Nuernberg, 26. September 2008: Kettensteg

Servicebetrieb Öffentlicher Raum

Umbau eines Teils der Ambergerstraße zu einer Grünanlage | Neugestaltung Schulhof - Spielhof - Schulsportanlagen

Erster Bauabschnitt fertiggestellt

SÖR hat die erste Bauphase der umfassenden Umgestaltung der Ambergerstraße abgeschlossen. Auf dem Areal der dortigen Georg-Paul-Amberger-Schule entstand ein neuer Allwetterplatz für Fußball und Basketball, der nun öffentlich zugänglich ist, sowie eine Teqball-Platte. In Kürze wird ein kleiner Unterstand errichtet und die Basketball-Linierung auf dem Allwetterplatz ergänzt. Die Ausführungen sind abhängig von der Witterung.

„Mit dem neuen Allwetterplatz ist der Startschuss für ein Projekt gefallen, das den Stadtteil Schweinau deutlich aufwertet. Besonders freut es mich, dass zuerst die Kinder und Jugendlichen von der Umgestaltung profitieren. Dort, wo bislang Asphalt dominierte, schaffen wir Raum für Bewegung, Begegnung und Biodiversität und das in direkter Anbindung an Schule und Radschnellverbindung. Das Vorhaben verbessert nicht nur die Schulwegsicherheit der Schülerinnen und Schüler der Georg-Paul-Amberger-Schule, sondern schafft auch einen wichtigen Baustein für den Grünverbund im Stadtteil“, betont Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel.

Auf dem Areal der Georg-Paul-Amberger-Schule entstand ein neuer Allwetterplatz für Fußball und Basketball mit einer Teqball-Platte, der nun öffentlich zugänglich ist.

Die bisher stark versiegelte und sanierungsbedürftige Ambergerstraße wird schrittweise in eine öffentliche Grünanlage mit Spiel- und Bewegungsangeboten umgewandelt. Ebenso wird der angrenzende Schulhof im Zuge des Projekts saniert. Im Rahmen des ersten Bauabschnitts wurden die seit Jahren gesperrten Freisportanlagen der Georg-Paul-Amberger-Schule zurückgebaut und als Allwetterplatz neu errichtet. Hier können auf einer Fläche von 45 mal 28 Metern zwei Felder für Fußball und Basketball genutzt werden. Die neue Anlage befindet sich nun im Übergangsbereich zwischen Schulgelände und geplanter Grünfläche und steht sowohl der Schule als auch öffentlich den Kindern des Stadtteils zur Verfügung.

Zweite Bauphase

Die nächste Bauphase schließt nun direkt mit der Neugestaltung des bislang vollständig asphaltierten Schulhofs an. Dieser wird entsiegelt, begrünt und mit neuen Spiel- und Lernangeboten ausgestattet. Von der Zweibrückener Straße aus erhält die Schule außerdem einen zusätzlichen Zugang. Auf dem Gelände werden die notwendigen Stellplätze für Unterhalt, Versorgung und Lehrkräfte angeordnet. Außerdem wird der Verkehr künftig von den ankommenden Schülerinnen und Schülern getrennt. Die Neuordnung des weitläufigen Schulhofs schafft dadurch Platz für zusätzliche Grünflächen und die Integration des Spielhofs. Auch der bestehende Fahrradübungsplatz wird in das neue Konzept eingebunden. Die Fertigstellung ist bis Ende 2025 geplant.

Die nächste Bauphase schließt nun direkt mit der Neugestaltung des bislang vollständig asphaltierten Schulhofs der Georg-Paul-Amberger-Schule an. Dieser wird entsiegelt, begrünt und mit neuen Spiel- und Lernangeboten ausgestattet.

Dritte Bauphase

In den folgenden Bauphasen, voraussichtlich von Frühjahr 2026 bis Sommer 2027, baut Sör die Grünanlage mit Spielplatz. Am nördlichen Eingang der Schule wird ein Wendehammer eingerichtet, von dort bis zur Zweibrückener Straße wird eine neue Grünfläche geschaffen. Dieser Raum – momentan vorwiegend als Parkplatz genutzt – wird entsiegelt und nur durch einen breiteren Gehweg und bessere Querungen erschlossen. Der Rückbau von rund 50 Stellplätzen wird teilweise durch die Anlage von senkrechten Parkplätzen in der Zweibrückener Straße kompensiert. Im Bereich der ehemaligen Trambahngleise wird zudem ein selbstständiger Radweg als Teil einer Radschnellverbindung eingerichtet. Die neu gewonnene öffentliche Grünfläche erhält eine Größe von rund 7.000 Quadratmetern. Hier werden künftig ein großer Kinderspielplatz und ein niedrigschwelliges Bewegungsangebot für Jugendliche und Erwachsene zur Nutzung einladen. Neue Baumpflanzungen sowie kleine Platzflächen mit Sitzgelegenheiten sollen zusätzlich die Aufenthaltsqualität erhöhen.

Entwurf

Der Entwurf für die Grünanlage Ambergerstraße liegt vor, die Pläne sind zum Download verfügbar:

Am Mittwoch, 14. Dezember 2022, fand die erste Informationsveranstaltung statt. Ronald Höfler, Kaufmännischer Sör-Werkleiter, stellte gemeinsam mit der Sör-Projektleitung und Stephanie Hackl vom planenden Architekturbüro Hackl Hofmann Landschaftsarchitekten GmbH das Konzept der Planungen und die weiteren Beteiligungsschritte vor. Der Veranstaltung ging eine Begehung des Areals voraus, bei der sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort ein Bild von den Planungen machten. Im Anschluss fand die Bürgerinformationsveranstaltung in der Aula der Georg-Paul-Amberger-Schule statt.

Die Ambergerstraße ist breit ausgebaut und hochgradig versiegelt. Bis in die 1980er Jahre fuhr die Straßenbahn von der Hohen Marter durch die Ambergerstraße bis zum damaligen Straßenbahndepot. Alte Straßenbahngleise befinden sich bis heute noch im Straßenbelag. Die Straße ist bereits abgehängt und somit eine Sackgasse. Die ungeordnete Verkehrsführung führt regelmäßig zu chaotischen Verhältnissen vor der Georg-Paul-Amberger-Schule. Daneben werden die ehemalige Straße und die Gleisanlagen derzeit überwiegend als Stellplätze, auch dauerhaft für Wohnmobile und Wohnanhänger, verwendet.

Die Schule ist ein denkmalgeschütztes Gebäude, das bereits renoviert wurde. Die Planung nimmt darauf Rücksicht und wertet das Umfeld auf. Der Spielhof ist nahezu komplett asphaltiert, insgesamt sind viele Flächen im Umfeld nicht nutzbar. Der bestehende Spielhof ist zwar teilweise öffentlich nutzbar, aber schwer zugänglich.

Durch die hohe Versiegelung erhitzt sich das gesamte Gebiet. Bei Starkregenereignissen ist die Kanalisation überlastet. Der vorhandene Baumbestand leidet unter Hitzestress und Trockenheit.

Ambergerstraße Planungsumgriff Web, Bild © SÖR / Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung / Stadt Nürnberg
Der Plan zeigt den Bereich, der umgestaltet wird. Hier wird es eine Kinder- und Jugendbeteiligung für die Spielbereiche geben.

Planung und Ziele

Entsiegelung

Das Projekt schafft rund 5.500 Quadratmeter neue Grünflächen, wo sich vorher versiegelte Flächen, Straßen und Verkehrsflächen befanden. Rund 3.000 Quadratmeter Verkehrsfläche werden in Grünfläche umgewandelt, dazu kommt die Entsiegelung von Flächen im Schulhof mit ca. 2.500 Quadratmetern. Die neu gewonnene öffentliche Grünfläche erhält eine Größe von ca. 7.000 Quadratmetern. Damit entsteht insgesamt - zusammen mit dem Bestand - eine zusammenhängende öffentliche Grünanlage von ca. 9.000 Quadratmetern.

Radweg / Fahrradstraße

Durch die attraktiven Fuß- und Radverbindungen soll der motorisierte Individualverkehr im Stadtteil reduziert werden. Die Ambergerstraße wird von der Nopitschstraße bis zum geplanten Wendehammer am Schulhaus zur Fahrradstraße, ebenso die im Süden anschließende Turnerheimstraße. Entlang der neuen Grünanlage werden die beiden Fahrradstraßen durch den neuen Radwegverbunden. Die Straßenplanung sieht zudem Verbesserungen für die Schulwegsicherheit vor, unter anderem durch breitere Gehwege und bessere Querungen.

Grün

Der wertvolle Baumbestand wird erhalten, weiterentwickelt und durch neue Baumpflanzungen ergänzt. Die Bäume werden künftig mit Niederschlagswasser versorgt und gewinnen somit wieder an Vitalität. Eine abwechslungsreiche Pflanzung mit Blühsträuchern, Stauden und Wiesen fördert die Biodiversität und Lebensraum für Vögel und Insekten wird geschaffen. Neben den nutzbaren Rasenflächen sollen Blühwiesen entstehen, die nur ein- bis zweimal pro Jahr gemäht werden. Bei der Pflanzenauswahl werden pollen- und nektarspendende Arten berücksichtigt, die Insekten während der gesamten Vegetationsperiode Nahrung bieten. Ebenso werden Beerensträucher verwendet, die Vögeln als Nahrungsquelle dienen. Im Zusammenhang mit der Grünanlage Hohe Marter und der Grünanlage an der Hinteren Marktstraße kann somit ein durchgängiger Grünverbund im Sinne des Grünen Wegs zum Faberwald geschaffen werden.

Barrierefreiheit und Inklusion

Das Umfeld der Schule mit allen Zuwegungen wird barrierefrei ausgebaut. Dabei werden auch in Bereichen mit ökologischen Belägen glatte Oberflächen und taktile Elemente eingebaut. Die Planungen erfolgen in Abstimmung mit dem Behindertenbeirat der Stadt Nürnberg und interessierten Nutzergruppen. Bei allen Spiel- und Bewegungsflächen wird die Inklusion durch den Einbau von Leitsystemen und die Berücksichtigung der Zwei-Wege- und des Zwei-Sinne-Prinzips berücksichtigt.

Temperatur- und Wasserregulierung

Umsetzung des Schwammstadtprinzips: Anfallendes Regenwasser wird zukünftig vollständig zurückgehalten, in Substraten und Belägen gespeichert, genutzt, verdunstet und in den Grünflächen versickert. Das Wasser steht den Pflanzen zur Verfügung, dient einer nachhaltigen Entwicklung der neuen Bäume und Sträucher und sorgt durch Verdunstung und Transpiration für lokale Kühlungseffekte. Dabei werden auch neuartige Beläge verwendet, die Wasser speichern und langsam wieder verdunsten können. Bei Starkregen soll es dadurch keinen Rückstau geben, was wiederum zu einer Entlastung des Kanalsystems führt. Durch die Entsiegelung und Begrünung des Schulhofes wird die Aufheizung der Klassenzimmer an Hitzetagen aktiv reduziert. Ähnliches gilt durch die Einrichtung der Grünanlage für die Bebauung entlang der Ambergerstraße. Kurz: Das Klima im Bereich der Grünanlagen, Gebäude und des Schulhofs wird durch Beschattung und Verdunstung insgesamt verbessert.

Zeitplan

1. Öffentlichkeitsbeteiligung

Winter 2022 / 2023

1. Kinder- und Jugendbeteiligung

Frühjahr 2023

Bürgerinformationsveranstaltung

Frühjahr 2023

Entwurf und Kostenberechnung

Sommer 2023

2. Kinder- und Jugendbeteiligung

Sommer 2023

Stadtinterne Abstimmung, Instruktion, Werkausschuss

Parallel / Sommer 2023

Ausführungsplanung

Sommer / Herbst 2023

Haushaltsbeschluss

Herbst 2023

Mittelfreigabe

Sommer 2024

Baubeginn

März 2025

Bauablauf

Vor Beginn der Arbeiten in der Grünanlage muss eine große Wärmeleitung in der Amberger Straße erneuert werden, außerdem werden Strom- und Wasserleitungen aus dem Areal der künftigen Grünanlage heraus verlegt. Erst durch diese Maßnahme wird die Pflanzung von Bäumen ermöglicht. Strom- und Wasserleitung wurden in 2024 neu geordnet, 2025 erfolgt dann die Verlegung der Wärmeleitung. Der Baubeginn des Radwegs ist für 2026 geplant.

Die Gesamtkosten für den Umbau eines Teils der Amberger Straße zu einer Grünanlage mit Kinderspielplatz, der Neugestaltung des Schulhofs mit Spielhof sowie der Erneuerung der Schulsportanlagen mit öffentlicher Nutzung des Allwetterplatzes betragen voraussichtlich rund 6,1 Millionen Euro.