Kommunale Wärmeplanung

Die Stadt hat eine „kommunale Wärmeplanung“ erstellt. Die Wärmeplanung ist eine vom Gesetzgeber geforderte Planung, die das Stadtgebiet in Wärmeversorgungsgebiete einteilt und Potenziale für klimaneutrale Wärmequellen ermittelt. Das Ziel besteht darin, die Wärmeversorgung langfristig klimafreundlich, effizient und bezahlbar zu gestalten. Fossile Brennstoffe sollen dabei schrittweise durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Die Stadt arbeitet dabei mit der N-Ergie zusammen. Der Stadtrat hat die Wärmeplanung am 4. Juni 2025 beschlossen.

Das bedeutet konkret: In Gebieten mit dichter Bebauung und großem Wärmeverbrauch wie dem Stadtzentrum von Nürnberg wird das Fernwärmenetz ausgebaut. Die Fernwärme selbst wird schrittweise kohlenstoffdioxidneutral und nutzt erneuerbare Energiequellen wie Abwärme, Geothermie und Biomasse. In Gebieten mit weniger dichter Bebauung eignen sich dezentrale Heizmöglichkeiten wie Wärmepumpen, Biomasseanlagen oder neue Nahwärmenetze.


Ausbau hängt von vielen Faktoren ab

Aktuell liefert die Fernwärme rund 25 Prozent der in Nürnberg benötigten Heizwärme. Bis 2040 könnte ihr Anteil auf 50 Prozent steigen. Der Ausbau hängt unter anderem vom Wärmebedarf, der Nähe zum vorhandenen Netz und dessen verfügbaren Kapazitäten sowie von der Nachfrage und der daraus resultierenden Wirtschaftlichkeit ab. Auch die Finanzierungs- und Förderbedingungen spielen eine Rolle.

Die Wärmeplanung legt nun für jeden Bauabschnitt fest, ob und wann Fernwärme zum Einsatz kommen wird. Manchmal ist ein Anschluss aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht möglich. Es ist auch kein Zwang für Fernwärme geplant. Beim Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energiequellen können Bürgerinnen und Bürger die Art der Heizung frei wählen.


Aktuell geplante Ausbaugebiete der N-Ergie

Die N-Ergie verdichtet das Fernwärmenetz entlang der bestehenden Trassen. Außerdem sind derzeit vier Ausbaugebiete geplant:

  • Friedrich-Ebert-Platz Ost und Meuschelstraße Süd
  • Nordostpark
  • Züricher Straße
  • Zuleitung Wetzendorf

Jedes Jahr werden weitere Ausbaugebiete hinzukommen. Eine Übersichtskarte zeigt, wo nach heutigem Stand Fernwärme ausgebaut werden soll und in welcher Priorität. Diese Karte wird kontinuierlich aktualisiert. Die Umsetzung hängt dabei von der Nachfrage, Förderungen, lokalen Ressourcen sowie Notwendigkeiten im Straßenbau ab.


Was ändert sich für Eigentümer?

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Verbindung mit der Wärmeplanung gilt ab dem 1. Juli 2026 und wendet sich an Eigentümer von Wohnungen und Häusern. Es legt energetische Anforderungen für Neubauten und bestehende Gebäude fest und verpflichtet dazu, erneuerbare Energien in der Wärmeversorgung zu nutzen.

Konkret bedeutet dies, dass neue Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Bestehende Heizungen können weiterbetrieben werden und defekte Heizungen können repariert werden. Heizungen, die vor 2024 eingebaut wurden, können noch bis zum 31. Dezember 2044 mit bis zu 100 Prozent fossilem Brennstoff betrieben werden.

In dezentralen Gebieten werden sich Eigentümer bis etwa 2040 weitgehend selbst um eine Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien kümmern. Dabei ist die Wärmepumpe oft die erste Wahl. Hinzu kommen Biomasse- und Biogasheizungen, die je nach Verfügbarkeit des Brennstoffs eine gute Option sein können.

Ein Wasserstoffnetz für Endkunden wurde in der Wärmeplanung dagegen als nicht wirtschaftlich erachtet. Auch der Einsatz von Wärmepumpen ist nicht immer sinnvoll, beispielsweise aus Platzmangel, Emissionsgründen oder wegen unzureichenden Gebäudeeigenschaften. Dort und auch in den Potenzialgebieten für Wärmenetze werden in den nächsten Jahren nähere Untersuchungen zur Wärmeversorgung stattfinden.


Infoveranstaltung

Die Stadt informiert am 23. Juni 2025 zum Thema kommunale Wärmeplanung. Die Veranstaltung findet von 16 bis 18.30 Uhr im Uhrenhaus auf dem Gelände der N-Ergie in der Sandreuthstraße 21 statt. Ein Livestream ermöglicht die Teilnahme auch online.


Weitere Informationen

Bekomme ich einen Fernwärmeanschluss? Muss ich meine Heizung austauschen? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie auf der Internetseite zur kommunalen Wärmeplanung. Dort finden Sie auch die Übersichtskarte zum Fernwärmenetz.


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