Ebenseesteg gesperrt

Der Ebenseesteg im östlichen Pegnitztal ist seit Ende Juli 2023 gesperrt. Bei einer routinemäßigen Brückenkontrolle wurden gravierende Mängel beim Brückenbelag festgestellt, so dass die Verkehrssicherheit für den Rad- und Fußverkehr nicht mehr gewährleistet werden kann. Die Beplankung des Ebenseestegs ist in weiten Teilen morsch, die Tragkonstruktion ist trotz einiger angegriffener Stellen so stabil, dass sie noch für einige weitere Jahre im Einsatz bleiben kann.

Reparatur läuft

Ende Oktober hat SÖR mit der Reparatur des Ebenseestegs begonnen. Es werden geschädigte Längsträger und der gesamte Belag ausgetauscht und Anpassungen an den Jochen (Stützen) vorgenommen. Die Arbeiten sollen noch in 2023 abgeschlossen werden, das ist allerdings auch abhängig von der Witterung.

Im Zuge der Arbeiten wird SÖR auch die Beleuchtung auf dem Steg austauschen und den Weg mit LED ausstatten.

Ebensee Umleitungskarte

Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer können den Gehweg nutzen, der unterhalb des Ebenseestegs verläuft.

Ebenseesteg

Dieser Weg hat am südlichen Pegnitztal beim Übergang in die Flussaue ein relativ steiles Gefälle von rund zehn Prozent. Fahrradfahrende werden gebeten, hier abzusteigen und ihr Fahrrad zu schieben.


Bisher möglich: Provisorien

In der jüngeren Vergangenheit wurden angegriffene Holzbohlen, die faule Stellen aufwiesen, mit großformatigen Riffelblechen überdeckt, so dass der Steg weiterhin begehbar blieb. Bei dieser Maßnahme handelte es sich von vornherein um ein Provisorium, das zu einem späteren Zeitpunkt durch einen neuen Belag ersetzt werden sollte.

Ebensee

Der Holzsteg im östlichen Pegnitztal verbindet die Nürnberger Stadtteile Erlenstegen sowie Mögeldorf und Laufamholz miteinander. Er ist ausschließlich für den nicht motorisierten Verkehr zugelassen.


Eingehende Untersuchung mit Bohrwiderstandsmessung erfolgt

Bei einer Brückenkontrolle im Juli 2023 wurde festgestellt, dass nicht nur der Holzbelag, sondern auch die tragende Konstruktion sichtbare Schäden aufweist. Um sich hier ein genaueres Bild zu machen, wurden Teile der Holzbohlen entfernt. Eine Gutachterin hat anschließend die Tragkonstruktion untersucht.

Dabei kam eine Untersuchungsmethode zum Einsatz, die auch bei Baumkontrollen verwendet wird: Mit einem Resistographen führt man eine Bohrwiderstandsmessung durch und kann damit eine Aussage über den inneren Zustand des Holzes treffen. So erhält man unter anderem Kenntnisse über Fäulnis, eventuelle Hohlräume, Risse und andere innere Defekte, also die Tragfähigkeit des Holzes.

Hintergrund: Feuchtigkeit - Herausforderung für das Holz

Der Ebenseesteg ist ein sogenannter Hochwassersteg, der durch die Flussaue der Pegnitz führt. Sein Unterhalt war schon immer sehr intensiv und aufwändig. Das hängt auch mit dem hohen Feuchtigkeitsaustausch zusammen, der durch die Auenlandschaft begünstigt wird. Im östlichen Pegnitztal kommt es häufig zu Nebelbildung und die Luftfeuchtigkeit ist höher als im restlichen Stadtgebiet. Entscheidend für die Haltbarkeit der Brücke ist, dass das Wasser – egal, ob es sich um Nebel, Regen oder Verdunstungswasser handelt – im oberirdischen Brückenteil abfließt und das Holz schnell wieder abtrocknet. Die schnell aufeinanderfolgenden Wechsel von feuchter und trockener Witterung innerhalb eines Tages, lassen das Holz nicht ausreichend abtrocknen. Eine gewisse Grundfeuchtigkeit ist immer vorhanden und setzt der Holzkonstruktion zu.

Beim Ebenseesteg wurde das für den Wasserbau geeignete Lärchenholz verwendet, dennoch ist die Haltbarkeit hier mit sechs Jahren unterdurchschnittlich. Dies wird bei den langfristigen Überlegungen, wie dieses Brückenbauwerk im östlichen Pegnitztal zukünftig gestaltet werden soll, eine Rolle spielen.

URL dieser Seite
<http://www.nuernberg.de/internet/soer_nbg/ebenseesteg.html>