Generalsanierung und Erweiterung des Spielplatzes in der Annette-Kolb-Anlage

Spielplatz-Baustelle abgeschlossen

Die Generalsanierung und Erweiterung des Spielplatzes in der Annette-Kolb-Anlage in Langwasser ist nach einer rund achtmonatigen Umbauzeit abgeschlossen. Wie bei jeder Spielplatzgestaltung fanden im Vorfeld der Planung zwei Kinderbeteiligungen durch das Jugendamt statt, bei denen die Wünsche der Kinder für den Spielplatz gesammelt wurden. Diese sind so weit wie möglich in die Planung einflossen.


Neuer Spielplatz in der Annette-Kolb-Anlage eingeweiht

Langwasser darf sich über einen neuen Spielplatz freuen. Nachdem der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR) die letzten Baumpflanzungen Mitte Oktober durchgeführt hat, konnten Bürgermeister und Erster SÖR-Werkleiter Christian Vogel und Elisabeth Ries, Referentin für Jugend, Familie und Soziales, am Donnerstag, 19. Oktober 2023, die neue Spielanlage eröffnen.


Kosten und Förderung

Städtebauförderung Logobalken

Die Gesamtkosten der Spielanlage belaufen sich auf 2,3 Millionen Euro. Das Projekt wird durch die Regierung von Mittelfranken zu rund 60% mit Mitteln von Bund und Land aus dem Städtebauförderungsprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ bezuschusst.


Sanierung der Grünanlage ab Frühjahr 2023

Grünanlage mit vielfältigem Angebot

Die Planung hat die besonderen Qualitäten und Stärken der vorhandenen Grünanlage erhalten und den neuen Spielplatz integriert. Wichtige Bestandteile der alten Anlage sind insbesondere die Rollbahn und der Bolzplatz im Süden mit dem umgebenden Baumbestand, die große Spielwiese in der Anlagenmitte und der Trockengraben, der sich von Nord nach Süd durch die Anlage zieht und die Sichtachse, die von der Annette-Kolb-Anlage über das ehemalige Märzfeld und die Große Straße zur Kaiserburg führt.

Gestaltungselemente der alten Anlage

Annette-Kolb-Anlage Langwasser

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Zentrale Spielwiese

Annette-Kolb-Anlage Langwasser

Trockengraben

Blaue Sitzelemente mit Blick auf den Spielplatz und die Kaiserburg

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Sichtachse zur Kaiserburg

Nördlicher Bereich

Im schmäleren Nordbereich werden die Spielgeräte und ein Parkweg entfernt sowie der Baumbestand zum lockeren Baumhain ergänzt. Hier überwiegt zukünftig die Erholungsfunktion mit Ruheinseln und mobilen Liegen unter den Bäumen.

Farbkonzept

Ein durchgehendes Farbkonzept aus Blautönen für die Ausstattung in der Anlage steht im Kontrast zum Grün der Bäume und Sträucher, markiert den Spielbereich, verbindet mit der Parkanlage und verleiht dem neu geplanten Spiel- und Erholungsbereich Identität.

Annette-Kolb-Anlage Langwasser

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Farbiges Leitmotiv: Die Farbe Blau ist ein elementares Gestaltungselement in der neuen Anlage und taucht in vielfältiger Weise auf.



Spielbereich

Der Spielbereich konzentriert sich im Südwesten sichelförmig um die offene Wiese. Er ist in fünf Spielzonen aufgeteilt, in die der Bestand (Rollbahn, Bolzplatz und Tischtennis) integriert wird. Von der südöstlichen Ecke der Anlage verläuft eine Sichtachse in Richtung Nordwesten zur Nürnberger Burg. Diese Achse wird aufgenommen und durch ein langgestrecktes Podest (Balkon) am Anfang der Achse sowie einen Durchgang zwischen zwei Spielzonen am gegenüberliegenden Rand der Anlage markiert. Die Spielbereiche sind über fünf Eingänge barrierefrei und von der Annette-Kolb- Straße aus über zwei vorhandene Stufen zu erreichen.

Kinderbeteiligung

Es fanden zwei Kinderbeteiligungen durch das Jugendamt statt, bei denen die Wünsche der Kinder für den Spielplatz gesammelt wurden. Diese Wünsche wurden in die Planung aufgenommen und im zweiten Termin konkretisiert:
• Röhrenrutsche als Spiralenrutsche
• Karussell
• Röhre/Brücke über Rollbahn
• Röhrenrutsche mit Sichtfenstern
Daraufhin wurde der Röhrenrutsche eine Windung hinzugefügt (mehr sind konstruktiv nicht möglich), die vorhandene Drehscheibe in die Spielflächen integriert und die
Röhrenrutsche mit Sichtfenstern ausgestattet. Eine Brücke über die Rollbahn ist jedoch aus mehreren Gründen nicht möglich. Und da auf dem nahe liegenden Kleinkinderspielplatz Sandflächen umgesetzt werden, wird hier auf Sandspiel verzichtet.

Spielzonen

Zusammen mit der bestehenden Rollbahn, dem Allwetterplatz und den Tischtennisflächen ergeben sich fünf Spielzonen, die sich entlang der westlichen Erschließung aufreihen und für die Altersgruppe 8-12 Jahre konzipiert sind. Die Tischtennisplatten, der Allwetterplatz und die Rollbahn bleiben am ursprünglichen Ort, werden aber neu arrangiert und in das Wegenetz integriert. Die Tischtenniszone grenzt an den Balkon an, der Aufenthalt bietet.

Der Allwetterplatz wird Teil einer großen EPDM-Fläche, die auch eine Calisthenics-Anlage enthält und einen Übergang und Einstieg in die Topografie der Rollbahn schafft. Für die Stirnseiten des Allwetterplatzes ist ein Ballfangzaun mit 4 m Höhe vorgesehen. An den Längsseiten wird eine 1 m hohe Spielbarriere errichtet, die ins Fußballspiel einbezogen werden kann. Der Zugang zum Platz ist über je ein Tor auf beiden Längsseiten möglich. Damit ist der Platz vollständig umschlossen.

Zwischen Rollbahn und Allwetterplatz befindet sich der südwestliche Eingang in die Anlage. Die Rollbahn wird um eine Schleife nach Süden erweitert, sodass das Erreichen der Startrampe auch mit weniger Schwung gut machbar ist und die vorhandene Treppe durch eine Rampe ersetzt wird.

Im Norden an die Bahn anschließend werden zwei Spielzonen mit einer zusammenhängenden Spiellandschaft ergänzt, die viele verschiedene Bewegungsabläufe miteinander verbindet: balancieren, hochziehen, durchklettern, hangeln, hängen, runterspringen, rutschen, schwingen und schaukeln.

Die Kinder finden hier Herausforderungen im Balancieren und Klettern in größerer Höhe, steilen Auf- und Abstiegen und im Drunter und Drüber der Holzstrukturen. Das prägende Thema sind „Rahmen“, die Blickbeziehungen (Fenster), Treffpunkte und Plattformen bilden. Das Konzept möchte das Gemeinsame Erleben unter den Kindern fördern, und zieht sich spielerisch durch die gesamte Konstruktion.

Das Farbkonzept aus leuchtenden Blautönen macht den Spielplatz weithin sichtbar und bildet einen deutlichen Kontrast zum angrenzenden Baumbestand. Die Farbe wird auch in den anderen Spielzonen wieder aufgegriffen und taucht als Markierung im Boden oder lackierte/pulverbeschichtete aufstrebende Elemente im Mobiliar wieder auf.

Annette-Kolb-Anlage Überblick Entwurf: Spielzonen

Verschiedene Spielzonen bieten viel Anregung und Abwechslung.

Kletter- und Bewegungsskulpturen

Als zentrale und ortsprägende Spielstruktur sind Kletter- und Bewegungsskulpturen aus
Holz, Stahl, Seilen, Netzen und Acrylglas vorgesehen. Diese können durch viele Kinder
zeitgleich genutzt werden und sind durch mehrere Hochpunkte raumwirksam und
herausfordernd. Die Skulpturen sind auf mehreren Ebenen begeh- und erlebbar und
integrieren eine Vielzahl von Spielwerten. Folgende Spielstationen sind vorgesehen:

Annette-Kolb-Anlage Langwasser

Kletter- und Bewegungsskulptur mit bunten Acrylglasfenstern.

Station 1

Drehscheibe aus dem Bestand

Station 2

Balancierstrecke mit Gurtsteg und Spielhäuschen mit Farbraum

Station 3

Himmelsschaukel, Höhe ca. 5 m

Station 4

Seilbahn

Station 5

Trennwand mit Leitsystem und farbigen Acrylglasfenstern

Station 6

Sitz- und Liegelandschaft mit Umsetzpodesten und Netzen

Station 7

unterfahr- und unterkletterbare Kletterlandschaft mit Halteschlaufen,
Hangelstrecke und Ausguck auf 5m Höhe; unterschiedliche Seile

Station 8

4 m Netztunnel, 10x10 cm Maschenweite

Station 9

Hangelstrecke unter Netztunnel mit Halteschlaufen; unterschiedliche Seile

Station 10

Kletterhaufen, Höhe ca. 3 m mit Balancierbalken und Seilleiter

Station 11

Rutschenturm Höhe ca. 7 m, Röhrenrutsche mit 1 Windung und farbigen
Fenstern, Rutscheneinstieg auf 6 m, Feuerwehr-Rutschstange, verschiedene
Aufstiegsmöglichkeiten über Podeste und Holzstrukturen und Hochziehplattform mit Balancier- und Seilverbindungen, inkl. Umsetzpodest und Telefon

Station 12

Netzturm, Höhe 4 m, mit Doppelrutschstange von 2,5 m Höhe, inkl. Schaurohr und Telefon


Inklusion und Barrierefreiheit

Gemäß der neuen DIN 18034-2 und der Inklusionsmatrix der Stadt Nürnberg wurde besonderes Augenmerk auf die Erreichbarkeit der Spielstationen und die Anwendung des Zwei-Wege- und Zwei-Sinne-Prinzips gelegt. Alle Spielbereiche sind über mehrere barrierefreie Eingänge erschlossen. Ein Leitsystem führt zu den einzelnen Spielstationen. Außerdem wird eine Orientierungstafel eingesetzt, auf der auch nicht-inklusive Spielgeräte bzw. Geräte, die nicht direkt an den Weg angeschlossen werden können, verortet sind (z.B. Drehscheibe, Schaukel). Die Spielflächenbeläge bestehen aus Holzhackschnitzeln, Asphalt oder EPDM und sind somit befahrbar für Rollstühle.

Als zentrale Spielstruktur sind Kletter- und Bewegungsskulpturen aus Holz, Stahl, Seilen und Netzen auf mehreren Ebenen vorgesehen. Sie können von vielen Kindern gleichzeitig genutzt werden, sind raumwirksam und integrieren eine Vielzahl von Spielwerten.

Soweit möglich docken die Spielstationen direkt an die Erschließung an. Der Einstieg ist
über ein blau gefärbtes Kantholz markiert. Es kommen verschiedene Seilmaterialien und Farbräume zum Einsatz. An den Einstiegen gibt es Umsetzpodeste und einige Spielstationen sind unterfahrbar und mit Halteschlaufen ausgestattet. Es werden die Sinne Hören, Sehen, Fühlen, Tasten und der Gleichgewichtssinn angesprochen sowie Koordination, Geschwindigkeit und Höhenerfahrung herausgefordert.

Auch soziale Aspekte (Kommunikation, Selbstwahrnehmung, Gruppen- und Einzelspiele
sowie Bewegungsmöglichkeiten) werden durch die verschiedenen Stationen und das
Thema der „Rahmen“ angesprochen.


Ausstattung

• 130 m Sitzmauern aus vorhandenen Abbruchquadern
• 4 Sitzbänke, 1 langes Sitzmodul
• 16 Abfallbehälter
• 3 Fahrradstellplätze mit Anlehnbügeln
• 11 mobile Liegen


Wegeführung und Erreichbarkeit

Der um die gesamte Anlage verlaufende, vorhandene Weg und die Querung im nördlichen Teil bleiben bestehen. Ergänzend dazu erhält der Spielbereich ein eigenes inneres Wegenetz, das als Leitsystem zu den einzelnen Spielstationen dient. Die Spielzonen sind so stets miteinander verbunden, ohne dass der Spielplatz verlassen werden muss.

Die drei Haupteingänge richten sich nach den ankommenden Straßen. Zwei weitere Eingänge entlang des Fußwegs im Süden und in der Sichtachse zur Burg kommen hinzu. An den drei wichtigsten Ankunftsorten entstehen kleine Plätze mit Natursteinsitzmauern. Für die Mauern werden die Abbruchquader aus dem Bestand wiederverwendet.

Die Grünanlage ist von Fußwegen umgeben, so dass keine Gefahr besteht, dass Kinder direkt auf eine Straße rennen. Im Süden befindet sich eine Mischverkehrsfläche, die an den Tischtennis- und Sportbereich des Spielplatzes angrenzt. Hier bildet ein wallartiger
Grünsaum eine natürliche Barriere.


Bäume, Pflanzungen, Vegetation (in ca.-Angaben)

Der vorhandene, umfangreiche Baumbestand bleibt erhalten. Er wird im Süden durch einzelne Solitärbäume ergänzt. Im Nordteil entfallen die Belags- und Spielbereiche und der Gehölzbestand wird durch Blütenbäume zu einem lockeren Baumhain ergänzt. Insgesamt werden 21 neue Bäume gepflanzt.

Im und um den Trockengraben soll sich vor allem im nördlichen Teilbereich eine extensive Blumenwiese entwickeln. Neben den Eingängen zum Spielbereich und der Durchquerung zur Hans-Fallada-Straße werden größere Flächen mit Frühblühern (Blumenzwiebeln) bepflanzt.

Die Vegetation im Detail:

  • rund 100 Bäume vorhanden
  • 20 Bäume werden neu gepflanzt (u.a. Sommerlinde, Esskastanie, Gleditschie, Ölweide)
  • 1.520 m² Strauchpflanzung aus standortgerechten Kleinsträuchern und Heckenrosen
  • 3.870 m² Landschaftsrasen, extensiv, artenreiche Magerwiesenfläche
  • 4.400 m² Spielwiese

Entwässerung

Da die Anlage nach innen abfällt, werden auch sämtliche befestigten Flächen Richtung innerer Wiesenfläche entwässert. Weitere Entwässerungseinrichtungen sind aufgrund der ausreichenden Durchlässigkeit des Baugrunds nicht notwendig.


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