Kaiserburg Nürnberg - © Uwe Niklas

Nachhaltigkeitsmonitoring

Ziel 11 – Nachhaltige Städte

SDG 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden © 17ziele.de

Als Stadt Nürnberg arbeiten wir an der Sicherstellung eines Zugangs zu angemessenem, sicherem und bezahlbarem Wohnraum und zur Grundversorgung, an der Gewährleistung eines Zugangs zu nachhaltigen Verkehrssystemen, der Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr, der Verstärkung einer nachhaltigen Siedlungsplanung sowie der Sicherstellung eines Zugangs zu Grünflächen. Ordentliche kommunale Einnahmen, aber auch kommunale Kreditaufnahmen, bilden die Grundlage für alle nachhaltigen Investitionen und helfen dabei, die Generationengerechtigkeit zu sichern.

    Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs

    11_001Anteil motorisierter Individualverkehr (MIV) am Gesamtverkehr

    Trend: Vorteilhafte Entwicklung (sinkt)

    Definition

    Der Indikator stellt den Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) an den Wegen der Nürnberger Bevölkerung dar.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Der MIV-Anteil ist eine Messgröße dafür, wie viele Wege der Nürnberger Bevölkerung mit dem Kfz zurückgelegt werden. Da der Kfz-Verkehr negative Auswirkungen auf die Luftschadstoff- und Lärmbelastung sowie auf den Flächenbedarf in der Stadt hat, hat er erheblichen Einfluss auf die Stadtentwicklung und die Lebensqualität in der Stadt.

    • SDG-Ziel

      SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

    • Unterziel

      Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Befragungen mit Fragebogen und zusätzlichen Interviews. Bei einer ausreichend hohen Stichprobe sind die Ergebnisse repräsentativ. Da die Befragungen bereits seit mehreren Jahrzehnten durchgeführt werden, sind die Ergebnisse vergleichbar und die Entwicklung ist gut nachvollziehbar.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Es wird nur der Modal Split der Nürnberger Bevölkerung erhoben. In der Stadt ist aber auch Pendler- und Besucherverkehr unterwegs, über den mit der Erhebungsmethodik keine Aussage möglich ist. Auch der Wirtschaftsverkehr wird nicht erfasst.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Senkung

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Der MIV-Anteil an den Wegen der Nürnberger Bevölkerung ist in der Stadt Nürnberg in den letzten 10 Jahren kontinuierlich zurückgegangen.

    • Berechnungsformel

      (Aufkommen motorisierter Individualverkehr (Pkw, Krafträder und Mitfahrer*innen im Kfz) / Verkehrsaufkommen insgesamt (Pkw, Krafträder, Fußverkehr, Radverkehr, ÖPNV)) * 100

    • Einheit

      %

    • Quelle

      Jährliche von der Verkehrsaktiengesellschaft Nürnberg (VAG) beauftragte Befragungen der Nürnberger Bevölkerung

    • Zielwert Erläuterung

      Mobilitätsbeschluss für Nürnberg - Verkehrsplanung Nürnberg (nuernberg.de). Bis 2030 soll der MIV-Anteil auf 32% gesenkt werden.

    Weitere Informationen

    11_003Haushalte ohne PKW

    Trend: Vorteilhafte Entwicklung (steigt)

    Definition

    Der Indikator stellt den Anteil der Haushalte ohne PKW in Nürnberg dar.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Der Indikator ist dahingehend relevant, da in der Stadt Nürnberg zwar durchschnittlich gleich viele PKWs zugelassen sind, wie es auch Haushalte gibt, aber die Verteilung der PKW ist nicht gleich. So gibt es viele Haushalte die zwei oder mehr PKW besitzen und eine beträchtliche Anzahl an Haushalten, die gar keine PKW besitzen. Die Sicherstellung eines breiten und qualitativ guten Mobilitätsangebots insbesondere für Menschen, die kein Auto haben oder haben wollen, ist zentrale Aufgabe der kommunalen Daseinsvorsorge. Gleichzeitig kommt diesem Indikator besondere Bedeutung für eine ökologische, zukunftsfähige Stadtentwicklung zu: Insbesondere die Reduktion des privaten PKW-Bestands kann die ökonomischen und ökologischen Kosten des motorisierten Verkehrs innerhalb der Stadt deutlich reduzieren.

    • SDG-Ziel

      SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

    • Unterziel

      Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      In unregelmäßigen Abständen werden über die Haushaltsbefragung der Stadt Nürnberg sowie die Verkehrsaktiengesellschaft (VAG) die Daten erhoben.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Der Indikator hat nur im Verbund mit weiteren mobilitätsbezogenen Indikatoren wie z.B. Entwicklung des Modal Split (Verteilung der Verkehrsarten), der PKW-Dichte und Carsharing-Angebote eine Aussagekraft über eine wirklich nachhaltige und umweltverträgliche Entwicklung der Mobilität in Nürnberg.

    • Variabilität/Zäsuren/Datensprünge

      unregelmäßige Erhebungsintervalle

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Erhöhung

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      In den letzten Erhebungen, die aber unregelmäßig erfolgen, ist der Anteil der Hauhalte ohne eigenen PKW gestiegen und in diesem Niveau vergleichbar mit den Durchschnittswerten deutscher Großstädte (30 - 35%).

    • Berechnungsformel

      (Anzahl der Haushalte ohne PKW / Anzahle der Haushalte mit PKW) * 100

    • Einheit

      %

    • Quelle

      Stadt Nürnberg, StA und Verkehrsplanungsamt

    Weitere Informationen

    11_004PKW-Dichte

    Trend: Keine eindeutige Entwicklung

    Definition

    Der Indikator stellt die Anzahl der zugelassenen PKW pro 1.000 Einwohner*innen (nur private Halter) in Nürnberg dar.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Die Anzahl der Kraftfahrzeuge steigt seit Jahren kontinuierlich an. Dies verschärft die Verteilungsproblematik des öffentlichen Raumes sowohl auf dem Land als auch in den Städten erheblich und konterkariert die Bestrebungen, Verkehrssysteme nachhaltiger und zugänglicher zu gestalten. Der Infrastrukturausbau hat weitreichende Konsequenzen für die Lebensqualität und das Wohlbefinden der (oft einkommensschwachen) Menschen, die in der Nähe einer (stark befahrenen) Straße wohnen (nach Peters et al. 2020). Insbesondere die Reduktion des privaten PKW-Bestands (durch das Angebot nachhaltiger Alternativen) kann die ökonomischen und ökologischen Kosten des motorisierten Verkehrs innerhalb der Stadt deutlich reduzieren.

    • SDG-Ziel

      SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

    • Unterziel

      Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Jährlich liegt ein adress- und kennzeichenscharfer Datenabzug des Registers der Kfz-Zulassungsstelle vor. Eine Zuordnung der Fahrzeugschlüssel zu Fahrzeugtypen erfolgt über Referenztabellen. Ein Datenabgleich mit den Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) dient als Qualitätscheck.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Der Indikator hat eine begrenzte Aussagekraft darüber, in welchem Verhältnis die PKW-Dichte mit problematischen Effekten wie Umweltbelastung, Lärm, Schadstoffe durch den motorisierten Individualverkehr steht. Weder wird das Nutzungsverhalten der privaten Fahrzeugflotte oder die Fahrleistung abgebildet, auch bezieht sich der Indikator nicht auf andere Verkehrsmittel wie z.B. den ÖPNV. Das Verkehrsaufkommen wird natürlich auch nicht nur durch die Bewohner*innen der Stadt generiert, sondern auch durch z.B. Pendlerverkehre. Es besteht weiterhin eine Ummeldepflicht bei Zuzug (Kennzeichen kann erhalten bleiben!), in anderen Städten zugelassene Fahrzeuge tauchen jedoch nicht in der Statistik auf.

    • Variabilität/Zäsuren/Datensprünge

      Datensprung 2015 durch Softwareanpassung zur besseren Vergleichbarkeit mit KBA-Zahlen.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Senkung

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Die PKW-Dichte hilft dabei, die Verkehrsbelastung und die Mobilitätsgewohnheiten der Bevölkerung zu verstehen. Allerdings müssen noch weitere Indikatoren (wie z.B. Nutzungsverhalten, Pendlerströme) mitberücksichtigt werden, um konkrete Aussagen zu Umweltbelastungen oder Infrastrukturbedarf treffen zu können. Die Zeitreihe der letzten 10 Jahre für den Indikator "PKW-Dichte" gibt noch keinen eindeutigen Trend an.

    • Berechnungsformel

      (Anzahl der PKW und Kombi (private Halter) / Einwohner*innen mit Hauptwohnsitz in Nürnberg) * 1.000

    • Einheit

      PKW/1.000 EW

    • Quelle

      Stadt Nürnberg, Ordnungsamt, Kfz-Zulassungsstelle

    Weitere Informationen

    Verbesserung der klimafreundlichen Mobilität

    11_002Fahrradwegenetz

    Trend: Vorteilhafte Entwicklung (steigt)

    Definition

    Der Indikator gibt die Länge des Fahrradwegenetzes, das aus zusammenhängenden Radwegen sowie Fahrradinfrastruktur besteht, an (also auch beispielsweise Fahrradstraßen).


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Die Stadt Nürnberg verfolgt bereits seit Jahren ein Verkehrs- und Stadtentwicklungskonzept mit dem Ziel eines stadtverträglichen, klimafreundlichen und menschengerechten Verkehrs: "Nürnberg steigt auf". Damit soll den Verkehrsbelastungen gegengesteuert, die Lebensqualität der Stadt und deren zentralörtliche Funktion aufrecht erhalten sowie die notwendige Mobilität gesichert werden. Das Fahrrad stellt eine flexible, energie- und platzsparende, individuelle und gesunde Alternative zum Auto dar. Die Förderung des Radverkehrs stellt daher einen integralen Bestandteil nachhaltiger Stadt- und Verkehrsplanung dar.

    • SDG-Ziel

      SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

    • Unterziel

      Verbesserung der klimafreundlichen Mobilität

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Die Länge umgesetzter Infrastruktur wird zu den bisherigen Zahlen addiert.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Da Radinfrastruktur oft nicht als eigenes Bauvorhaben, sondern im Zuge von Straßen- und anderen Baumaßnahmen mit umgesetzt wird, ist eine Erfassung der genauen Zahlen teilweise erst im Nachhinein möglich.

    • Variabilität/Zäsuren/Datensprünge

      Ab 2022 werden in der ehemaligen Kategorie "Radwege" alle Radverkehrsanlagen (inkl. Radfahrstreifen, Schutzstreifen, Fahrradstraßen, Radwege) erfasst.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Erhöhung

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Immer mehr Bürger*innen Nürnbergs nutzen das Fahrrad bei der täglichen Fahrt zur Arbeit, auf dem Schulweg, beim Einkaufen oder in der Freizeit. Damit sich noch mehr Menschen für das Fahrrad begeistern, wurde 2009 die Radverkehrsstrategie „Nürnberg steigt auf" ins Leben gerufen. Diese wurde 2023 fortgeschrieben und aktualisiert. Zu dieser Strategie zählt auch, das Fahrradwegenetz kontinuierlich auszubauen.

    • Berechnungsformel

      Länge des Fahrradwegenetzes, das aus zusammenhängenden Radwegen sowie Fahrradinfrastruktur besteht (also auch beispielsweise Fahrradstraßen).

    • Einheit

      km

    • Quelle

      SÖR-Jahresbericht / SÖR-Zahlenbericht

    Weitere Informationen

    11_005Nutzer*innen des Carsharing-Angebots an Mobilpunkten

    Trend: Vorteilhafte Entwicklung (steigt)

    Definition

    Der Indikator gibt die Anzahl der Nutzer*innen des Carsharing-Angebots an den Mobilpunkten im öffentlichen Raum der Stadt Nürnberg an.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Stationsbasiertes Carsharing führt nachweislich zu einer geringeren Nutzung von Kraftfahrzeugen. Carsharing-Kunden*innen nutzen häufiger den ÖPNV, das Rad oder gehen zu Fuß. Ein stationsbasiertes Carsharing-Fahrzeug kann derzeit bis zu 20 private Autos ersetzen (Quelle: bcs 2016). Damit kann Carsharing dazu beitragen, das Ziel zu erreichen, den Kfz-Verkehr bis 2030 deutlich zu reduzieren. Im "Mobilitätsbeschluss für Nürnberg" ist festgelegt, dass bis 2025 100 Mobilpunkte mit Carsharing-Fahrzeugen realisiert werden sollen, und innerhalb des Nürnberger B4R (Bundesstraße 4R)-Rings ein dichtes Netz an Mobilpunkten besteht.

    • SDG-Ziel

      SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

    • Unterziel

      Verbesserung der klimafreundlichen Mobilität

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Auswertung Kundenzahlen und Ausleihvorgänge. Die Kundenzahlen und Ausleihvorgänge sind zuverlässige statistische Daten. Die Entwicklung des Carsharings an den Mobilpunkten in Nürnberg kann anhand vorliegender Daten fortgeschrieben und nachvollzogen werden.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Für eine nachhaltige Mobilität in der Stadt Nürnberg ist die Nutzung des Umweltverbundes bestehend aus ÖPNV, Radfahren und zu Fuß gehen zu präferieren. Jedoch ergänzt das Carsharing-Angebot als Baustein einer nachhaltigen multimodalen Verkehrsmittelnutzung diese Verkehrsmittel, sodass in Kombination eine echte Alternative zum eigenen PKW entsteht.

    • Variabilität/Zäsuren/Datensprünge

      Die Carsharing-Angebote an Mobilpunkten im öffentlichen Raum gibt es erst seit 2016 in Nürnberg. Carsharing-Angebote gab es bereits vor 2016, allerdings nur auf privaten Stellplätzen.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Erhöhung

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Seit Beginn des Carsharing-Angebotes an Mobilpunkten in Nürnberg (2016) hat sich die Zahl der Nutzer*innen stetig erhöht.

    • Berechnungsformel

      Anzahl der Nutzer*innen des Carsharing-Angebots

    • Einheit

      Anzahl

    • Quelle

      Daten des Betreibers der Carsharing-Fahrzeuge an Mobilpunkten.

    Weitere Informationen

    Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr

    11_006Verkehrstote

    Trend: Nachteilige Entwicklung (stabil)

    Definition

    Der Indikator gibt die Anzahl der Toten im Straßenverkehr auf Nürnberger Stadtgebiet an.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Die Anzahl der tödlich Verunglückten im Straßenverkehr ist ein wichtiger Indikator zur Beurteilung der Sicherheit des Verkehrssystems. Dabei haben die weniger gut geschützten Verkehrsteilnehmer*innen ("Vulnerable Road Users"; z.B. Fußgänger*innen, Radfahrer*innen) oft auch das höchste Risiko, verletzt oder getötet zu werden (vgl. Peters et. al. 2020: 103). Ein sicheres urbanes Verkehrssystem muss also so konzipiert sein, dass alle Verkehrsteilnehmer*innen gut geschützt sind (Safe System-Ansatz). Der Indikator steht in Bezug zur Vision Zero im Straßenverkehr (Null Tote im Straßenverkehr), welche von verschiedenen nationalen und internationalen Verkehrssicherheitsorganen als Maßstab gesetzt wird und von der Stadt Nürnberg im Mobilitätsbeschluss vom 27.01.2021 als übergeordnetes Ziel festgesetzt wurde.

    • SDG-Ziel

      SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

    • Unterziel

      Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Die Daten werden jährlich vom Polizeipräsidium Mittelfranken zusammengestellt.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Der Indikator fokussiert sich nur auf die Verkehrstoten, nicht aber auf die anderen Aspekte der Verkehrssicherheit wie Verletzte oder Unfälle im Allgemeinen und deren Ursache. Auch werden hier keine zugrundeliegenden Risikofaktoren wie überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol/Drogen am Steuer, Ablenkung durch Mobiltelefone oder eine unsichere Infrastruktur berücksichtigt.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Senkung

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Im dargestellten Zeitraum ist kein eindeutiger Trend erkennbar. Die Zahlen sind auch aufgrund der Corona-Pandemie nur eingeschränkt interpretierbar, es zeigt sich aber bei genauerer Betrachtung, dass insbesondere die vulnerablen Verkehrsteilnehmer*innen stärker gefährdet sind.

    • Berechnungsformel

      Anzahl der Toten im Straßenverkehr

    • Einheit

      Anzahl

    • Quelle

      Polizeipräsidium Mittelfranken

    • Zielwert Erläuterung

      In Bezug auf Vision Zero im Straßenverkehr laut Mobilitätsbeschluss der Stadt Nürnberg ist der Zielwert von 0 anzustreben.

    Weitere Informationen

    Verringerung der Luftschadstoffe

    11_007Stickstoffdioxid-Jahresmittelwert

    Trend: Vorteilhafte Entwicklung (sinkt)

    Definition

    Der Indikator gibt die Stickstoffdioxid (NO2)-Belastung an der Mess-Station Von-der-Tann-Straße an.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Stickoxide sind Luftschadstoffe, die eine unmittelbare negative Auswirkung auf die Gesundheit der Menschen haben. Insgesamt gibt es im Stadtgebiet Nürnberg fünf Mess-Stationen. Da die Mess-Station von-der-Tann-Str. diejenige ist, die i.d.R. die höchste NO2 (Stickstoffdioxid)-Belastung hat, wird diese exemplarisch in das Monitoring aufgenommen.

    • SDG-Ziel

      SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

    • Unterziel

      Verringerung der Luftschadstoffe

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Kontinuierliche Messung und Aggregation als z.B. Stunden- oder 24h-Mittelwerte

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Neben der Station in der Von-der-Tann-Straße sind vier weitere Stationen im Stadtgebiet vorhanden. Der NO2-"Hot-Spot" der Messstationen ist die Von-der-Tann-Straße. Somit können die Werte dieses Indikators keine Aussage zu den anderen Mess-Stationen treffen.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Senkung

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Die Stickstoffdioxid-Jahresmittelwert-Belastung an der Mess-Station von-der-Tann-Str. hat in den letzten 10 Jahren kontinuierlich abgenommen.

    • Berechnungsformel

      Jahresmittelwert der Stickstoffdioxid (NO2)-Belastung

    • Einheit

      µg/m³

    • Quelle

      Luftmessstation LfU Von-der-Tann-Straße https://www.lfu.bayern.de/luft/immissionsmessungen/messwerte/stationen/detail/1407/132

    • Grenzwert Erläuterung

      Mittelwert über ein Kalenderjahr: 40 µg / m³

    Weitere Informationen

    11_008Feinstaub (PM2,5)-Jahresmittelwerte

    Trend: Vorteilhafte Entwicklung (sinkt)

    Definition

    Der Indikator gibt die Feinstaub-Belastung an der Mess-Station Jakobsplatz an.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Feinstaub sind Luftschadstoffe, die eine unmittelbare negative Auswirkung auf die Gesundheit der Menschen haben. Insgesamt gibt es im Stadtgebiet Nürnberg fünf Mess-Stationen. Hier werden exemplarisch die Daten der Mess-Station Jakobsplatz dargestellt.

    • SDG-Ziel

      SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

    • Unterziel

      Verringerung der Luftschadstoffe

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Kontinuierliche Messung und Aggregation als z.B. Stunden- oder 24h-Mittelwerte. Erfassung der Feinstaubbelastung durch Stäube mit einem aerodynamischen Durchmesser kleiner 2,5 Mikrometer (PM 2,5).

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Neben PM 2,5 wird auch PM10 erfasst. Neben der Mess-Station Jakobsplatz sind weitere Stationen im Stadtgebiet vorhanden. Der Feinstaubwert der Mess-Station Jakobsplatz kann keine Aussage über die anderen Mess-Stationen machen.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Senkung

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Die Feinstaub (PM2,5)-Jahresmittelwert-Belastung an der Mess-Station Jakonsplatz hat in den letzten 10 Jahren kontinuierlich abgenommen.

    • Berechnungsformel

      Jahresmittelwert der Feinstaub-Belastung PM 2,5

    • Einheit

      µg/m³

    • Quelle

      Luftmess-Station Jakobsplatz

    • Grenzwert Erläuterung

      Mittelwert über ein Kalenderjahr: 25 µg/m³ bei PM2,5 (und 40 µg/m³ bei PM10)

    Weitere Informationen

    Gewährleistung eines wohnungsnahen Erreichens einer Grünfläche

    11_009Erreichen einer Grünfläche (max. 250m Entfernung zur Wohnung)

    Trend: Keine eindeutige Entwicklung

    Definition

    Der Indikator stellt den Anteil der Einwohner*innen (EW), welche maximal 250 Meter von einer öffentlichen Grün- und Parkanlage entfernt wohnen, an der Gesamteinwohnerzahl der Stadt Nürnberg dar.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Wohnungsnahe Grünflächen sind wichtig für die Naherholung der Bevölkerung und für das lokale Klima in den Siedlungsbereichen. Im Idealfall erreichen alle Einwohner*innen innerhalb von 5 Minuten Fußweg (250m Distanz) die nächste öffentliche Grün- und Parkanlage. Diese muss allen Bevölkerungsgruppen, insbesondere aber auch den weniger mobilen, uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Öffentliches Grün trägt einen wesentlichen Teil zu einer lebenswerten Stadt bei.

    • SDG-Ziel

      SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

    • Unterziel

      Gewährleistung eines wohnungsnahen Erreichens einer Grünfläche

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Die öffentlichen Grün- und Parkanlagen (mit Fokus auf Erholungsfunktion) wurden vom Umweltamt 2023 für das ganze Stadtgebiet neu kartiert. Auf Basis aktueller EW-Zahlen berechnete das städtische Amt für Statistik und Stadtforschung die fußläufigen Distanzen der Einwohner*innen zur nächsten öffentlichen Grün- und Parkanlage.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Die Analyse wurde nur für öffentliche Grün- und Parkanlagen (mit Fokus auf Erholungsfunktion der Grünflächen) durchgeführt. Private Grünflächen, z.B. Innenhöfe, Abstandsgrün, etc., sind nicht berücksichtigt.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Erhöhung

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Da bisher nur eine kleine Datengrundlage zur Verfügung steht, ist eine Aussage über die Entwicklung des Indikators nicht valide machbar.

    • Berechnungsformel

      (Anzahl der Einwohner*innen, welche maximal 250 Meter von einer öffentlichen Grün- und Parkanlage entfernt wohnen / Anzahl der Einwohner*innen) * 100

    • Einheit

      %

    • Quelle

      Kartierung öffentlicher Grünflächen (UwA); Einwohnermelderegister Stadt Nürnberg; Erreichbarkeitsanalyse (UwA & StA)

    Weitere Informationen

    Verringerung der Lärmbelästigung

    11_010Anzahl der Wohneinheiten mit geförderten Lärmschutzfenstern

    Trend: Keine Bewertung möglich

    Definition

    Der Indikator gibt an, wie viele Wohneinheiten jährlich durch Neueinbau von Lärmschutzfenstern vor Verkehrslärm geschützt werden konnten.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Explizit fördert die Stadt Nürnberg den Einbau von Schallschutzfenstern in bestehenden Gebäuden an Hauptverkehrsstraßen, in denen Lärmwerte in Höhe von mindestens 67 dB(A) tagsüber oder mindestens 57 dB(A) nachts gemessen/ gerechnet werden. Zum einen beeinflusst Lärm das Wohlergehen und die Gesundheit der Bürger*innen negativ, zum anderen lassen hohe Lärmpegel auf einen hohen Kraftfahrzeug-Durchfluss schließen. Damit muss das Ziel der Stadt Nürnberg sein, die Lärmbelastung im Stadtgebiet zu reduzieren. Hierfür gibt es keinen eindeutigen Indikator, deshalb wird versucht sich durch diesen Indikator dem Thema zu nähern.

    • SDG-Ziel

      SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

    • Unterziel

      Verringerung der Lärmbelastung

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Die Daten werden von Ref.VII/Stab Wohnen im Zuge der Bearbeitung der Förderanträge erfasst.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Die Anzahl der geförderten Wohneinheiten ist durch die zur Verfügung stehenden Mittel begrenzt. Zudem wird mit dem Einbau von Lärmschutzfenstern natürlich nicht die Ursache des Lärms, nämlich der Straßenlärm in bestimmten Stadtgebieten, bekämpft.

    • Variabilität/Zäsuren/Datensprünge

      in den Jahren 2017, 2018 und 2019 wurde nahezu die gesamte zur Verfügung stehende Fördersumme abgerufen. Ursächlich sind eventuell die gestiegenen Baukosten, dies ist jedoch nicht empirisch belegt.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Nicht bewertbar

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Eine Zunahme an Förderungen könnte mit einer Zunahme von Lärm im Stadtgebiet zusammenhängen, gleiches gilt für eine Reduzierung in den Förderanträgen. Eine für die Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung ist deshalb nicht bewertbar. Der Indikator kann somit immer nur in Verbindung mit weiteren qualitativen und quantitativen Beschreibungen zu Lärmbelastungen (z.B. Lärmkarten) gesehen werden.

    • Berechnungsformel

      Anzahl der Wohnheiten mit geförderten Lärmschutzfenstern

    • Einheit

      Anzahl

    • Quelle

      Ref.VII/Stab Wohnen

    Weitere Informationen

    Sicherstellung des Zugangs zu angemessenem, sicherem und bezahlbarem Wohnraum für alle

    11_011Durchschnittliche Nettokaltmiete

    Trend: Keine Bewertung möglich

    Definition

    Der Indikator gibt die durchschnittliche Nettokaltmiete nach Mietenspiegel im freifinanzierten Wohnungsbau (ohne Sozialwohnungen) je Quadratmeter an.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Wohnen ist für die Lebensqualität der Menschen essenziell. Die eigene Wohnung bietet Geborgenheit, Selbstbestimmung, Sicherheit und Gemeinschaft. Allerdings gibt es in Groß- und Universitätsstädten oft einen Mangel an bezahlbarem Wohnraum. In diesem Fall ist sowohl die wirtschaftliche als auch die soziale Dimension der Nachhaltigkeit betroffen, da hohe Mietpreise dazu führen, dass weniger Geld für andere Ausgaben zur Verfügung steht. Besonders benachteiligt sind dabei sozioökonomisch schlechter gestellte Gruppen (Peters et al. 2020: 93).

    • SDG-Ziel

      SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

    • Unterziel

      Sicherstellung des Zugangs zu angemessenem, sicherem und bezahlbarem Wohnraum für alle

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Auf der Grundlage repräsentativer Erhebungen, deren Daten nach wissenschaftlichen Grundsätzen ausgewertet werden, wird für Nürnberg seit 1974 ein „qualifizierter Mietspiegel“ (nach § 558 d, Abs. I BGB) entwickelt. Die Mietspiegelerhebungen finden im zweijährigen Turnus statt.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Der Indikator bezieht sich direkt auf den Preis des Wohnens und liefert daher wertvolle Informationen, ob bezahlbarer Wohnraum vorhanden ist. Inwiefern ein Mietpreis im Vergleich zum regionalen Durchschnitt, der Wohnausstattung oder der Lage zu hoch oder zu niedrig ist, wird dabei nicht erfasst (Peters et al. 2020: 93).

    • Variabilität/Zäsuren/Datensprünge

      Seit 2008 wird dasselbe Auswertungsverfahren verwendet, um alle zwei Jahre Daten zu erheben.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Nicht bewertbar

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Preissteigerungen auf dem Wohnungsmarkt sollten nicht höher als die allgemeine Inflationsrate (Verbraucherpreisindex) liegen. Insofern muss dieser Indikator in Verbindung mit der Inflationsrate betrachtet werden. In den letzten Jahren hat sich der Abstand zwischen einer moderat verlaufenden, allgemeinen Preissteigerung und den stark steigenden Mietpreisen weiter vergrößert. Dieser Trend ist seit 2012 zu beobachten (vgl. Methodenbericht zum Nürnberger Mietenspiegel 2022: 20)

    • Berechnungsformel

      Durchschnittliche Nettokaltmiete je Quadratmeter

    • Einheit

      €/qm

    • Quelle

      Wohnungs- und Haushaltserhebung Nürnberg

    Weitere Informationen

    11_012Anzahl neu geschaffener geförderter Mietwohnungen

    Trend: Vorteilhafte Entwicklung (steigt)

    Definition

    Der Indikator gibt die Anzahl der neu geschaffenen geförderten Mietwohnungen pro Jahr an.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Das Recht auf Wohnen und die Verpflichtung der Gemeinden wie Nürnberg, die Bevölkerung mit angemessenem, sicherem und bezahlbarem Wohnraum zu versorgen, ist in der Bayerischen Verfassung, Artikel 106 festgelegt. Der Bau von Mietwohnungen wird im Bayerischen Wohnungsbauprogramm durch den Stab Wohnen im städtischen Wirtschafts- und Wissenschaftsreferat gefördert. Die Mietpreis- und Belegungsbindungen der geförderten Wohnungen ermöglichen dem städtischen Sozialamt die Unterbringung von Haushalten, die sich nicht selbst mit angemessenem Wohnraum versorgen können. Der Indikator besagt, wieviele neue Mietwohnungen jährlich gefördert werden. Um den Indikator einordnen zu können, ist es u.a. erforderlich, den neuen geförderten Wohnungen den Wohnungsbestand gegenüberzustellen, der jährlich aus der Bindung fällt. Seit den 1980er Jahren z.B. sank die Zahl der geförderten Wohneinheiten (WE) von rd. 86.000 auf nunmehr rd. 17.000 WE. Die jährlich neu geförderten Wohnungen können den Rückgang tatsächlich bestenfalls ausgleichen, häufig jedoch nur abfedern. Damit ist es nicht möglich, das Angebot, wie es die Nachfrage verlangt, auszuweiten, wie es ein positiver, steigender Indikator möglicherweise vermuten liesse. Der Zuwachs ist also nur ein Teilaspekt.

    • SDG-Ziel

      SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

    • Unterziel

      Sicherstellung des Zugangs zu angemessenem, sicherem und bezahlbarem Wohnraum für alle

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Eigene Berechnung durch Stab Wohnen als Bewilligungsstelle für den geförderten Wohnungsbau; dadurch gute Datenqualität

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Das Förderergebnis variiert jährlich aufgrund der aktuellen Förderkonditionen, der Konjunkturlage, der Größe der geförderten Objekte, der Nachfrage der Investoren nach Fördermitteln, etc. Die Zahl der geförderten Wohnungen ist zudem u.a. ins Verhältnis zu setzen mit der Zahl der beim Sozialamt vorgemerkten Haushalte, der Zahl der zeitgleich aus der Bindung fallenden Wohnungen sowie dem Prozentsatz der fertig gestellten geförderten Wohnungen an den insgesamt fertiggestellten Wohnungen (siehe auch "Erläuterungen Indikator").

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Erhöhung

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Die Förderaktivitäten konnten seit 2016 jährlich gesteigert werden. Dies spiegelt sich nicht direkt in den Fertigstellungsraten der geförderten Wohnungen des jeweiligen Jahres wieder, weil die Fertigstellungen nicht in das Jahr der Bewilligung fallen. Daher gibt es auch Jahre mit geringen Fertigstellungsraten trotz hoher Förderaktivität (vgl. 2016, 2018 und 2019).

    • Berechnungsformel

      Anzahl neu geschaffener geförderter Mietwohnungen pro Jahr

    • Einheit

      Wohneinheiten (WE)

    • Quelle

      Eigene Erhebungen (Stab Wohnen, Bewilligungsstelle für den geförderten Wohnungsbau)

    Weitere Informationen

    Verbesserung der finanziellen Generationengerechtigkeit

    11_013Dauernde Leistungsfähigkeit der Stadt Nürnberg

    Trend: Keine eindeutige Entwicklung

    Definition

    Der Indikator gibt das bereinigte Zahlungsergebnis, korrigiert um die Auszahlungen für ÖPP-Modelle (Öffentlich-Private-Partnerschaft), der Stadt Nürnberg an.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Die finanzielle Stabilität einer Kommunalverwaltung ist für die nachhaltige Stadtentwicklung und für die Lebensqualität in einer Stadt sowohl für die heutige als auch zukünftige Generationen eine Grundvoraussetzung. Der Indikator dient zur Beurteilung der dauernden Leistungsfähigkeit und wird nach einem amtlichen Schema ermittelt (§ 1 Abs. 2 Nr. 4 KommHV-Doppik). Das bereinigte Zahlungsergebnis wird um die vermögenswirksamen Auszahlungen für ÖPP-Modelle (Öffentlich-Private-Partnerschaft) und Ähnliches, welche der Tilgung kreditähnlicher Rechtsgeschäfte entspricht, korrigiert. Folglich gibt der Indikator an, wieviel Euro im Rahmen der laufenden Verwaltungstätigkeit im Geschäftsjahr erwirtschafteten Mittel für Investitionen und außerordentliche Tilgungen zur Verfügung stehen.

    • SDG-Ziel

      SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

    • Unterziel

      Verbesserung der finanziellen Generationengerechtigkeit

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Die benötigten Daten werden pro Gechäftsjahr mittels Datenbankabfragen der städtischen Rechnungswesensoftware entnommen. Nachdem diese Daten auch für die Erstellung der jeweiligen geprüften Jahresabschlüsse der Stadt genutzt werden, ist eine hohe Qualität der verwendeten Daten sichergestellt.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Der Indikator gibt als reine Zahl keine Auskunft darüber, ob die Stadt bzw. Gemeinde dem Bedarf an Zukunftsinvestitionen nachkommt (z.B. Verkehrsinfrastruktur inkl. ÖPNV, Schulen und Bildung etc.). So könnte z.B. der Fall eintreten, dass die dauernde Leistungsfähigkeit nur deshalb so gut aussieht, weil notwendige Investitionen verschleppt werden. Damit wären auch kaum Investitionskredite notwendig und somit würden auch keine ordentlichen Tilgungen anfallen. Aus diesem Grund sollte der Indikator gemeinsam mit den Indikatoren "Reinvestitionsquote" und "Verschuldung" betrachtet werden, um ein Gesamtbild der finanziellen Situation der Kommune zu erhalten.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Langfristige Stabilität

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Eine langfristige Stabilität des Indikators im Bereich der Überschüsse eröffnet der Stadt bzw. Gemeinde jeweils Handlungsspielräume für die anteilige Eigenfinanzierung von Investitionen. Seit 2012 wies der Indikator nur in zwei "Schwächejahren" (2014 und 2015) ein Defizit aus. Ansonsten konnte seit 2016 jeweils ein Überschuss erwirtschaftet werden, was dem Ziel der langfristigen Stabiliät entspricht.

    • Berechnungsformel

      Bereinigtes Zahlungsergebnis - Auszahlung für ÖPP-Modelle und Ähnliches (soweit vermögenswirksam)

    • Einheit

      1.000 Euro

    • Quelle

      Die Daten für diesen Indikator werden der städtischen Rechnungswesensoftware entnommen. Dabei werden nur ein- und auszahlungsrelevante Buchungen eines Geschäftsjahres herangezogen, die jeweils zu einer Veränderung des Kassen- bzw. Bankbestandes führen.

    Weitere Informationen

    11_014Reinvestitionsquote der Stadt Nürnberg

    Trend: Keine Bewertung möglich

    Definition

    Der Indikator stellt den Anteil der Investitionen ins Anlagevermögen (AV) an den bilanziellen Abschreibungen auf das Anlagevermögen der Stadt Nürnberg (ohne Eigenbetriebe) dar.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Die finanzielle Stabilität einer Kommunalverwaltung ist für die nachhaltige Stadtentwicklung und für die Lebensqualität in einer Stadt sowohl für die heutige als auch für zukünftige Generationen eine Grundvoraussetzung. Interpretation: Der Indikator gibt Aufschluss, ob im Haushaltsjahr die Investitionen ausgereicht haben, um den Wertverlust des Anlagevermögens durch Abschreibungen auszugleichen. Indikatorwert > 100%: Das Anlagevermögen hat sich insgesamt erhöht: alle Investitionen wurden durch planmäßige/außerplanmäßige Abschreibungen erwirtschaftet und das Anlagevermögen hat wertmäßig zugenommen. 0 < Indikatorwert < 100%: Das Anlagevermögen hat sich insgesamt vermindert: der Wertverlust des Anlagevermögens durch die Abschreibungen ist höher als der Wertzugang des Anlagevermögens durch Investitionen. Indikatorwert = 100%: Der Wert des Anlagevermögens ist gleich geblieben. In dem Jahr wurde genauso viel in das Anlagevermögen investiert wie Abschreibungen auf das Anlagevermögen erfolgt sind.

    • SDG-Ziel

      SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

    • Unterziel

      Verbesserung der finanziellen Generationengerechtigkeit

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Die zur Berechnung der Reinvestitionsquote benötigten Daten werden aus dem städtischen Buchhaltungssystem (SAP ERP System) gezogen und bilden den Stand per 31.12. eines jeden Jahres ab.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Die Reinvestitionsquote gibt an, ob das Anlagevermögen in einem Jahr insgesamt wertmäßig zu- oder abgenommen hat. Allerdings lässt sich hieraus keine Aussage zu der Vermögensstruktur und dem Anteil nachhaltiger Investitionen ableiten. So könnte die Stadt Nürnberg in einem Jahr eine hohe Reinvestitionsquote, welche nur auf die Investition eines einzigen Großprojekts zurückzuführen wäre, aufweisen. Des Weiteren ist die Qualität der Investitionen nicht eindeutig ersichtlich, so könnte die Stadt Nürnberg z.B. in einen neuen Park oder in den Straßenausbau investiert haben. Auch wird keine Aussage darüber getroffen, welchen Anteil der Investitionen die Stadt Nürnberg selbst trägt und welcher Anteil über Investitionszuweisungen und -zuschüsse oder Kostenerstattungen refinanziert wird. Bei der Interpretation des Indikators sind ggf. Ausgliederungen, Rationalisierungseffekte, Erweiterungen des Vermögens infolge von Aufgabenübertragungen, gezielte Vermögensveräußerungen (oder gezielt unterbleibende Reinvestitionen) infolge wegfallender Aufgaben, verstärktes Leasing sowie der demografische Wandel zu berücksichtigen. Zusätzlich sollte der Indikator gemeinsam mit den Indikatoren "Dauernde Leistungsfähigkeit" und "Verschuldung" betrachtet werden, um ein Gesamtbild der finanziellen Situation der Kommune zu erhalten.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Abhängig von Ziel-/Indikatorenwert

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Grundsätzlich ist eine hohe Reinvestitionsquote positiv im Sinne der Nachhaltigkeit zu bewerten, da hierbei für künftige Generationen Infrastrukturvermögen (z.B. Schulen, Kindertagesstätten, Kulturbauten) geschaffen werden. Andererseits ist dies derzeit nur über eine ansteigende Verschuldung finanzierbar (siehe Indikator Verschuldung/EW), so dass auch hohe finanzielle Lasten hinterlassen werden. Insofern ist hier bereits eine kritische Höhe erreicht, bei der die Nachteile einer hohen Reinvestitionsquote im Sinne einer Belastung des städtische Haushalts in Bezug auf Verschuldung und Folgekosten immer mehr zum Tragen kommen.

    • Berechnungsformel

      (Gesamtinvestitionen ins Anlagevermögen / ordentliche Abschreibungen auf das Anlagevermögen) * 100

    • Einheit

      %

    • Quelle

      Stadt Nürnberg/Stadtkämmerei

    Weitere Informationen

    11_015Verschuldung pro Einwohner*in (EW) der Stadt Nürnberg (inkl. Eigenbetriebe)

    Trend: Keine eindeutige Entwicklung

    Definition

    Der Indikator gibt die Verschuldung der Stadt Nürnberg (mit Eigenbetriebe) je Einwohner*in an.


    Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz

    Die finanzielle Stabilität einer Kommunalverwaltung ist für die nachhaltige Stadtentwicklung und für die Lebensqualität in einer Stadt sowohl für die heutige als auch für zukünftige Generationen eine Grundvoraussetzung. Derzeit ist das hohe Investitionsvolumen der Stadt Nürnberg nur über eine ansteigende Verschuldung zu finanzieren. Damit wird für künftige Generationen zwar Infrastruktur (z.B. Schulen, Kindertagesstätten) aufgebaut, allerdings auch Zins- und Tilgungslasten hinterlassen.

    • SDG-Ziel

      SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

    • Unterziel

      Verbesserung der finanziellen Generationengerechtigkeit

    • Erhebungsmethodik und Datenqualität

      Daten aus der städtischen Rechnungswesen-Software der Stadt Nürnberg und jährliche Abfrage bei den städtischen Eigenbetrieben. Die Daten sind stichtagsbezogen per 31.12. eines jeden Jahres.

    • Grenzen der Aussagekraft des Indikators

      Zusätzlich sollte der Indikator gemeinsam mit den Indikatoren "Dauernde Leistungsfähigkeit" und "Reinvestitionsquote" betrachtet werden, um ein Gesamtbild der finanziellen Situation der Kommune zu erhalten.

    • Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung

      Senkung

    • Kommentar zur Veränderungsrichtung

      Da die Verschuldung der Stadt Nürnberg seit einigen Jahren auf einem hohen (und derzeit steigenden) Niveau liegt, ist die derzeitig erforderliche Veränderungsrichtung Senkung. Grundsätzlich ist zu beachten, dass bei einem niedrigen Verschuldungsgrad die Neuaufnahme von Krediten nicht zwangsläufig negativ zu bewerten ist.

    • Berechnungsformel

      Verschuldung der Stadt Nürnberg (inkl. Eigenbetriebe) / Anzahl der Einwohner*innen

    • Einheit

      Euro/EW

    • Quelle

      Stadt Nürnberg/Stadtämmerei, eigene Erhebung

    Weitere Informationen