Rund 65 Hektar weitläufige Wald- und Wiesenlandschaften: Der Tiergarten Nürnberg gehört zu den größten zoologischen Gärten Europas und ist in Deutschland die Nummer zwei. Seine naturnahen Gehege sind bei den Gästen beliebt. 80 Säugetierarten, 51 Vogelarten, 26 Reptilien, 10 Amphibien, 51 Fische, 218 Wirbeltiere und 1.002 Wirbellose leben auf dem Areal. Insgesamt sind 287 Tierarten im Tiergarten zuhause.
51 Vogelarten leben im Tiergarten – mit dem Ara auch das Zootier des Jahres 2023. Die von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e. V. initiierte Kampagne setzt sich dieses Jahr intensiv für den Schutz der bedrohten Papageien ein. Der Tiergarten hält Hyazinth-Aras seit 1996.
Schwerstes Tier ist das Nashorn mit gut zwei Tonnen. Mit sechs Gramm das leichteste Tier ist die Blattschneiderameise, aber auch das stärkste: Sie trägt das 100-fache ihres Gewichts. Tiere mit der längsten Zunge sind das Pantherchamäleon ( etwa 50 Zentimeter) und die Giraffe (um die 50 Zentimeter).
1.218 Tierpaten (2022) engagieren sich für ihre Lieblingstierarten und unterstützen damit die Arbeit des Tiergartens. Die Mittel – vom Taschengeld bis zum gehobenen Sponsorenbeitrag – fließen in Bauprojekte genauso wie in Artenschutz- und Forschungsprojekte.
74 Tierpflegerinnen und Tierpfleger und acht Auszubildende sorgen für das Wohl der Tiere: Stallungen und Gehege reinigen und desinfizieren, Jungtiere mit aufziehen und täglich Futter zubereiten. Revierleiter Oliver Pürkel ist seit 2007 mit im Einsatz.
Oliver Pürker: Als Leiter des Reviers vier sind es 70 Tiere. Darunter Dybowski-Hirsche, Zebras, Antilopen und Visayas-Pustelschweine. Oder auch Blauhalsstrauß-Weibchen Christiane, die heute ein paar Pellkartoffeln extra bekommt, die liebt sie. Insgesamt zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen mit, um alle perfekt zu versorgen.
Oliver Pürker: Im Durchschnitt dreimal am Tag, wir schauen aber, dass immer genug zu fressen da ist. Da kommt einiges zusammen. 30 Kilo Heu putzen etwa die Dybowski-Hirsche gemeinsam weg. Nashorn-Dame Sofie frisst aber alleine schon 60 Kilo täglich – Gras, Heu sowie ein bisschen Obst und viel Gemüse.
Oliver Pürker: Bei Sofie kommen am Tag sicher gut 200 Kilo zusammen, die mit Schaufel und Schubkarre abtransportiert werden. So zweimal am Tag werden die Gehege ausgemistet. Dann bietet sich aber auch mal die Gelegenheit für ein paar Streicheleinheiten. Gerade unser Nashorn-Weibchen ist total verschmust und liebt es, gestreichelt zu werden. Eine halbe Stunde am Tag nimmt man sich dafür natürlich auch.
14 Artenschutzprogramme und 40 Erhaltungszuchtprogramme unterstützt der Tiergarten. Darunter sind sechs Projekte zum Schutz bedrohter Delfinarten, sechs Auswilderungsprojekte, ein Umsiedlungsprojekt für Kulane innerhalb Kasachstans und ein Projekt zum Schutz des Feuersalamanders.
Eröffnet wurde der Tiergarten am 11. Mai 1912. Seit 1939 ist der Tiergarten am Schmausenbuck. 2022 besuchten 1.131.709 Gäste den Zoo. Insgesamt leben 3.939 Tiere im Tiergarten. 2020 wurden 208 kg Mehlwürmer, 73.350 kg Fisch und 23.050 kg Fleisch verfüttert. 194.860 kg Heu aßen die Tiere im Jahr 2019.
