Nuernberg, 26. September 2008: Kettensteg

Servicebetrieb Öffentlicher Raum

Ein neuer Quartiersplatz für Eberhardshof: Heinickeplatz

SÖR hat den Heinickeplatz inklusive der Johann-Sebastian-Bach-Straße in Eberhardshof umgestaltet. Am Freitag, 10. Oktober 2025, eröffnete Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel gemeinsam mit Katharina Sauer, Sachgebietsleitung der Städtebauförderung der Regierung von Mittelfranken den neuen rund 6 000 Quadratmeter großen Quartiersplatz. Nach der Generalsanierung und Umgestaltung des Areals ist eine multifunktionale und zukunftsfähige Grünfläche mit einladenden Aufenthaltsbereichen, verbesserter Barrierefreiheit, vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und einem neuen inklusiven Spielplatz entstanden.

Was wurde gemacht?

Die zentrale Rasenfläche blieb im Mittelpunkt erhalten, Spielplatz und Aufenthaltsflächen wurden attraktiver gestaltet. Gleichzeitig wurden die Gehwege rund um den Platz verbreitert und die Parkeingänge besser erkennbar gemacht, um die Barrierefreiheit für Fußgängerinnen und Fußgänger deutlich zu verbessern.

Ein zeitgemäßes und erweitertes Nutzungsangebot, schönere Aufenthaltsbereiche und der neue Spielplatz laden nun zum Verweilen auf dem neuen Quartiersplatz ein. Gleichzeitig verfolgte die Planung wichtige übergeordnete Ziele wie die Verbesserung der Barrierefreiheit oder die Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel.

Der neue Heinickeplatz soll sich als Grünfläche mit Verbindungsfunktion zum umliegenden Quartier und zum Landschaftsraum Pegnitzauen etablieren. Dazu wurden auch die an den Platz angrenzenden Straßenräume nach den Leitsätzen des "Mobilitätsbeschlusses für Nürnberg" in das freiraumplanerische Konzept einbezogen.

  1. Eine multifunktionale und zukunftsfähige Grünfläche

    Heinickeplatz: Viel Grün, Bild © Kathrin Lehnerer / Stadt Nürnberg
  2. Der Spielplatz für drei- bis sechsjährige Kinder

    Heinickeplatz: Spielplatz für drei- bis sechsjährige Kinder, Bild © Kathrin Lehnerer / Stadt Nürnberg
  3. Viel Platz für Bewegung

    Heinickeplatz: Viel Platz für Bewegung, Bild © Kathrin Lehnerer / Stadt Nürnberg
  4. Verkehrsberuhigten Bereiche und viel Grün

    Heinickeplatz: Verkehrsberuhigte Bereiche, Bild © Kathrin Lehnerer / Stadt Nürnberg
  5. Ein Platz für Alle

    Heinickeplatz: Ein Platz für Alle, Bild © Kathrin Lehnerer / Stadt Nürnberg

Die ehemalige Heinickestraße und der zentrale Teil des Heinickeplatzes wurden umfassend saniert und aufgewertet. Die bestehende Asphaltfläche entlang des Schulgebäudes wurde als „Aktivitätsband“ neu definiert und durch Pflanzinseln aufgelockert. Dabei wurde sie neu zugeschnitten, so dass sie jetzt als Aktivitätsbereich die Pestalozzistraße und die Johann-Sebastian-Bach-Straße verbindet. Verschiedene Aufenthaltsmöglichkeiten, Tischtennisplatten und eine Boule-Fläche laden als Treffpunkte ein. Die zentrale Grünfläche als Herzstück der Anlage blieb als baumüberstandene Rasenfläche erhalten, ein neues Netz aus schmalen Wegen erschließt die Fläche nun besser. Auch die Zugänge wurden neugestaltet und mit Fahrradständern und Sitzdecks ergänzt. Ein Trinkwasserbrunnen der N-ERGIE Aktiengesellschaft Nürnberg sorgt für Abkühlung und Erfrischung.

Als Highlight gilt der neue Spielplatz für drei- bis sechsjährige Kinder. Der in die Jahre gekommene alte Spielplatz wurde grundlegend erneuert. Vorab wurden die Wünsche der Kinder vorab in einer Kinderbeteiligung des Jugendamts abgefragt und in großen Teilen umgesetzt. Neben inklusiven Spielelementen wie einem Karussell und einem Trampolin verfügt er nun über einen Naturspielbereich, einen Sand- und Wasser-Matsch-Bereich, zusätzliche Sitzgelegenheiten sowie zwei miteinander verbundene Klettertürme mit Rutsche, Schaukeln und einem Spielehäuschen mit Sandbaustelle. Ab dem Frühjahr 2026 nimmt Sör das Wasserspiel auf dem Spielareal in Betrieb. Der Spielplatz wurde nach DIN 18034, Qualität und Inklusion auf Spielflächen, gestaltet. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag dazu, Nürnberg schrittweise inklusiver zu gestalten, und ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (inklusion.nuernberg.de).

Auch die Johann-Sebastian-Bach-Straße wurde im Zuge der Maßnahme grundlegend neugestaltet: Sie ist nun verkehrsberuhigt, teilweise entsiegelt und durch neue Vegetationsflächen ökologisch aufgewertet. Sowohl hier als auch in der Pestalozzistraße wurden gemeinsam mit dem Verkehrsplanungsamt der Stadt Nürnberg die Parkplätze neu geordnet. Dadurch konnten die Gehwege verbreitert und barrierefrei ausgebaut werden und somit mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger geschaffen werden.

Im Norden der Johann-Sebastian-Bach-Straße werden zwölf Senkrechtparker-Stellplätze entlang des Schulgebäudes eingerichtet. Entlang der Pestalozzistraße ersetzen Längsparker die bisherigen Senkrechtparker und ermöglichen dadurch eine Verbreiterung des schmalen Gehwegs und die Integration der Stammfüße der Bäume in Grünbereiche.

Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, wurden über 1 000 Quadratmeter Fläche großzügig entsiegelt und ein innovatives Regenwassermanagement nach dem Schwammstadtprinzip etabliert. Das Schwammstadtprinzip bedeutet, dass anfallendes Niederschlagswasser in die Grünfläche geleitet wird und damit der Vegetation zur Verfügung steht. Dies schützt vor Starkregenereignissen, verringert den Wasserverbrauch im Unterhalt und verbessert das Mikroklima im Viertel.

Unter dem Motto „Ein neues Gesicht für den Heinickeplatz" wurde bereits im Oktober 2013 von SÖR und dem Stadtplanungsamt in Kooperation mit dem Bezirk Mittelfranken eine mehrtägige offene Planungswerkstatt mit vier Landschaftsarchitekturbüros durchgeführt, bei der sich auch die anwesende Bürgerschaft intensiv in den Planungsprozess einbringen konnte. Die geplante Sanierung des Platzes sollte in Zusammenhang mit der Sanierung des angrenzenden Zentrums für Hörgeschädigte durch dessen Träger durchgeführt werden. Bis heute ist diese jedoch nicht umgesetzt worden, somit pausierte auch die Umgestaltung des Heinickeplatzes. Nun soll der Umbau des Heinickeplatzes unabhängig von anderen Vorhaben erfolgen.

Erste Bürgerbeteiligung

Am Mittwoch, 29. März 2023, fand eine erste Informationsveranstaltung statt. Ronald Höfler, Kaufmännischer Sör-Werkleiter, stellte gemeinsam mit der SÖR-Projektleitung und Stephanie Hackl vom planenden Architekturbüro Hackl Hofmann Landschaftsarchitekten GmbH den Vorentwurf der Planungen und einen Zeitplan für die geplante Neugestaltung des Platzes vor. Der Veranstaltung ging eine Begehung des Areals voraus, bei der sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort ein Bild von den Planungen machten. Bereits am Nachmittag hatten Kinder die Möglichkeit, ihre Ideen und Wünsche zur Spielplatzplanung am Heinickeplatz einzubringen.

Zweite Bürgerbeteiligung

Bei der ersten Bürgerbeteiligung haben zahlreiche Bürgerinnen und Bürger Ideen und Anregungen für die Platzgestaltung eingebracht. Auf dieser Basis wurde ein Planungsentwurf erstellt. Dieser wurde im Juni 2023 wiederum der interessierten Anwohnerschaft vorgestellt.

Dabei stand die Stellplatzsituation im Quartier im Fokus, woraufhin mehrere Planungsvarianten entwickelt wurden. Diese hätten zwar eine größere Anzahl an Parkplätzen entlang der Grünanlage beinhaltet als die Idealvariante, hätten allerdings zu einer deutlich geringeren Flächenentsiegelung geführt. Dadurch wäre auch die Entwässerung in die Grünfläche deutlich geringer ausgefallen, so dass anfallendes Wasser in die Kanalisation geflossen wäre und nicht für die Bewässerung der Grünanlage zur Verfügung gestanden hätte. Nach dem Beschluss des städtischen SÖR-Werkausschusses wird nun die vom Planungsbüro vorgestellte Idealvariante weiter verfolgt.

Kosten und Förderung

Die Grünanlage Heinickeplatz ist Teil des Stadterneuerungsgebiets Nürnberger Weststadt. Die Neugestaltung der Grünanlage mit der Neuausrichtung des Umfeldes wird aus Mitteln der Stadterneuerung Weststadt finanziert und durch das Städtebauförderungsprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ von Bund und Land mit rund 1,2 Millionen Euro finanziell unterstützt. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 1,9 Millionen Euro.

Städtebauförderung, Bild © Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

So sah es vor der Umgestaltung aus