Die Luft in Nürnberg wird immer sauberer: In den vergangenen Jahren hat sich die Luftqualität stetig verbessert und die Stadt liegt unter den bundesweiten Grenzwerten für Schadstoffe. Da ab 2030 jedoch verschärfte EU-Vorgaben gelten, entwickelt die Stadtverwaltung einen neuen Luftqualitätsfahrplan.
In Deutschland gehören Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid, Feinstaub und Ozon zu den wichtigsten Luftschadstoffen. Im Februar 2024 haben sich das Europäische Parlament und der Rat der EU-Mitgliedstaaten auf neue europäische Grenzwerte für die Luftqualität bis 2030 geeinigt. Damit sollen die Grenzwerte stärker an die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation von 2021 angeglichen werden.

Maßnahmen zur Verbesserung
Seit vielen Jahren arbeitet die Stadt erfolgreich daran, die Luftbelastung zu senken. Ein Viertel der 28 Maßnahmen aus früheren Luftreinhalteplänen ist bereits abgeschlossen, mehr als die Hälfte wird als Daueraufgaben weitergeführt. Dazu gehören unter anderem:
- Ausbau von Mobilpunkten mit Carsharing als Alternative zum eigenen Auto
- Ausbau des Radverkehrsnetzes
- Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr
- Stadtplanung, die Verkehrsströme lenkt und Schadstoffbelastungen reduziert
Neue EU-Vorgaben verschärfen die Situation
Unter anderem sollen die Jahresgrenzwerte für Schadstoffe, die nachweislich die menschliche Gesundheit am stärksten beeinträchtigen, gesenkt werden. Ab 2030 gelten deutlich strengere Grenzwerte:
- Stickstoffdioxid (NO₂) sinkt von 40 auf 20 Mikrogramm pro Kubikmeter
- Feinstaub PM2,5 sinkt von 25 auf 10 Mikrogramm pro Kubikmeter
Besonders stark belastete Straßen sind weiterhin problematisch. Auch beim feinen Feinstaub ist noch unklar, ob die neuen EU-Grenzwerte überall eingehalten werden können.
Neuer Luftqualitätsfahrplan bis 2028
Um die Luftqualität langfristig zu sichern, erstellt die Stadt einen neuen Luftqualitätsfahrplan. Dieser soll spätestens Ende 2028 fertiggestellt sein. Grundlage hierfür sind Datenanalysen, Prognoseberechnungen und Messungen vor Ort. Damit sollen Maßnahmen identifiziert und geplant werden. Bis der neue Plan fertig ist, wird die Stadt weiterhin mindestens einmal jährlich über die Luftqualität, gesetzliche Änderungen und aktuelle Maßnahmen informieren.
