Obstmarkt

Umgestaltung Obstmarkt startet im Juni 2025
Der Obstmarkt wird grundlegend umgestaltet. Mehr Grün und ein neues Verkehrskonzept sollen zwischen Theresienstraße und Spitalgasse für mehr Aufenthaltsqualität sorgen. Bevor jedoch mit den eigentlichen Umgestaltungsarbeiten ab Mitte 2026 begonnen werden kann, muss im Vorfeld die Infrastruktur unter der Oberfläche – unter anderem Kanal- und Stromnetz – überarbeitet werden.
Fertigstellung bis Mitte 2029
Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR) ist für die Projektleitung der Gesamtmaßnahme zuständig und koordiniert die verschiedenen Gewerke. Die Stadtentwässerung und Umweltanalytik (SUN) beginnt ab Juni 2025 mit der notwendigen Erneuerung von Kanälen und Schächten. Die N-Ergie als weitere Spartenträgerin beginnt Anfang 2026 mit ihren Arbeiten. Während die Kanalarbeiten voraussichtlich im Juni 2026 beendet sind, wird die Gesamtbaumaßnahme voraussichtlich bis Mitte 2029 dauern.
Im Herzen der Altstadt
Das Baufeld befindet sich im Herzen der Nürnberger Altstadt, wodurch archäologische Funde nicht auszuschließen sind. Die Arbeiten werden deshalb von einer archäologischen Baubegleitung überwacht. Da mögliche Funde jedoch schwer im Vorfeld abzusehen sind, kann es hierdurch zu Verzögerungen im Bauablauf kommen.
Oberbürgermeister Marcus König freut sich, dass es nun losgeht:
„Nürnberg putzt sich heraus, wir packen den Obstmarkt an. Mehr Aufenthaltsqualität, mehr Bäume und ein Entwässerungskonzept nach dem Schwammstadt-Prinzip sorgen dafür, dass unsere Stadt fit für die Zukunft gemacht wird. Unsere Innenstadt bekommt eine Frischekur. Nun gehen wir dieses wichtige Projekt an und wollen pünktlich zur Urbanen Gartenschau im Jahr 2030 fertig werden. Wenn man dieses Ziel vor Augen hat, dann lassen sich hoffentlich auch fünf Jahre Bauzeit besser ertragen.“
Schwammstadt-Prinzip
Die Ausführungsplanung der Entwässerung über Versickerungsanlagen (Baumrigolen) ist auf Grund der technischen Komplexität noch nicht abgeschlossen. Das Entwässerungskonzept folgt dem sogenannten Schwammstadt-Prinzip, bei dem möglichst viel anfallendes Regenwasser vor Ort aufgenommen und gespeichert wird, sodass es für Straßenbäume verfügbar wird. Bisher werden Niederschläge größtenteils über die versiegelten Flächen der Kanalisation zugeführt.
Bürgermeister und Erster SÖR-Werkleiter Christian Vogel
spricht von einer großen Herausforderung: „In der Altstadt bewegt sich gerade sehr viel. Ob Breite Gasse, Ludwigsplatz oder Lorenzer Platz: Es gibt viele Baustellen im Herzen von Nürnberg und der Obstmarkt stellt dabei mit Sicherheit die größte Herausforderung dar. Die benötigten rund fünf Jahre Bauzeit bedeuten auch Einschränkungen für die Menschen vor Ort. Ab Ende Februar werden wir mit den ersten Informationsveranstaltungen beginnen und dabei auf die verschiedenen Interessensgruppen eingehen. Mit den Gewerbetreibenden werden wir beginnen, damit sie für das kommende Jahr planen können.“
Infoveranstaltungen
Es ist vorgesehen, während der Bauphase einmal jährlich Veranstaltungen durchzuführen, um über den aktuellen Baufortschritt und die daraus resultierenden Beeinträchtigungen zu informieren.
Baureferent Daniel F. Ulrich: Funktionaler und gestalterischer Leuchtturm
„Für mich nimmt eines der wichtigsten Projekt in Nürnberg nun endlich Gestalt an“, so Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich, „der neue Stadtraum wird funktional wie gestalterisch ein Leuchtturm in der Region sein. Und die Planung hat Zukunft eingebaut, das ist die große Stärke des Projekts“.
Verlegung von Versorgungsleitungen
Zunächst werden von Seiten der N-ERGIE und SUN im gesamten Baufeld Versorgungsleitungen, die sogenannten Sparten, verlegt. Diese Verlegungen werden zum einen zur Realisierung des Freianlagenentwurfs notwendig, zum anderen nutzen die Spartenträger die Baumaßnahmen zur Sanierung ihrer Netze. Die Erstellung der Frei- und Verkehrsflächen beginnt voraussichtlich im Mai 2026.
Britta Walthelm, SUN-Werkleiterin und Referentin für Umwelt und Gesundheit:
„Wie jede größere Baumaßnahme im Stadtbild beginnt der Umbau des Obstmarkts mit der Erneuerung des in die Jahre gekommenen Abwasserkanals. Dank technischer Lösungen können wir einen großen Teil der Kanalsanierung unterirdisch durchführen. Wie ziehen sogenannte Inliner in die bestehenden Rohre und müssen nicht die ganze Straße aufgraben. Das Regenwasser soll jedoch zukünftig nicht mehr durch den Kanal abfließen, sondern beim neuen Obstmarkt verbleiben. So können wir dort die Bäume damit bewässern und für ein besseres Klima und weniger Sommerhitze in der Innenstadt sorgen.“
Kosten
Die Kosten für die Umgestaltung des Obstmarkts belaufen sich auf rund 17 550 000 Euro. Durch das Stadtplanungsamt wurden Mittel aus dem Förderprogramm des Bundes „Lebendige Zentren“ beantragt.