Frankenschnellweg

Beim Tunnelportal West führt der Frankenschnellweg zweispurig i

Weniger Stau und mehr Grün – das sind ganz kurz zusammengefasst die Ziele des derzeit größten Infrastrukturprojekts in Nürnberg, dem kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs. Ein 1,8 Kilometer langer Tunnel, Lärmschutz und ein neuer Stadtpark sind die wichtigsten Eckpunkte des 660 Millionen Euro teuren Projekts.


Was ist neu?

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat mit seinem Urteil vom 27. März 2024 die Planungen der Stadt bestätigt. Danach sind die Pläne für das größte Verkehrsprojekt der letzten Jahrzehnte in der Frankenmetropole rechtens. Aufgrund der Verzögerung sind die zu erwartenden Kosten für das Projekt gestiegen.

Nach einem Spitzengespräch zwischen Oberbürgermeister Marcus König und den Stadtratsfraktionen von CSU, SPD und Grünen sowie Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung am 10. April 2024 soll in der kommenden Stadtratssitzung am 17. April ein Bericht vorgelegt werden.

Im Herbst 2024 wird der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) dem Stadtrat einen aktualisierten Zeit- und Kostenplan vorlegen. Es wird erwartet, dass erste planerische Schritte im Jahr 2024 unternommen werden. Baubeginn könnte dann – mit dem nötigen Vorlauf – in der ersten Hälfte 2026 sein.


Was kostet der Frankenschnellweg?

Seit vier Jahrzehnten rollen Tag für Tag Zehntausende Autos und Laster über den Frankenschnellweg. Mit Ausnahme von kleineren Instandhaltungsmaßnahmen wurde bis heute nichts saniert, weil die Stadt seit 2002 den kreuzungsfreien Ausbau plant. Sollte der Ausbau in absehbarer Zeit nicht kommen, muss die Straße generalsaniert werden. Im Werkausschuss Servicebetrieb Öffentlicher Raum wurde am 19. Oktober eine Kalkulation für beide Varianten – Ausbau oder Sanierung – vorgestellt.


Fakten zum Projekt

Lage

Der Frankenschnellweg verläuft im Westen von Nürnberg. Er soll zwischen der Stadtgrenze Nürnberg / Fürth und der Otto-Brenner-Brücke in zwei voneinander getrennten Abschnitten kreuzungsfrei ausgebaut werden.

Verkehrsaufkommen

Über 60.000 Fahrzeuge aus Nürnberg und der Metropolregion fahren täglich über den Frankenschnellweg.

Künftige Nutzung

Im Abschnitt West zwischen der Anschlussstelle Nürnberg / Fürth und der Jansenbrücke soll in Fahrtrichtung Hafen eine dritte Fahrspur gebaut werden. Außerdem sollen auf beiden Seiten des Frankenschnellwegs Lärmschutzwände errichtet werden.

Im Abschnitt Mitte von der Rothenburger Straße bis zur Otto-Brenner-Brücke soll ein 1,8 Kilometer langer Tunnel dafür sorgen, dass eine kreuzungsfreie Durchfahrt unter drei Straßen möglich ist: der Rothenburger Straße, der Schwabacher Straße und der Landgrabenstraße / An den Rampen.

Der Verteilerverkehr zu den angrenzenden Stadtteilen und zur Innenstadt soll oberhalb des Tunnels abgewickelt werden. Dort sind fünf Kilometer Rad- und Gehwege geplant. Auf der südlichen Tunneldecke soll ein neuer Stadtteilpark entstehen.

Träger

Die Stadt Nürnberg ist Träger dieses Projekts.

Kosten

Der kreuzungsfreie Ausbau des Frankenschnellwegs ist aktuell mit 660 Millionen Euro veranschlagt.

Zeitplan

Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) wird dem Stadtrat im Herbst 2024 einen aktuellen Zeit- und Kostenplan vorlegen. Erste planerische Umsetzungsschritte werden im Jahr 2024 erwartet. Baubeginn könnte dann – mit dem nötigen Vorlauf – in der ersten Hälfte 2026 sein.

Vorausgegangen war ein jahrelanges juristisches Verfahren, denn bereits seit Juni 2013 liegt für den Ausbau ein Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Mittelfranken vor. Dieser Beschluss wurde nach einer abgewiesenen Klage vor dem Verwaltungsgericht Ansbach in zweiter Instanz vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof beklagt. Während einer Vergleichsverhandlung ruhte das Verfahren zwischenzeitlich. Nach der Wiederaufnahme ist das Verfahren mit dem Urteil des Bayerischen Verfassungsgerichts aus dem Jahr 2024 abgeschlossen. Die Revision wird nicht zugelassen.

Dabei ging es vor allem um die Frage, ob es sich bei dem geplanten Ausbau um den Bau einer Schnellstraße handelt. Dann wäre hierfür zwingend eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig. Mit Blick auf das juristische Verfahren hatte der Stadtrat bereits im Juli 2015 entschieden, freiwillig und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht eine Umweltverträglichkeitsprüfung im Rahmen eines ergänzenden Planfeststellungsverfahrens durchführen zu lassen. Hierzu – und zu weiteren ergänzenden technischen Planungen – liegt seit Juli 2020 ein Änderungs- und Ergänzungsplanfeststellungsbeschluss der Regierung mit integrierter Umweltverträglichkeitsprüfung vor.

Mitte August 2020 hatte der Verkehrsclub Deutschland (VCD) beim Verwaltungsgericht Ansbach Klage gegen den ergänzenden Planfeststellungsbeschluss eingereicht. Diese Klage wurde im Oktober 2022 vom Verwaltungsgericht Ansbach abgewiesen.

Bürgerbeteiligung

Im projektbegleitenden Forum treffen sich Bürgervereine und Interessenvertretungen mit dem städtischen Projektteam. Hier wird informiert, diskutiert und gemeinsam über das Projekt beraten. Das Forum soll außerdem bei der Planung des neuen Stadtteilparks mitwirken. Nächste Termine finden bei Bedarf statt.

Pressemitteilungen

Hier finden Sie eine chronologische Übersicht der von der Stadt Nürnberg veröffentlichten Pressemitteilungen zum Thema kreuzungsfreier Ausbau des Frankenschnellwegs.

Stadtrat und Ausschüsse

Auch Stadtrat und Ausschüsse beschäftigen sich mit dem Thema kreuzungsfreier Ausbau des Frankenschnellwegs. Hier eine chronologische Übersicht der Sitzungen.


Bilder zum Projekt

Frankenschnellweg. Im Hintergrund liegt die Silhouette der beleuchteten Altstadt.

Frankenschnellweg heute: Im Hintergrund ist die Altstadt mit der Kaiserburg zu sehen.

Die Kreuzung Frankenschnellweg/Rothenburger Straße in der Dämmerung.

Frankenschnellweg heute: Kreuzung Frankenschnellweg / Rothenburger Straße.

Tunnelportal West des Frankenschnellwegs im Modell.

Der Abschnitt Mitte beginnt mit dem Tunnel in Höhe der Rothenburger Straße.

Modell des Frankenschnellwegs mit Lärmschutzwand im Abschnitt West.

Der Frankenschnellweg mit Lärmschutzwand im Abschnitt West.

Modellbild: So könnte der Park auf dem grünen Deckel des neuen Tunnels aussehen.

So könnte der Stadtteilpark auf dem grünen Deckel des neuen Tunnels aussehen.


Weitere Projekte

Stadtentwicklungsprojekte ziehen manchmal große Veränderungen im Stadtbild nach sich und werden in der Öffentlichkeit rege diskutiert. Ausgewählte Projekte stellen wir Ihnen auf unserer Seite „Stadtentwicklung“ in loser Folge vor.


Weitere Informationen

Aktualisiert am 10.04.2024, 14:26 Uhr

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