Durch Nachtfröste und feuchtkalte Witterung verschärft sich die Situation für obdachlose Menschen. Die Stadt bietet gemeinsam mit Partnerorganisationen ein breites Hilfs- und Schutzangebot: Tagsüber können Betroffene warm essen, duschen, ihre Wäsche waschen, Beratungsangebote nutzen und im Notfall auch ohne Krankenversicherung medizinisch versorgt werden. Für alle, die nachts keinen Schlafplatz haben, stehen ausreichend Notschlafstellen für verschiedene Zielgruppen bereit.

Tagesaufenthalt
Ökumenische Wärmestube
Oase – Tagestreff und Beratung für Männer
FrauenZimmer – Tagestreff für Frauen in Notlagen
Caritas-Straßenambulanz Franz von Assisi
Notübernachtung
Bramwell-Booth-Haus - Notschlafstelle der Heilsarmee (G53)
Für Männer:
Haus Großweidenmühlstraße
Haus für Männer
Notübernachtung Diana-Herberge
Haus Rothstein der Heilsarmee
Domus Misericordiae der Caritas
Für Frauen:
Haus Großweidenmühlstraße
Haus für Frauen
Refugium
Catherine-Booth-Haus der Heilsarmee (Frauen)
Für Jugendliche und junge Erwachsene:
SleepIn
Notschlafstelle für junge Menschen von 14 bis 21 Jahren
Für drogenkonsumierende Erwachsene:
Hängematte e.V. – Notschlafstelle und Krisenhilfe
Angebote im Winter
Im Winter suchen die Teams der Wärmestube, der Straßenambulanz und die Bahnhofsläufer obdachlose Menschen gezielt an ihren Aufenthaltsorten auf und informieren sie über die verfügbaren Hilfen. Unterstützung erhalten sie dabei von der Polizei und dem kommunalen Außendienst der Stadt Nürnberg. In der Königstorpassage machen außerdem mehrsprachige Plakate auf die Angebote aufmerksam.
Dennoch gibt es Menschen, die die Unterstützung aus verschiedenen Gründen nicht annehmen und im Freien übernachten – was bei winterlichen Temperaturen lebensgefährlich sein kann.
Notfall-Nummern
Wenn Ihnen hilfsbedürftige, obdachlose Personen auffallen, insbesondere an sehr kalten Tagen, können Sie die Streetwork-Teams verständigen. Die beiden Telefonnummern lauten:
09 11 / 44 39 62
09 11 / 47 49 48 60
In Notfällen und außerhalb der Arbeitszeiten können Sie auch die Polizei rufen.
Infrastruktur für wohnungslose Menschen
Der Zugang zum Internet ist für obdachlose Menschen wichtig – etwa für Informationen, soziale Kontakte oder den Austausch mit Behörden. In Nürnberg gibt es mehrere Angebote, die ihnen auch ohne eigene Geräte oder Verträge die Teilhabe am digitalen Leben ermöglichen.
Im Haus Großweidenmühlstraße steht flächendeckend WLAN zur Verfügung, auch in der Notschlafstelle. Die Notschlafstellen Diana-Herberge und Refugium bieten ebenfalls kostenlosen Internetzugang. Im Domus Misericordiae gibt es zwar kein allgemeines WLAN, doch das pädagogische Personal unterstützt bei Online-Anträgen. In den Häusern der Heilsarmee stehen Arbeitsplätze mit PC oder Laptop bereit. Die Obdachlosenunterkünfte des Sozialamts bieten in der Regel die Möglichkeit, einen eigenen Internetanschluss einzurichten.
Für Menschen ohne festen Wohnsitz ist die Aufbewahrung persönlicher Dinge eine tägliche Herausforderung. Ohne Schutz sind Kleidung, Decken und andere wichtige Gegenstände Regen, Schnee und Hitze ausgesetzt und können leicht beschädigt werden. Spinde bieten hier Sicherheit: Sie schützen das Eigentum und ermöglichen es den Betroffenen, sich freier im öffentlichen Raum zu bewegen – ohne sofort als wohnungslos erkennbar zu sein.
Das Sozialamt hat das Angebot an Schließfächern und Aufbewahrungsspinden deshalb erweitert. Seit Anfang 2025 stehen in der Bahnhofsmission im Nürnberger Hauptbahnhof zusätzliche Schließfächer bereit. Für Menschen, die im Freien übernachten, gibt es dort eine Anlage mit zwölf Fächern für kleines und großes Gepäck. Die Nutzung ist kostenlos. Die Fächer können montags von 10 bis 14 Uhr sowie dienstags bis sonntags von 10 bis 19 Uhr belegt werden, maximal für sieben Tage. Ein Verlust von Schlüssel oder Code ist ausgeschlossen, da die Buchung vor Ort über Personendaten erfolgt.
Auch die großen städtischen Notschlafstellen wie die Diana-Herberge und das Refugium verfügen über eigene Schließfachräume. Die Fächer werden in der Regel morgens belegt und am Abend bei Öffnung der Notschlafstellen wieder geleert.
Die aufsuchende medizinische Versorgung ist besonders wichtig, weil viele wohnungslose Menschen keinen Zugang zu regulären Gesundheitseinrichtungen haben oder – trotz Krankenversicherung – den Arztbesuch meiden. Ohne regelmäßige Untersuchungen bleiben Krankheiten oft unerkannt und unbehandelt, was zu schweren Folgen führen kann.
Dienste wie die Straßenambulanz Franz von Assisi schließen diese Lücke. Sie suchen die Menschen direkt auf – in Notunterkünften, auf der Straße oder in sozialen Einrichtungen – und sichern so den Zugang zu notwendiger medizinischer Hilfe. Die mobilen Fachkräfte sind speziell geschult, erfahren im Umgang mit obdachlosen Menschen und können Vertrauen aufbauen, das für die Annahme von Behandlung oft entscheidend ist.
Flyer und Plakate zum Download
Aktualisiert am 26.11.2025, 13:57 Uhr