Im Regelfall sind Mückenstiche gesundheitlich unbedenklich. Die durch den Stich ausgelöste Immunreaktion (Juckreiz, lokale Inflammation mit Erythem- /Ödembildung) klingt nach einigen Stunden ab. Es kann im Einzelfall aber auch stärkere allergische Reaktionen geben.
Aber es gibt ein Problem: Die exotischen Mücken können beim Stechen Tropenkrankheitserreger übertragen, wenn sie zuvor einen damit infizierten Menschen ins Visier genommen hatten.
So können einheimische Steckmücken der Gattung Culex das West-Nil-Fieber-Virus übertragen. Das West-Nil-Fieber-Virus wurde in Deutschland bei Vögeln, Pferden und inzwischen auch in Menschen für mehrere Einzelfälle nachgewiesen. Da in diesen Einzelfällen importierte Infektionen (z.B. infolge einer Reise) ausgeschlossen werden konnten -die Infektionserreger also nicht eingeschleppt wurden- sind diese Infektionen mit hoher Wahrscheinlichkeit vor Ort erworben worden und gelten daher als sogenannte "autochthone Infektionen".
Je nach Erreger können insbesondere Menschen mit Immunschwäche, evtl. auch ältere Menschen ein höheres Risiko für schwerere Verlaufsformen haben. So kann z.B. das Usutu-Virus Infektionen mit neurologischen Symptomen und schwere Krankheitsverläufen (Gehirnhautentzündung - "Meningoenzephalitis") auslösen. Das Usutu-Virus wird durch verschiedene Stechmückenarten übertragen.
Auch die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) könnte in Deutschland verschiedene, aus den Tropen bekannte- Erreger übertragen (z.B. Dengue-, Chikungunya-, oder Zika-Virus). Dafür müssten die Viren aber zunächst in Deutschland (über Reisende) in die lokal etablierten Populationen der Asiatischen Tigermücke eingeschleust werden, um hier eine Zirkulation anzustoßen. Eine entsprechende Etablierung der Viren in den heimischen Tigermücken-Populationen würde dann auch zu autochthonen Infektionen und Erkrankungen führen.
Um eine lokale Etablierung dieser tropischen Erreger in Deutschland zu verhindern, müssen einerseits die Mücken als Vektoren effektiv bekämpft werden und andererseits infizierte Reiserückkehrer überwacht werden und so isoliert sein, dass es zu keinem Kontakt des Erkrankten zu diesen Mückenpopulationen kommen kann.
Fazit: Die Gefahr ist da, aber in Europa ist so eine Übertragung noch sehr selten vorgekommen.
Eine Gefährdung ist gegeben und in Südeuropa gibt es schon vereinzelte Infektionen.
In Deutschland sind bisher jedoch keine lokal erworbenen Infektionen mit Dengue-, Chikungunya-, oder Zika-Viren aufgetreten.