staatlicher Behörden. Auch internationale Organisationen und Initiativen, die sich in Folge der Sandinistischen Revolution mit dem kleinen mittelamerikanischen Land beschäftigten und ihre Nicaragua-Arbeit auch unter veränderten politischen Vorzeichen fortsetzen, haben hier Niederlassungen.

Die etwa 55 000 Einwohner von San Carlos leben in einem älteren Stadtteil mit bunten Holzhäusern, einigen neueren Wohnvierteln und vor allem in vielen Dörfern in der Umgebung und auf dem Inselarchipel Solentiname. Aus Blechteilen und Brettern, Plastikplanen oder gar aufgetrennten Jeans zusammengeflickte Behausungen entlang unbefestigter Wege, die zur Regenzeit im Schlamm versinken, sind immer weniger in den Randvierteln "Schöne Morgenröte" oder "Schöner Ausblick", sondern vor allem in den umliegenden Dörfern anzutreffen. Die Stadtverwaltung hat ab 2000 viel in Wege- und Straßenbau investiert. Die meisten Familien sind reich an Kindern, aber arm. Viele Kinder können nicht in die Schule gehen, weil Schuluniform, Schulranzen, Papier und Stifte zu teuer sind. Auf den Straßen sieht man nur wenige Autos, es sind fast ausschließlich Taxis. Die Sancarleños benutzen ansonsten Fahrräder und Mopeds, im Umland sind Pferde das traditionelle Fortbewegungsmittel.

Exotik pur

Im tropischen, feucht-heißen Klima wachsen Bananen, Papayas und Avocados, dazu werden Bohnen und Reis – die Hauptnahrungsmittel der Nicaraguaner – angebaut. Fleisch gibt es meist nur an Festtagen – bei denen, die es sich leisten können. Fällt der Strom einmal aus, dann für alle, und auch das Trinkwasser fließt längst nicht immer aus der Leitung, wenn man es braucht. Für mitteleuropäische Verhältnisse gewohnte und gewöhnliche Güter sind hier also durchaus nicht selbstverständlich – aber dafür liegt Solentiname mit seiner Künstlerkolonie und einer ursprünglichen Tropenflora und -fauna nur eine einstündige Bootsfahrt entfernt.

San Carlos ist auch Ausgangspunkt zum größten Regenwaldgebiet Nicaraguas, das jedoch immer wieder durch Holzwirtschaft, Brandrodung und geplanten Goldabbau bedroht ist. Seine Umgebung mausert sich jedoch immer mehr zu einem Geheimtipp unter Reisenden: Langsam entsteht eine kleine, aber feine touristische Struktur. Der Reiseführer Lonely Planet urteilte im Jahr 2006 enthusiastisch: "The Río San Juan may seem almost mythic... one of the world’s last wild places", "there are not many places like this left in the world" und "on the the richest ecosystems on Earth".

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