Umbau eines Teils der Ambergerstraße zu einer Grünanlage | Neugestaltung Schulhof - Spielhof - Schulsportanlagen

Die Ambergerstraße soll von der Nopitschstraße bis zur Georg-Paul-Amberger-Schule umgebaut und als durchgrünte Fahrradstraße gestaltet werden. Der Rest der Ambergerstraße soll zurückgebaut und in eine Grünanlage umgewandelt werden. Eine Radschnellverbindung sorgt für neue nachhaltige Mobilität. Der Schulhof soll entsiegelt und neu geordnet werden.

Die großflächigen Entsiegelungen führen zu einer deutlichen Verbesserung der kleinklimatischen Situation vor Ort. Der Umbau der Straße, des Schulhofs, der Sportflächen und die Anlage der Grünanlage sollen nach den Prinzipen der Schwammstadt erfolgen und Niederschlagswasser künftig zurückhalten, nutzen (für die Bewässerung der Baumstandorte), verdunsten und versickern.

Entwurf

Der Entwurf für die Grünanlage Ambergerstraße liegt nun vor, die Pläne sind zum Download verfügbar:


Erste Bürgerinformationsveranstaltung

Am Mittwoch, 14. Dezember 2022, fand die erste Informationsveranstaltung statt. Ronald Höfler, Kaufmännischer Sör-Werkleiter, stellte gemeinsam mit der Sör-Projektleitung und Stephanie Hackl vom planenden Architekturbüro Hackl Hofmann Landschaftsarchitekten GmbH das Konzept der Planungen und die weiteren Beteiligungsschritte vor. Der Veranstaltung ging eine Begehung des Areals voraus, bei der sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort ein Bild von den Planungen machten. Im Anschluss fand die Bürgerinformationsveranstaltung in der Aula der Georg-Paul-Amberger-Schule statt.


Ausgangssituation

Die Ambergerstraße ist breit ausgebaut und hochgradig versiegelt. Bis in die 1980er Jahre fuhr die Straßenbahn von der Hohen Marter durch die Ambergerstraße bis zum damaligen Straßenbahndepot. Alte Straßenbahngleise befinden sich bis heute noch im Straßenbelag. Die Straße ist bereits abgehängt und somit eine Sackgasse. Die ungeordnete Verkehrsführung führt regelmäßig zu chaotischen Verhältnissen vor der Georg-Paul-Amberger-Schule. Daneben werden die ehemalige Straße und die Gleisanlagen derzeit überwiegend als Stellplätze, auch dauerhaft für Wohnmobile und Wohnanhänger, verwendet.

Die Schule ist ein denkmalgeschütztes Gebäude, das bereits renoviert wurde. Die Planung nimmt darauf Rücksicht und wertet das Umfeld auf. Der Spielhof ist nahezu komplett asphaltiert, insgesamt sind viele Flächen im Umfeld nicht nutzbar. Der bestehende Spielhof ist zwar teilweise öffentlich nutzbar, aber schwer zugänglich.

Durch die hohe Versiegelung erhitzt sich das gesamte Gebiet. Bei Starkregenereignissen ist die Kanalisation überlastet. Der vorhandene Baumbestand leidet unter Hitzestress und Trockenheit.


Ambergerstraße Planungsumgriff Web

Der Plan zeigt den Bereich, der umgestaltet wird. Hier wird es eine Kinder- und Jugendbeteiligung für die Spielbereiche geben.


Planung und Ziele

Entsiegelung

Das Projekt schafft rund 5.500 Quadratmeter neue Grünflächen, wo sich vorher versiegelte Flächen, Straßen und Verkehrsflächen befanden. Rund 3.000 Quadratmeter Verkehrsfläche werden in Grünfläche umgewandelt, dazu kommt die Entsiegelung von Flächen im Schulhof mit ca. 2.500 Quadratmetern.

Grünflächen und Spielangebot

Die Ambergerstraße wird ab der Georg-Paul-Amberger-Schule abgehängt, vom nordöstlichen Eingang der Schule bis zur Zweibrückener Straße wird eine neue Grünfläche geschaffen. Der Raum - momentan vorwiegend als Parkplatz genutzt - wird entsiegelt und nur noch durch einen abgetrennten Geh- und Radweg im Ausbaustandard einer Radschnellverbindung gequert. Die neu gewonnene öffentliche Grünfläche erhält eine Größe von ca. 7.000 Quadratmetern. Damit entsteht insgesamt - zusammen mit dem bestand - eine zusammenhängende öffentliche Grünanlage von ca. 9.000 Quadratmetern.

Die Nutzung der Grünanlage soll einerseits durch einen großen Kinderspielplatz, andererseits durch ein unterschwelliges Bewegungsangebot für Jugendliche und Erwachsene attraktiv werden. Die großzügige Fläche bietet viele Möglichkeiten, die Aufenthaltsqualität zu steigern.

Radweg / Fahrradstraße

Die Radschnellverbindung verläuft außerhalb der Grünfläche Fläche, profitiert jedoch von deren Anbindung. Der Beginn der Ambergerstraße von der Nopitschstraße bis zum geplanten Wendehammer am Schulhaus wird zur Fahrradstraße, ebenso die Turnerheimstraße (südlich angrenzend an die Ambergerstraße). An der Grünanlage führt ein neuer Radweg entlang.

Höhere Aufenthaltsqualität

Neue Baumpflanzungen sowie kleine Platzflächen mit Sitzgelegenheiten sollen die Aufenthaltsqualität erhöhen.

Grüner Weg zum Faberwald

Im Zusammenhang mit der Grünanlage Hohe Marter und der Grünanlage an der Hinteren Marktstraße kann somit ein durchgängiger Grünverbund im Sinne des Grünen Wegs zum Faberwald geschaffen werden.

Höhere Schulwegsicherheit

Die Straßenplanung sieht zudem Verbesserungen für die Schulwegsicherheit vor, wie z.B. breitere Gehwege und bessere Querungen.

Und durch die attraktiven Fuß- und Radverbindungen soll der Individualverkehr im Quartier reduziert werden.

Sanierung des Spielhofs

Das Schulhofgelände der Georg-Paul-Amberger-Schule wird in die Umgestaltung einbezogen. Die dortigen Sportflächen und Teile des Schulhofgeländes sind sanierungsbedürftig. Es besteht die Möglichkeit, die Fläche des Spielhofs mit den Sportflächen zu tauschen. Dadurch wird der Spielhof direkt angrenzend an die Ambergerstraße verlegt und ein neuer direkter Zugang kann geschaffen werden. Gegebenenfalls könnte der Spielhof in einen öffentlichen Spielplatz umgestaltet werden.

Biodiversität

Eine abwechslungsreiche Pflanzung mit Blühsträuchern, Stauden und Wiesen fördert die Biodiversi-tät und Lebensraum für Vögel und Insekten wird geschaffen. Neben den nutzbaren Rasenflächen sollen Blühwiesen entstehen, die nur 1-2-mal pro Jahr gemäht werden.
Bei der Pflanzenauswahl werden pollen- und nektarspendende Arten berücksichtigt, die Insekten während der gesamten Vegetationsperiode Nahrung bieten. Ebenso werden Beerensträucher ver-wendet, die Vögeln als Nahrungsquelle dienen.

Umgang mit dem Bestand

Der wertvolle Baumbestand wird erhalten und weiterentwickelt. Die Bäume werden künftig mit Niederschlagswasser versorgt und gewinnen somit wieder an Vitalität.

Um den Bezug zum historischen Straßenbahnbetrieb zu bewahren, sollen an ausgewählter Stelle die Gleise und Pflaster erhalten werden. Die alten Pflaster im Schienenbereich werden in den Grünanlagen als Einfassungen und Trennstreifen wiederverwendet.

Barrierefreiheit und Inklusion

Das Umfeld der Schule mit allen Zuwegungen wird barrierefrei ausgebaut. Dabei werden auch in Bereichen mit ökologischen Belägen glatte Oberflächen und taktile Elemente eingebaut. Die Planungen erfolgen in Abstimmung mit dem Behindertenbeirat der Stadt Nürnberg und interessierten Nutzergruppen. Bei allen Spiel- und Bewegungsflächen wird die Inklusion durch den Einbau von Leitsystemen und die Berücksichtigung der Zwei-Wege- und des Zwei-Sinne-Prinzips berücksichtigt.

Temperatur- und Wasserregulierung

Anfallendes Regenwasser wird zukünftig vollständig zurückgehalten, in Substraten und Belägen gespeichert, genutzt, verdunstet und in den Grünflächen versickert. Das Wasser steht den Pflanzen zur Verfügung, dient einer nachhaltigen Entwicklung der neuen Bäume und Sträucher und sorgt durch Verdunstung und Transpiration für lokale Kühlungseffekte. Dabei werden auch neuartige Beläge verwendet, die Wasser speichern und langsam wieder verdunsten können. Bei Starkregen soll es dadurch keinen Rückstau geben, was wiederum zu einer Entlastung des Kanalsystems führt.

Durch die Entsiegelung und Begrünung des Schulhofes wird die Aufheizung der Klassenzimmer an Hitzetagen aktiv reduziert. Ähnliches gilt durch die Einrichtung der Grünanlage für die Bebauung entlang der Ambergerstraße.

Kurz: Das Klima im Bereich der Grünanlagen, Gebäude und des Schulhofs wird durch Beschattung und Verdunstung insgesamt verbessert.


Zeitplan

1. Öffentlichkeitsbeteiligung

Winter 2022 / 2023

1. Kinder- und Jugendbeteiligung

Frühjahr 2023

Bürgerinformationsveranstaltung

Frühjahr 2023

Entwurf und Kostenberechnung

Sommer 2023

2. Kinder- und Jugendbeteiligung

Sommer 2023

Stadtinterne Abstimmung, Instruktion, Werkausschuss

Parallel / Sommer 2023

Ausführungsplanung

Sommer / Herbst 2023

Haushaltsbeschluss

voraussichtl. Herbst 2023


Kosten und Förderung

Die Kosten für das Projekt betragen voraussichtlich rund 4,4 Millionen Euro. Die Stadt Nürnberg rechnet mit einer Förderung im Rahmen des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.


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