Auf Grundlage der Bestands- und Potenzialanalyse sowie auf Basis des Transformationsplans Fernwärme der N-ERGIE wurden für das Nürnberger Stadtgebiet vier verschiedene Wärmeversorgungsgebiete identifiziert. Diese Einteilung berücksichtigt die bauliche Struktur, den Wärmebedarf, die Nähe zu bestehender Infrastruktur und die technische Machbarkeit verschiedener Wärmeversorgungslösungen. Sie bildet die räumliche Grundlage für die konkrete Planung und Umsetzung der Wärmewende.
Diese Gebiete weisen eine hohe Bebauungsdichte, einen überdurchschnittlichen Wärmebedarf und eine direkte Nähe zu bestehenden Fernwärmeleitungen auf – ideale Voraussetzungen für einen Anschluss an das städtische Fernwärmenetz. Die N-ERGIE priorisiert deshalb den Ausbau in diesen Bereichen und plant ab 2025 eine schrittweise Erschließung. Bereits festgelegte Projekte, etwa in Neubaugebieten oder im Gebäudebestand, wurden öffentlich angekündigt. Weitere Gebiete folgen. Die technische Anschlussfähigkeit wird dabei jeweils gebäudespezifisch geprüft.
Auch diese Quartiere weisen eine dichte Bebauung, einen hohen Wärmebedarf und die Nähe zur Fernwärmeinfrastruktur auf. Ein Anschluss ist grundsätzlich möglich und sinnvoll, allerdings ist der Ausbau hier zeitlich nachgeordnet. Ein sukzessiver Ausbau ist aus heutiger Sicht ab dem Jahr 2030 denkbar. Die N-ERGIE prüft und plant die Erschließung dieser Gebiete in der mittleren Prioritätsstufe. Wie in anderen Gebieten erfolgt die endgültige Bewertung auf Gebäudeebene.
In diesen Bereichen wird ein möglicher Fernwärmeausbau grundsätzlich empfohlen, allerdings steht dieser in der zeitlichen Priorisierung hinter den zuvor genannten Gebieten zurück. Eine Prüfung und potenzielle Erschließung wird hier frühestens ab dem Jahr 2035 erwartet. Auch hier hängt ein möglicher Anschluss an das Fernwärmenetz von der individuellen Prüfung der technischen Machbarkeit ab.
Das Gebiet umfasst jene Straßenzüge und Gebiete, in denen großflächige Fernwärmelösungen aus heutiger Sicht mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht realisiert werden und daher ausgeschlossen werden können. Ziel ist es hier, die Gebäude durch gebäudeindividuelle dezentrale Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien zu versorgen - insbesondere über Wärmepumpen. Darüber hinaus bestehen auch Potenziale für eine gemeinschaftliche Wärmeversorgung mit lokalen Nahwärmenetzen oder Mikronetzen.
