Kaiserburg Nürnberg - © Uwe Niklas

Nachhaltigkeitsmonitoring

Ziel 15 – Leben an Land

SDG 15 Leben an Land © 17ziele.de

Die Stadt Nürnberg gewährleistet die Erhaltung, Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung der Land-Ökosysteme, die Förderung der nachhaltigen Bewirtschaftung aller Waldarten und die Erhöhung der Aufforstung bzw. Wiederaufforstung, die Neutralisierung der Landverödung und die Verringerung der Verschlechterung der natürlichen Lebensräume sowie die Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt.

    Wiederherstellung von geschädigten Wäldern und Förderung resilienter Bewirtschaftung aller Waldarten

    15_001Nachhaltige städtische Forstwirtschaft

    Trend: Vorteilhafte Entwicklung (stabil)

    Definition

    Der Indikator stellt den Anteil der als nachhaltig zertifizierten Produktionsflächen der städtischen Forstwirtschaft an der Gesamtfläche der städtischen Forstwirtschaft dar.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Durch die nachhaltige Forstwirtschaft sichert die Stadt die zentralen Funktionen ihrer Wälder: Erholung, Naturhaushalt und die wirtschaftliche Nutzung bleiben durch einen klimaresilienten Waldumbau und die nachhaltige Nutzung der städtischen Waldflächen dauerhaft erhalten. Darüber hinaus tragen die Wälder als Kaltluftgebiete zu einem guten Stadtklima bei. Die nachhaltige Bewirtschaftung fördert zusätzlich die Entstehung von reifen Wäldern mit alten Baumbeständen, die besonders wirksame CO2-Senken darstellen.

    • SDG-Ziel

      SDG 15 - Leben an Land

    • Unterziel

      Wiederherstellung von geschädigten Wäldern und Förderung resilienter Bewirtschaftung aller Waldarten

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Abfrage der Zertifizierung (PEFC-Zertifikat) des Forstbetriebs des Nürnberger Tiergartens.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Der Forstbetrieb des Nürnberger Tiergartens als Bewirtschafter der stadteigenen Waldflächen ist PEFC-zertifiziert und bewirtschaftet alle städtischen Waldflächen nach den entsprechenden Maßgaben. Daher kann die Gesamtfläche der städtischen Wälder als nachhaltig bewirtschaftet betrachtet werden. Der Indikator hat eine hohe Aussagekraft. Aber dieser Indikator trifft keine Aussage über nicht-städtische (staatliche oder private) Forstwirtschaft auf dem Stadtgebiet.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Langfristige Stabilität

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Für die Stadt Nürnberg ist es wichtig, ihre stadteigenen Waldflächen komplett und transparent nachhaltig zu bewirtschaften und dies mit dem entsprechenden Zertifikat (PEFC-Zertifikat) zu verdeutlichen.

    • Berechnungsformel

      (Als nachhaltig zertifizierte Produktionsfläche der städtischen Forstwirtschaft / Gesamtfläche der städtischen Forstwirtschaft) * 100

    • Einheit

      %

    • Quelle

      Eigene Erhebung (Forstbetrieb des städtischen Nürnberger Tiergartens als Bewirtschafter der stadteigenen Waldflächen)

    Weitere Informationen

    Verbesserung der Klimaresilienz

    15_002Waldfläche

    Trend: Nachteilige Entwicklung (sinkt)

    Definition

    Der Indikator stellt den Anteil der Waldfläche an der Gesamtfläche des Stadtgebiets dar.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Waldflächen haben wichtige Funktionen für die Erholung, den Naturhaushalt und die Waldwirtschaft. Sie tragen als Kaltluftgebiete zu einem guten Stadtklima bei und spielen als CO2-Senken eine wichtige Rolle beim Klimaschutz und bei der Abmilderung der Klimawandelfolgen. Vor diesem Hintergrund muss die Waldfläche im Stadtgebiet erhalten bleiben.

    • SDG-Ziel

      SDG 15 - Leben an Land

    • Unterziel

      Verbesserung der Klimaresilienz

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Abfrage der Waldfläche aus der "Tatsächlichen Nutzung" des amtlichen Liegenschaftskatasters (ALKIS-TN). Gute Datenqualität, kann stadtweit grundsätzlich gut ermittelt werden.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Die Waldfläche im Stadtgebiet ist prinzipiell durch den Flächennutzungsplan definiert und sollte unverändert bleiben. Dies kann mit Hilfe des Indikators überwacht werden. Allerdings sagt der Indikator nichts über die Art des Waldes aus. Ebenfalls liefert der Indikator keine Aussage zur Anzahl oder zum Zustand der Bäume.

    • Variabilität/Zäsuren/Datensprünge

      In den Jahren 2011 bis 2015 (abschließend zum 31.12.2016) gab es eine technische Umstellung im amtlichen Liegenschaftskataster, die Unschärfen bei bestimmten Nutzungsartenbereichen (z.B. Landwirtschafts- und Waldflächen) mit sich bringt.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Langfristige Stabilität

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Die Daten zeigen grundsätzlich eine langfristige Stabilität. Allerdings nimmt die Waldfläche im Stadtgebiet über die Jahre leicht ab (2019: 2.854,96 ha; 2023: 2.811,26 ha).

    • Berechnungsformel

      (Waldfläche / Gesamtfläche des Stadtgebiets) * 100

    • Einheit

      %

    • Quelle

      Eigene Erhebung (Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik)

    Weitere Informationen

    15_003Naturschutzfläche

    Trend: Keine eindeutige Entwicklung

    Definition

    Der Indikator stellt den Anteil der Naturschutzflächen (Naturschutzgebiete, Natura-2000-Gebiete) an der Gesamtfläche des Stadtgebiets dar.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Die Sicherung der biologischen Vielfalt im Stadtgebiet erfordert ausreichend große Flächen, auf denen sich die Natur ohne belastende Eingriffe des Menschen entfalten kann. Somit stellt die Ausweisung von Schutzgebieten eines der wichtigsten Instrumente zum Schutz der Biodiversität dar. Naturschutzgebiete gehören zu den sehr streng geschützten Flächen im Stadtgebiet. Auch dem zusammenhängenden und länderübergreifenden Netz von Schutzgebieten (wie dem europaweiten Verbund der Natura-2000-Gebiete) kommt mit dem SPA-Gebiet (= EU-Vogelschutzgebiet) Nürnberger Reichswald und den weiteren kleinen FFH-Gebieten (= Flora-Fauna-Habitat-Gebiete/spezielle Schutzgebiete) im Stadtgebiet eine besondere Bedeutung zu. Mit dem Naturhaushalt ist auch Lebensqualität verbunden. Demnach wird zusätzlich zur ökologischen auch die soziale und ökonomische Dimension von Nachhaltigkeit abgedeckt. Dies folgt dem Prinzip der Ganzheitlichkeit. Der Erhalt biologischer Vielfalt wirkt darüber hinaus im Sinne der intergenerativen Gerechtigkeit.

    • SDG-Ziel

      SDG 15 - Leben an Land

    • Unterziel

      Verbesserung der Klimaresilienz

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Der Indikator wird seit 2008 jährlich erhoben. Als Datengrundlage werden die ATKIS-Daten (Amtliches Topographisch-Kartographisches Informationssystem) verwendet.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Der Indikator gibt präzise den Anteil der Naturschutzflächen der Kategorien Naturschutzgebiet und Natura-2000-Schutzgebiet an.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Erhöhung

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Die Daten zeigen eine langfristige Stabilität. Der Wert ist eher statisch, da die große Mehrheit der wertvollen Gebiete im Stadtgebiet bereits als Schutzgebiete ausgewiesen wurde. Zudem ist der Prozeß der Ausweisung der europäischen Natura-2000-Schutzgebiete in Bayern abgeschlossen. Veränderungen können sich daher nur noch durch die Neuausweisung von kleineren Naturschutzgebieten ergeben. Der Indikator verändert sich also, wenn überhaupt, nur noch marginal und in sehr großen Zeitabständen. Selbst relativ große Gebiete, wie z.B. das zuletzt ausgewiesene Naturschutzgebiet Pegnitztal Ost, ist im Verhältnis zur Gesamtfläche des Stadtgebietes eher klein. Unabhängig davon liegt die Stabilität in der "Natur" von dauerhaft rechtlich gesicherten Flächen. Unter Hinzunahme der schwächer geschützten Landschaftsschutzgebiete sind 24,71% (Stand: 2024) der Fläche des Stadtgebiets rechtlich geschützt.

    • Berechnungsformel

      (Fläche Naturschutzgebiete und Natura-2000-Gebiete / Gesamtfläche des Stadtgebiets) * 100

    • Einheit

      %

    • Quelle

      Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V.

    Weitere Informationen

    Erhöhung der biologischen Vielfalt im Stadtgebiet

    15_004Landschaftsqualität

    Trend: Keine Bewertung möglich

    Definition

    Der Indikator gibt den Hemerobie-Index an.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Die Hemerobie als Begriff der Ökologie ist ein Maß für den Einfluss des Menschen auf Ökosysteme bzw. umgekehrt ein Maß für die "Naturnähe" oder "Natürlichkeit von Räumen". Das Maß beschreibt die Differenz zwischen der tatsächlichen und der potenziellen natürlichen Vegetation. Naturnahe Flächen dienen dem Schutz und dem Erhalt der biologischen Vielfalt, dem Wasserhaushalt und dem Klima. Zusätzlich sind natürliche und naturnahe Flächen wichtig für die Erholung der Bevölkerung.

    • SDG-Ziel

      SDG 15 - Leben an Land

    • Unterziel

      Erhöhung der biologischen Vielfalt im Stadtgebiet

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Flächengewichteter Mittelwert der Hemerobiestufen aller Landnutzungen der jeweiligen Bezugsfläche. Die Hemerobie wird alle vier Jahre auf Grundlage der ATKIS-Daten (Amtliches Topographisch-Kartographisches Informationssystem) berechnet.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Durch die Implementierung der ATKIS-Daten wird die Nutzung des gesamten Stadtgebietes berücksichtigt, der Indikator hat eine hohe Aussagekraft.

    • Variabilität/Zäsuren/Datensprünge

      Erhebung nur alle drei Jahre.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Nicht bewertbar

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Der Index kann Werte zwischen 1 und 7 erreichen, wobei niedrige Werte für Gebiete mit geringem menschlichen Einfluss und hohe Werte für stark kulturbeeinflusste Gebiete (z.B. ein Wert von 5) stehen.

    • Berechnungsformel

      Hemerobie-Index

    • Einheit

      Wert Hemerobie-Index

    • Quelle

      Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V.

    Weitere Informationen