Hitze

Hitze in der Stadt

Die Sommermonate waren in den letzten Jahren gekennzeichnet von immer neuen Hitzerekorden. In Nürnberg wurden bereits 2015 rekordverdächtige 33 Tage mit Temperaturen über 30°C gemessen. Bis zum Ende des Jahrhunderts soll die Zahl auf um die 45 Tage ansteigen. Wir haben Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie gesund durch den Sommer kommen. Außerdem finden Sie hier weiterführende Informationen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit – besonders auch in der Stadt.

Aktuelle Hitzewarnungen erhalten Sie z.B. über die Website oder die App des Deutschen Wetterdienstes:


Gesund durch den Sommer

Die Hitze hat auch ihre "Schattenseiten". Damit Sie gesund durch den Sommer kommen, beachten Sie bitte die folgenden Empfehlungen:

  • Trinken Sie 1-2 Liter Flüssigkeit mehr als sonst, z.B. Trinkwasser und Mineralwasser (200 mg Na/1 Liter), Fruchtsaftschorlen (3 Teile Wasser, 1 Teil Saft), Früchte- und Kräutertee.
  • Trinken Sie keine zu kalten Getränke.
  • Alkohol, Kaffee und Schwarztee sollten Sie allenfalls in geringen Mengen trinken.
  • Nehmen Sie am besten leichte Kost zu sich (viel wasserreiches Obst, Salate, Gemüse).
  • Wenn Sie Medikamente einnehmen müssen, sollten Sie am besten schon vorsorglich mit ihrem Hausarzt besprechen, wie Sie sich bei großer Hitze verhalten sollen. Es gibt Medikamente, die die Mechanismen des Körpers in Bezug auf Hitzeadaptionen beeinflussen können.
  • Halten Sie sich nicht in der prallen Sonne auf.
  • Tragen Sie in der Sonne immer eine Kopfbedeckung.
  • Achten Sie auf bequeme und luftige Kleidung.
  • Wenn möglich, halten Sie eine Mittagsruhe.
  • Schlafen Sie mit leichter Bettwäsche, wenigen Kissen und nur einem Laken als Decke.
  • Halten Sie Ihre Wohnung, besonders das Schlafzimmer möglichst kühl: Am besten morgens und abends gut lüften und die Räume tagsüber verdunkeln.
  • Vermeiden Sie an besonders heißen Tagen sehr anstrengende Tätigkeiten und Leistungssport. Falls dies nicht möglich ist, trinken Sie stündlich ein Glas Mineralwasser.

Trinkwasserbrunnen in Nürnberg

In Nürnberg gibt es eine Reihe öffentlich zugänglicher Trinkbrunnen, an denen Sie sich auch unterwegs mit frischem Wasser versorgen können. Hier finden Sie die Standorte:

UV-Schutz nicht vergessen

Das Sonnenbaden ist des Deutschen liebste Urlaubsbeschäftigung. Jeder Zweite zählt es zu seiner bevorzugten Freizeitaktivität im Urlaub, wie eine Studie der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ergab. Um dabei Hautschäden und vorzeitige Hautalterung zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen:

  • Wählen Sie einen ausreichend hohen Lichtschutzfaktor, mindestens 15 bis 20.
  • Nutzen Sie eine wasserfeste Sonnencreme, wenn Sie viel im Wasser sind. Vor allem beim Schnorcheln kommt es oft zu besonders schmerzhaften Sonnenbränden.
  • Cremen Sie sich mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbad ein. Besonders wichtig sind die Körperstellen, auf die senkrechte Strahlung trifft: z.B. Nase, Ohren, Glatze oder eine hervorstehende Unterlippe.
  • Verwenden Sie ausreichend Sonnencreme – Untersuchungen zeigen, dass die meisten Menschen viel zu wenig Sonnencreme auftragen und so der Schutzfaktor nicht erreicht wird. Empfohlen werden bei Erwachsenen sechs Teelöffel (35 Gramm) für den gesamten Körper.
  • Grundsätzlich gilt: Die Sonne immer in Maßen genießen!

Weitere Informationen zur Wirkung von UV-Strahlung sowie Tipps zur Risikovermeidung finden Sie hier:


Sommer in der Stadt

Schon 2015 wurden in Nürnberg 33 Tage mit Temperaturen über 30°C gemessen. Bis zum Ende des Jahrhunderts soll die Zahl auf um die 45 Tage ansteigen. Gesundheitlich besonders belastend ist die Aneinanderreihung mehrere Hitzetage, sogenannte Hitzewellen und Tropennächte, in denen die Temperatur nachts nicht unter 20°C absinkt. Davon sind die stark versiegelten und verdichteten und wenig durchlüfteten Nürnberger Stadtgebiete besonders betroffen. Die Temperaturdifferenz zwischen Stadt und Umland kann bei solchen Wettersituationen um die 10°C betragen.

Hitzeperioden und starke Temperaturschwankungen innerhalb kurzer Zeit belasten vor allem das Herz-Kreislaufsystem. Ältere und kranke Menschen, Säuglinge und Kleinkinder, Kranke und geschwächte Personen sowie einzelne Berufsgruppen gelten als besonders gefährdet. Achten Sie auch auf die Menschen in Ihrem Umfeld – in Nürnberg leben 50,4 % der Bevölkerung alleine. Werfen Sie vorsorglich ein Auge auf Freund*innen und Nachbar*innen, ob sie während einer Hitzewelle zurechtkommen. Sie können sie in dieser Situation unterstützen.

Luftqualität in Nürnberg

Gerade auch im Sommer spielt die Luftqualität eine große Rolle. In Nürnberg wird die Außenluft an drei Luftmessstationen im Stadtgebiet kontinuierlich überwacht. Die aktuellen Ozon- und Luftschadstoffwerte können Sie online abrufen:

Die Ozonwerte sind außerdem über einen automatischen Telefondienst unter 0911 / 231-2050 abrufbar. Wenn Sie eine E-Mail erhalten möchten, sobald Ozon-Schwellenwerte überschritten werden, können Sie sich hier anmelden:

Forschungsprojekt: Urbane Strategien zum Klimawandel

Das Forschungsprojekt „Sommer in der Stadt“ hatte zum Ziel, Nürnberg auf klimabedingte Veränderungen vorzubereiten. Die unter der Federführung des Umweltamtes entwickelten Strategien und Maßnahmen sollen weiterentwickelt und schrittweise umgesetzt werden.

Die Projektergebnisse von „Sommer in der Stadt“ sind in einem Handbuch zur Klimaanpassung zusammenfassend dargestellt worden. Es enthält neben der Analyse der Ausgangsbedingungen auch ein Maßnahmenkonzept, das als Leitfaden zur Klimaanpassung für die kommunale Planungspraxis gedacht ist.


Klimawandel und Gesundheit

Neben den individuellen Auswirkungen von Hitzewellen auf die Gesundheit zeichnet sich eine Reihe allgemeiner Folgen auf die Gesundheit der Bevölkerung ab, wenn sich das Klima längerfristig verändert. Extreme Wetterereignisse verursachen neben materiellen und körperlichen Schäden auch Traumatisierungen der menschlichen Psyche sowie des ökologischen Gefüges der betroffenen Regionen.

Es ist zu erwarten, dass kreislaufbedingte Belastungen und die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zunehmen werden. Die Pollenflugsaison wird sich verlängern und intensivieren und zusammen mit der zunehmenden Belastung der Außenluft durch Feinstaubpartikel das allergene Potential der Außenluft erhöhen.

Der Vermehrungs- und Verbreitungszyklus der Überträger (Vektoren) von Infektionskrankheiten kann durch ein wärmeres Klima entscheidend beeinflusst werden, z.B. durch die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen (Temperatur und Nahrungsangebot). Daher gilt es, eine Reihe vektorübertragener Krankheiten zu beobachten, deren regionale und quantitative Verbreitung innerhalb Deutschlands sich bereits verändert hat und sich wahrscheinlich weiter verändern wird.

Tourismus und Warenlieferungen können neue Vektoren (Mücken, Nager) oder neue Erreger aus ihrem bisherigen Verbreitungsgebiet nach Deutschland einschleppen. Schnelle Flugverbindungen fördern diesen Prozess. Auch sind Übertragungen dieser in Deutschland neuartigen Infektionskrankheiten auf dem Weg von Blut- und Plasmaspenden sowie Organtransplantationen potentiell möglich.

Auch die Ausbreitung bakterieller Infektionen kann begünstigt werden. Neben anderen Faktoren sind hohe Temperaturen für ihre Vermehrung der Erreger förderlich. Dazu gehören bereits weit verbreitete lebensmittelbedingte Magen-Darm-Infektionen.
Erreger aus dem Wasser verursachen ebenfalls Durchfall und Beschwerden im Verdauungstrakt. Übertragungswege sind Schmierinfektionen und Lebensmittel.


Sie haben nicht gefunden, was Sie gesucht haben? Vielleicht werden Sie hier fündig - alle Informationen aus dem Gesundheitsamt von A bis Z!

URL dieser Seite
<http://www.nuernberg.de/internet/gesundheit_nbg/hitze.html>