Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) hat den letzten Bauabschnitt im Rahmen der großzügigen Umgestaltung der Rechenberganlage fertiggestellt. Am Donnerstag, 18. September 2025, weihte Christian Vogel, Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter, gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden Jörg Brunner und der 3. Vorsitzenden Sandra Beeck des Bürgervereins Jobst-Erlenstegen e. V., den letzten Bauabschnitt ein.





Bürgermeister Christian Vogel freut sich über den Abschluss des Projekts: „Mit der Sanierung der Rechenberganlage ist ein vielfältiger, zukunftsfähiger und attraktiver Grünraum für alle Generationen entstanden. Wir haben eine Bandbreite an Sport- und Fitnessbereichen, neue Kinderspielflächen, einen spannenden Planetenweg, zahlreiche Sitzgelegenheiten sowie neue Wege und Pflanzflächen realisiert. In der gesamten Anlage wurden 28 klimaresistente Bäume, 23 Großsträucher, 1.221 Quadratmeter Staudenflächen für Bienen und Insekten sowie 191.500 Zwiebelpflanzen in die Erde gebracht. Der „neue“ Rechenberg wird den Nürnbergerinnen und Nürnbergern in den kommenden Jahren sicherlich viel Freude bereiten.“
Die rund 5,5 Hektar große Rechenberganlage erstreckt sich von der Welserstraße im Westen bis zur Bismarckstraße im Osten. Seit Februar 2020 wurde der Park in sechs aufeinander folgenden Bauabschnitten schrittweise umgestaltet.

Im ersten Bauabschnitt von August 2020 bis April 2021 wurde der Parkbereich an der Welserstraße nebst Fitnessbereich, Ballspielfläche mit Ballfangzaun sowie Sitz- und Spielmauer neugestaltet, ebenso die begleitenden Promenaden mit Heckenpflanzung. Dieser Bereich wurde bei der Bevölkerung direkt gut angenommen und wird rege genutzt.
Angrenzend an die Welserstraße wurde ein neuer Parkeingang geschaffen. Beidseitig von Heckenkörpern gerahmt, führen nördlich und südlich großzügige Promenaden in den Park. In deren Mitte spannt sich eine weitläufige baumüberstandene Fläche auf, die einen Filter zwischen der westlich angrenzenden Fitness- und Aufenthaltsfläche für Jung und Alt und dem östlich anschließenden Ballspielfeld bildet.
Durch die Ausarbeitung eines ebenen Ballspielfeldes ist nun im östlichen Bereich des Spielfelds in Teilbereichen eine Sitzkante herausgebildet. Diese Einfassungsmauer ist gleichzeitig das Fundament des Ballfangzaunes. Ein neuer lärmmindernder Belag sowie ebenfalls lärmmindernde Materialien für den Ballfangzaun steigern zukünftig die Sozialverträglichkeit des im Bebauungsplan festgesetzten Bolzplatzes.
Das bestehende Basketballfeld taucht in neuer Lage westlich des Ballfangkäfigs wieder auf. Die Fitness- und Aufenthaltsfläche blendet mit der an den Heckenkörper angelagerten Spielwand den Verkehr der Welserstraße weitestgehend aus. Gleichzeitig fungiert die Wand mit daran befestigten Barren-, Hangel- und Klimm-Elementen als Fitness- oder Parkourgeräte. Zusätzlich schälen sich an einigen Stellen Sitzelemente aus der Mauer, die für die nötige Aufenthaltsqualität sorgen. Um auch Seniorinnen und Senioren die Möglichkeit der körperlichen Betätigung zu ermöglichen, gibt es Fitnessgeräte für ältere Menschen, mit denen vor allem einfache Arm- und Beinbewegungsübungen möglich sind.





Der zweite Bauabschnitt umfasste die Erweiterung und grundlegende Sanierung der Kinder- und Kleinkinderspielfläche am nördlichen Rand des Plateaus. Hier wurden neben Spielgeräten, Fallschutzoberflächen und Sitzeinfassungen auch die Wege zum Anschluss an die Promenade und das anliegende Rasenoval hergestellt. Die Bereiche für die Altersgruppen „drei bis sechs Jahre“ und „sechs bis zwölf Jahre“ schließen unmittelbar aneinander an; sie wurden ergänzt um einen Bereich, der für Kinder jeden Alters nutzbar ist. Dank einer Kooperation mit der angrenzenden Regiomontanus Sternwarte und der Astronomischen Gesellschaft in der Metropolregion Nürnberg entsteht als Highlight neben dem Spielplatzareal zurzeit noch ein Planetenrundweg, der zum Entdecken einlädt.





Im dritten Bauabschnitt wurde das Wegesystem umgestaltet: Es wurden neue Beziehungen hergestellt und alte verbessert, so dass nun auch Rundwege nutzbar sind, was bisher kaum möglich war. So wurde der Mittelweg im Rodelhang rückgebaut, dafür ist ein neuer dezentraler Erschließungsweg am nördlichen Parkrand entstanden: die sonnige Winterpromenade. Außerdem wurden die Sitzmöglichkeiten am Aussichtspunkt um das Feuerbach-Ehrengrabmal durch Holzintarsien ergänzt, welche westlich des Denkmals zum Burgblick einladen.

Das bestehende, transitartige Wegesystem wurde zu einem abwechslungsreichen Wegenetz mit Rundwegen und Aufenthaltsinseln an einigen Wegekreuzungen / Knotenpunkten aufgebrochen. Die Aufenthaltsinseln besitzen großzügige Sitzmöglichkeiten und markante Pflanzflächen / verschiedene Vegetationselemente, die Orientierung schaffen und lebendige Perspektiven erzeugen - eine Einladung, den Blick schweifen zu lassen und an den Inseln zu verweilen. Solche Nutzungsschwerpunkte finden sich in der gesamten Parkanlage: Im Rechenbergpark wechseln sich punktuell gesetzte, intensive Nutzungsbereiche - die vor allem die Parkränder aktivieren - und extensiv genutzte bzw. frei nutzbare, weite, großzügige Flächen ab.
Im vierten Bauabschnitt wurde die Lücke im Wegenetz geschlossen und der Rundweg vervollständigt. Durch den Rundweg entstand ein Rasenoval. Der Rundweg ist gesäumt mit 50 cm breiten Betonplatten, die Schriftinlays enthalten (bspw. Zitate Feuerbachs). Im großzügigen Rasenoval wurden die bestehenden Sportflächen erneuert. Das große Sportfeld erhielt einen Ballfangzaun und einen neuen Kunststoffbelag mit Linienmarkierung. Auf dem Feld wurden die Tore wieder eingebaut. Daneben findet sich noch eine kleine Nische mit Tischtennisplatte und angrenzenden Sitzmöglichkeiten (in Form von zwei Bänken). Die Aufenthaltsnischen im Bestand wurden aufgelöst, das Wegesystem wurde erneuert und der aktive Sport- und Aufenthaltsbereich in eine neue Pflanzfläche, umgeben von vielen Bestandsbäumen, eingegliedert.
Die neuen Pflanzflächen unterteilen sich in niedrige, freiwachsenden Hecken und Staudenpflanzungen. An dem neuen Wegesystem sind Bänke angegliedert. Eine besondere Aufenthaltsinsel wurde am Rand des aktiven Sportbereichs geplant: ein breites Sitzelement mit Holzauflagen und Aussicht über die freie Wiese des Rasenovals. An den Parkrändern dieses Bauabschnitts wurden die Bäume im Bestand erhalten und durch eine Heckenpflanzung ergänzt.
- Vollendung Planentenrundweg
- Geräuscharmer Ballfangzaun (gummiummantelter Zaun)
- lärmmindernder Spielflächenbelag (Gummibelag/EPDM)
- Neue Sitzgelegenheiten
- Neue Tischtennisplatte
- Bienen- und insektenfreundliche Stauden-und Heckenpflanzungen
- Sanierung der Wegedecken mit wassergebundenen Decken und Asphalt (Winterdienststrecke)
- Bäume: Baumentnahme 5 Stück, Baumpflanzungen 3 Stück; bereits 2019 erfolgt: Verpflanzung von 4 Großbäumen
Wie im Bauabschnitt 4 wurden auch hier die Bestandsbäume am Parkrand erhalten und mit frei wachsenden Heckenpflanzungen ergänzt. Zwischen diesen Pflanzflächen befinden sich weitläufige Wiesenflächen. Der kleine Aussichtshügel akzentuiert die weitläufige Fläche. Die Bestandsbäume, die den Hügel umgeben, wurden mit zwei Neupflanzungen ergänzt. Der Aufenthaltsbereich und die Zuwegung des kleinen Hügels wurden erneuert und an die Form des Hügels angepasst. An der zentralen Wegkreuzung entstand eine Aufenthaltsinsel mit einer langen Botenbank und einer besonders auffälligen Bepflanzung (Staudenbeet). Vereinzelte Bänke und Mülleimer befinden sich entlang der Wege.
- Neue Sitzgelegenheiten
- Baumpflanzungen
- Bienen- und insektenfreundliche Stauden-und Heckenpflanzungen
- Sanierung der Wegedecken mit wassergebundenen Decken
- Bäume: Baumpflanzungen 2 Stück; bereits 2019 erfolgt: Verpflanzung eines Großbaums
Im letzten Bauabschnitt erhielten die Wege eine wassergebundene Decke und wurden barrierefrei gestaltet. Sie schließen für Fußgängerinnen und Fußgänger, Kinderwagen, Rollstühle sowie für Radfahrerinnen und Radfahrer direkt an das parkübergreifende Wegenetz an: Im Norden endet der Parkweg unmittelbar am Fußgängerübergang Bismarckstraße. Im Südosten wurde die Stufenanlage zurückgebaut und ein barrierefreier Zugang geschaffen. Entlang der Wege gibt es Bänke als Sitzgelegenheiten, außerdem wurden Papierkörbe aufgestellt. An der Wegkreuzung befindet sich eine erhöhte Pflanzfläche, die mit bienen- und insektenfreundlichen Stauden und Hecken bepflanzt wurden. Sör hat außerdem drei neue Bäume gepflanzt. Als Abgrenzung zu den privaten Wohngärten entlang der Witzlebenstraße wurden die dortigen Bestandsbäume mit Hecken ergänzt.
Die Kosten für den sechsten Bauabschnitt belaufen sich auf rund 500.000 Euro.
Bei der Umgestaltung des Grünbereichs standen die Biodiversität und die Verbesserung des Klimas im Mittelpunkt. Im Zuge der Sanierung mussten zwar elf Bäume entfernt werden, diese Maßnahme wurde aber schon frühzeitig ausgeglichen: Bereits 2019 wurden vor Ort Großbäume gepflanzt. Darunter waren auch fünf Baumhasel vom Hallplatz in der Altstadt, die aufgrund der Erneuerung des City-Points entfernt werden mussten. Als weiterer Ersatz wurden Großsträucher und 13 Bäume gepflanzt. Ziel war es auch, den Baumbestand innerhalb der Grünanlage zu verjüngen. Dazu kamen Wildheckenbereiche sowie Blühwiesen und rund 30.000 Zwiebelpflanzen, die vor allem im zeitigen Frühjahr für einen ersten Blühakzent sorgen. Insbesondere die Pflanzflächen entlang der Promenaden am Rande der Rechenberganlage schaffen einen harmonischen Übergang zwischen den einzelnen Bereichen der Anlage und verbinden diese mit dem umliegenden Quartier.

Am 26. Oktober 2022 weihten Christian Vogel, Bürgermeister und Erster Werkleiter des SÖR, und Jörg Brunner, Erster Vorsitzender des Bürgervereins Jobst-Erlenstegen e.V., Anja Schäfer, Zweite Vorsitzende sowie die Schatzmeisterin des Bürgervereins, Michaela Wright, neue Fußballtore auf dem Bolzplatz in der Rechenberganlage ein. Die Spende über 3.000 Euro wurde im Rahmen der Initiative „Aus Eins mach Drei“ des Jugendamts auf insgesamt 9.000 Euro aufgestockt.

In der aufgewerteten Rechenberganlage sprudelt seit Mai 2022 auch ein Trinkwasserbrunnen. Die Rechenberganlage ist damit der Auftakt einer neuen Zusammenarbeit
zwischen der Stadt Nürnberg und der N-ERGIE: Künftig wird die N-ERGIE zwei Trinkwasserbrunnen im Jahr finanzieren und gemeinsam mit der Stadt aufstellen.
Zwischen Oktober 2018 und März 2019 waren Anlieger und andere Interessierte sowie Kinder und Jugendliche eingeladen, ihre Ideen und Anregungen für diese Grünanlage einzubringen. Zahlreiche Ideen und Anregungen aus diesen Veranstaltungen sind in die weitere Planung eingeflossen. Ein Abschlussbericht zur Bürgerbeteiligung zeigt und erläutert ausführlich die Planungen für die Umgestaltung und zeichnet die einzelnen Schritte und Inhalte der Bürgerbeteiligung nach.
Gemeinsamer Wunsch war, dass Ausdehnung, Größe und Baumbestand erhalten bleiben und dass die Park-Ränder mit dichtem Strauchwerk erneuert werden. Das bisher transitartige Wegesystem wird von einer neuen Rundweg-Struktur abgelöst: Die Ost-West-Ausrichtung der Anlage wird eine sonnige „Winterpromenade“ an der Nordseite sowie eine schattige „Sommerpromenade“ an der Südseite ermöglichen.
Ein Postulat der Bürgerinnen und Bürger auf der Bürgerbeteiligung war es auch, eine
interessante Raumabfolge für verschiedene Nutzergruppen wie z. B. Joggende, Kinder sowie auf Gehhilfen angewiesene Menschen in die bestehende Grünanlage zu bringen. Ein Wechsel von engen Stellen und Orten mit Aktivitäten, ein lichter Baumhain, eine Lichtung, natürliche Heckenbereiche und dichtes Strauchwerk führen nun zu einer ansprechenden Raumqualität.
Die Promenaden werden mit verschiedenen Vegetationsformen und Nutzungsmöglichkeiten aufgewertet, unter anderem mit Arealen für blühende Blumen, darunter die spezielle Blütenmischung „Nürnberger Blauen Bienen-Paradies“. Die Erweiterung des Rodelhügels sowie eine Optimierung der Wegeverbindungen in Richtung Barrierefreiheit stehen ebenfalls auf dem Sanierungsprogramm.
Eine klare Wegeführung soll vor allem das Plateau besser erlebbar machen und
an den Highlights des Rechenbergs vorbeiführen. Im unteren Bereich an der Welserstraße (Basketballplatz / Fußballplatz) wird der bestehende Bolzplatz saniert und ausgebaut, um das Defizit an Spielangeboten für Kinder und Jugendliche auszugleichen.
Was wurde umgesetzt? - Bürgerbeteiligung
- Einbeziehung der Sternwarte durch Einrichtung des Planetenrundwegs,
- Blühwiese und Staudenflächen,
- Pflanzung von Geophyten,
- vielfältige Heckenstrukturen mit Totholzbereichen,
- Ausgleich der Baumfällungen, um Bestand zu verjüngen,
- Mehrgenerationenbereich mit Geräten,
- zum Teil asphaltierte Wegeflächen,
- vielfältige Sitzmöglichkeiten,
- Vermeidung von Verschmutzung durch Erhöhung der Pflegeklasse.
Was wurde umgesetzt? - Kinderbeteiligung
Fast alle Wünsche aus der Kinderbeteiligung sind in die Planung integriert worden, vor allem der Wunsch nach "ganz viel zum Klettern". Auch eine Trocken-Toilette wird kommen. Lediglich Spielgelegenheiten mit Wasser können nicht umgesetzt werden.
- Kugelmeteorit (als Baumhaus) und Raketenhütte zum Verstecken,
- Teil-Tunnelrutsche,
- Rutschstange,
- Nestschaukeln,
- Wippen,
- großer Fußballplatz,
- Gurtsteg,
- Wippen,
- Seilbahn,
- großer Sandspielbereich.
Was wurde umgesetzt? - Jugendbeteiligung
Auch fast alle Wünsche aus der Jugendbeteiligung werden umgesetzt. Ein Unterstand, eine Beleuchtung und Überdachung des Bolzplatzes sowie weitere Bank-Tisch-Kombinationen lassen sich zwar leider nicht verwirklichen, dafür aber:
- verschiedene Sitzgelegenheiten,
- Parkour-ähnliche Geräte,
- Tischtennisplatte,
- mehr Mülleimer,
- Sanierung des Basketballbereichs (der Belag wird jetzt erneuert),
- Sanierung des Bolzplatzes (Zaun und Belag; erfolgt in den nächsten Jahren durch den SÖR-Unterhalt).
Ein besonderes Highlight der Rechenberganlage ist der Planetenrundweg auf dem oberen Plateau, der in Kooperation mit der angrenzenden Regiomontanus-Sternwarte und der Astronomischen Gesellschaft in der Metropolregion Nürnberg entstanden ist. Der Planetenweg ist eine anschauliche Darstellung des Sonnensystems in einem Maßstab, der es den Besucherinnen und Besuchern ermöglicht, die relativen Größen und Abstände der Planeten zu erleben.


