Nuernberg, 26. September 2008: Kettensteg

Servicebetrieb Öffentlicher Raum

Spielplatz am Jean-Paul-Platz erstrahlt in neuem Glanz und bietet inklusiven Spielspaß

Der frisch sanierte Jean-Paul-Platz lädt zum Spielen ein, Bild © Gerwin Gruber / SÖR / Stadt Nürnberg

Der Spielplatz am Jean-Paul-Platz kann nach seiner umfangreichen Sanierung und Neugestaltung (seit November 2023) wieder genutzt werden.

Abwechslungsreicher Spielplatz

Der Spielplatz ist für Kinder von drei bis zwölf Jahren ausgelegt und verfügt über drei barrierefreie Zugänge. Er bietet neben drei unterschiedlichen Schaukeln verschiedene Elemente zum Klettern, Hangeln und Balancieren sowie zwei große Türme, zwei Rutschen und eine Seilbahn.

Dabei wurde das Spielangebot in verschiedenen, sich steigernden Anforderungsstufen ausgebildet. Es bietet dadurch für jedes Kind ein Angebot im Rahmen seiner Fähigkeiten und darüber hinaus Möglichkeiten, sich zu steigern. Dies alles konzentriert sich in einer großen Spielfläche im Zentrum der Anlage.

An die Kletter-Balancier-Kombination schließt sich ein Bereich für das Sandspiel an mit verschiedenen Sandaufzügen, Podesten und einer kleinen Hütte für abwechslungsreiches Sand- und Rollenspiel. Auch diese Sandbaustelle wird durch eine Sandmatte teilweise berollbar. Am südlichen Ende des Spielplatzes ist eine Tischtennisplatte neben einem Sitzbereich mit Pergola angeordnet. Auf dem gesamten Gelände verteilen sich zahlreiche Aufenthaltsmöglichkeiten in Form von Sitzmauern, Bänken und Tisch- Bank-Kombinationen. Die Tische sind vorne geöffnet und daher mit dem Rollstuhl unterfahrbar. Zusammen mit den angrenzend platzierten Findlingen bieten sich hier vielfältige Möglichkeiten zur Kommunikation und für einen angenehmen Aufenthalt.

Nachhaltige Baustelle

Die SÖR-eigene "Baugruppe Grau / Grün" hat die Arbeiten umgesetzt nach den Planungen der Abteilung "Planung und Bau / Grün". Vor Ort konnten viele Bestandsmaterialien wiederverwendet werden: Von Schüttgütern wie Bodenbelag oder Fallschutzmaterial über Ausstattung bis hin zu Mauerelementen und Pflaster. So standen Teile der Sitzmauern schon vor Ort, es kamen aber auch Granitteile vom Nägeleinsplatz und dem Rechenberg hinzu. Ein Teil des Pflasters stammt vom Erfahrungsfeld der Sinne.

Der neugestaltete Spielplatz erfüllt in sehr hohem Maße die Anforderungen der „Nürnberger Leitlinien für Qualität und Inklusion auf Spielplätzen, Spielhöfen und Aktionsflächen“. Darin sind seit 2022 verbindliche Regelungen und überprüfbare Zielwerte für Qualität und Inklusion auf Spielflächen in Nürnberg festgeschrieben. In die Umgestaltung des Jean-Paul-Platzes sind bereits erste Erfahrungen mit den Leitlinien eingeflossen, umgekehrt hat die Stadt Nürnberg Erfahrungen aus der Praxis aufgegriffen und in der aktualisierten und erweiterten Neuauflage der Leitlinien berücksichtigt.

Jean-Paul-Platz: berollbarer Weg zum Kletterturm (klein) © Gerwin Gruber / SÖR / Stadt Nürnberg

Das Spielangebot ist in verschiedenen, sich steigernden Anforderungsstufen ausgebildet. So bietet es für jedes Kind ein Angebot im Rahmen seiner Fähigkeiten – und darüber hinaus Möglichkeiten, sich zu steigern. Dies alles konzentriert sich in einer großen Spielfläche im Zentrum der Anlage, die über berollbare Holzhäcksel auch mit dem Rollstuhl gut zu erreichen ist.

    Jean-Paul-Platz: Abgrenzung zwischen Weg und Holzhäcksel © Gerwin Gruber / SÖR / Stadt Nürnberg

    Alle Wegflächen sind gut berollbar. Daneben verfügt der Platz über ein Leitsystem nach dem Zwei-Sinne-Prinzip, es ist mit dem Seh- und mit dem Tastsinn erkennbar: Entlang der wassergebundenen Wegedecke zieht sich ein Streifen aus hellem Betonpflaster. Dunkle Bänder bilden die Auffindestreifen, außerdem gibt es eine fühl- und tastbare Abgrenzung zur nebenliegenden Fläche.

      Bei der ersten Nutzerbeteiligung im November 2022 wurden die Kinder gefragt, wie sie sich den neuen Spielplatz wünschen. Aus dieser Kinderbeteiligung konnte insbesondere der Wunsch nach Höhe, Geschwindigkeit und Herausforderungen in die Planung aufgenommen werden. Aus den kreativen Ideen entstand ein Plan, der anschließend den zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern in einer zweiten Runde im Juni 2023 vorgestellt wurde. Das positive Votum gab schließlich den Startschuss für die Umsetzung.