Klimaschutz in der Stadtverwaltung

Photovoltaikanlage auf der Norishalle

Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Norishalle

Mit zahlreichen Maßnahmen kommt die Stadtverwaltung Nürnberg ihrer Vorbildfunktion für klimafreundliches Handeln nach.


Nürnberg auf dem Weg zur klimaneutralen Stadtverwaltung

Bereits im Jahr 2020 wurde vom Stadtrat beschlossen, dass die Stadtverwaltung Nürnberg möglichst bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden soll. Die Stadt Nürnberg will so ihrer Vorbildfunktion beim Klimaschutz nachkommen und ihren Beitrag zum Erreichen der globalen Klimaschutzziele leisten.
Als Handlungsgrundlage wurde zunächst eine Treibhausgasbilanz für die gesamte Stadtverwaltung erstellt. Darauf aufbauend wurde ein Handlungskonzept erarbeitet, welches zahlreiche Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zur Reduzierung der städtischen Treibhausgasemissionen enthält. Mit der schrittweisen Umsetzung dieses Konzepts macht sich die Stadt Nürnberg auf den Weg zur klimaneutralen Kommune.

Nürnbergs Weg zur klimaneutralen Stadtverwaltung 2035

Klimaneztrale Stadtverwaltung

Weitere Details zur Treibhausgasbilanzierung der Stadtverwaltung Nürnberg sowie zum Handlungskonzept zur Klimaneutralität können dem Abschlussbericht der Firma Arqum entnommen werden.

Dieses Vorhaben wurde gefördert durch den Freistaat Bayern (Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz) im Rahmen des Umwelt-Förderschwerpunkts „Klimaschutz in Kommunen“ im Klimaschutzprogramm Bayern 2050


Gebäudebestand der Stadtverwaltung

Die Stadtverwaltung Nürnberg ist mit all ihren Dienststellen in circa 1.900 Gebäuden tätig. Die aktive Ausgestaltung der Überwachung und Senkung des Energieverbrauchs in diesen Gebäuden übernimmt das Hochbauamt mit dem Kommunalen Energiemanagement (KEM).

Der Energiebericht 2021 gibt einen Überblick über die Energie- und Wasserkosten sowie die Energie- und Wasserverbräuche sämtlicher Liegenschaften und Eigenbetriebe der Stadt Nürnberg.

Ergebnisse des Energieberichts 2021

  • Heizenergieverbrauch: Seit dem Jahr 2000 konnten die Heizenergieverbräuche sukzessive gesenkt werden. Auch wenn sich dieser Reduzierungstrend in den letzten Jahren etwas verlangsamt hat, konnte der Verbrauch von 2000 bis 2020 um rund 27% reduziert werden.
  • Stromverbrauch: Die Stromverbräuche gingen seit dem Jahr 2000 kontinuierlich, mit leichten Unterbrechungen, zurück. Die Reduzierung beträgt etwa 27 %. Insgesamt betrug der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch, sämtlicher Liegenschaften und Eigenbetriebe der Stadt Nürnberg, im Jahr 2020 rund 18%.
  • Wasserverbrauch: Die Wasserverbräuche gingen zwischen den Jahren 2000 bis 2005 deutlich zurück und verbleiben seit dem Jahr 2007 mit gewissen Schwankungen auf einem konstant niedrigen Wert. Die Reduzierung seit 2000 beträgt etwa 52%.
  • CO2–Emissionen: Auch die CO2-Emissionen der städtischen Gebäude gehen zurück. Es ergibt sich gegenüber dem höchsten Wert von ca. 125.000 t im Jahr 2000 eine Verminderung auf ca. 62.300 t im Jahr 2019. Das entspricht einer Halbierung gegenüber dem Jahr 2000.

Einsparerfolge in Eigenbetrieben

Zusätzlich zu den Gebäuden und Anlagen der Kernverwaltung werden durch die Eigenbetriebe der Stadt Nürnberg große technische Anlagen betrieben, die vor allem verfahrensbedingt einen hohen Energiebedarf aufweisen und deshalb über hohe Einsparpotenziale verfügen. Die Eigenbetriebe widmen sich dem Thema Energie- und Kosteneinsparung deshalb seit vielen Jahren und erzielen dabei beachtliche Erfolge.

Beispielhaft werden hier die Aktivitäten der Eigenbetriebe Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (SUN) für die Klärwerke und Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) für die Straßenbeleuchtung dargestellt. Auch die anderen Eigenbetriebe, wie der Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Nürnberg (ASN) und NürnbergBad (NüBad) arbeiten sehr engagiert und erfolgreich auf diesem Gebiet.


Leuchtturmprojekte zum Anschauen und Anfassen

Energetische Sanierung des Wüstenhauses im Tiergarten Nürnberg

Das ehemalige Flusspferdhaus im Tiergarten Nürnberg, ein Baudenkmal, das seit 2011 leer steht, wurde zu einem Passivhaus umgebaut. Seit dem Frühjahr 2018 bietet es die perfekten Lebensbedingungen für Reptilien, Käfer und Kleinsäuger. Durch die Sanierung werden mehr als 90% CO2 eingespart. Dieses Klimaschutzprojekt erfüllt dank seines Modellcharakters die Förderkriterien des Umweltbundesministeriums (BMUB) und hat eine wichtige Vorbildfunktion für weitere Gebäude in der Stadt sowie für die Öffentlichkeit.

  1. Wüstenhaus

    Wüstenhaus Seitenansicht

  2. Wustenhaus _2

    Wüstenhaus Seitenansicht

  3. Wustenhaus _3

    Wüstenhaus Frontansicht

  4. Wustenhaus _4_

    Wüstenhaus Innenansicht

  5. Wustenhaus _6

    Wüstenhaus Innenansicht

  6. Wustenhaus _5_

    Wüstenhaus Bewohner

Die Förderung des BMUB in Höhe von 200.000 Euro konnte aufgrund eines gemeinsamen Förderantrags des Referats für Umwelt und Gesundheit, des Planungs- und Baureferats und des Tiergartens gewonnen werden. Das Energiekonzept für den Förderantrag erstellte das Architekturbüro „ING + ARCH Partnerschaft“, die fachliche Projektleitung für das Vorhaben liegt beim Hochbauamt der Stadt Nürnberg und der Projektträger Jülich – Forschungszentrum Jülich GmbH wickelt die Fördermaßnahmen ab.
Die beachtliche CO2-Einsparung wird unter anderem durch eine Innen- und Außendämmung, die Erneuerung der Fenster, der Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und den Wechsel des Energieträgers von Heizöl auf Holzhackschnitzel durch eine Anbindung an das bereits bestehende Nahwärmenetz erreicht.

  1. Das alte Nilpferdhaus vor der Sanierung

    Das alte Nilpferdhaus vor der Sanierung

    Frontansicht

  2. Das alte Nilpferdhaus vor der Sanierung

    Das alte Nildpferdhaus vor der Sanierung

    Seitenansicht


Bildungszentrum Untere Talgasse: Herrenschießhaus – Energetische Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes

Das Gebäude ist ein Renaissance-Sandsteinbau aus dem Jahr 1583 und wurde vom Hochbauamt der Stadt Nürnberg mit denkmalgerechten Innendämmmaßnahmen energetisch saniert. Dies führt zu einer Halbierung der Heizungsverbräuche gegenüber dem Zustand vor der Sanierung. Für die Sanierung erhielt die Stadt Nürnberg im Jahr 2012 den bayerischen Denkmalpflegepreis in Bronze.

Bildungszentrum Untere Talgasse

Das Gebäude wurde vom Hochbauamt der Stadt Nürnberg mit denkmalgerechten Innendämmmaßnahmen energetisch saniert, was zu einer Halbierung der Heizungsverbräuche gegenüber dem Zustand vor der Sanierung entspricht.


Der südpunkt – Stadtteilzentrum im Passivhausstandard

Der „südpunkt“ ist als multifunktionelles Stadtteilzentrum interkultureller Treffpunkt, Ort der Integration und der Weiterbildung gleichermaßen. Das innovative und bundesweit einmalige Passivhaus spart gleichzeitig Heizenergie und Strom.

Südpunkt Ansicht Süd-Ost

Mit diesem Projekt war die Stadt Nürnberg Preisträger beim Wettbewerb „Kommunaler Klimaschutz 2010“ und beim Bayerischen Energiepreis 2010.

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