Ebenseesteg fertiggestellt

Ebenseesteg - Pegnitztal-Ost

Die Reparaturarbeiten am Ebenseesteg im östlichen Pegnitztal sind abgeschlossen. Ab Mittwoch, 27. März 2024, ist die mit rund 260 Metern längste Nürnberger Holzbrücke, für den Geh- und Radverkehr wieder freigegeben. Die Kosten für die Instandsetzung des Ebenseestegs belaufen sich auf 230 000 Euro. Der Holzsteg verbindet die Nürnberger Stadtteile Erlenstegen sowie Mögeldorf und Laufamholz miteinander. Er ist ausschließlich für den nicht motorisierten Verkehr zugelassen.


Sperrrung im August 2023

Ebensee

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Der zuständige Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) hatte bei einer Brückenkontrolle im August 2023, gravierende Mängel beim Brückenbelag, an der Tragkonstruktion und der Geländer festgestellt, so dass die Verkehrssicherheit für den Rad- und Fußverkehr nicht mehr gewährleistet werden konnte und der Ebenseesteg gesperrt werden musste.


Sanierter Brückenbelag im März 2024

Sanierter Brückenbelag beim Ebenseesteg

Der weitaus größte Teil des neuen Brückenbelags aus Lärchenholz wurde bereits im Dezember vergangenen Jahres verlegt. Lediglich an den beiden Brückenköpfen fehlten noch die Übergänge von der Brücke zum Ufer. Dieser Übergangsbereich muss mit einem Belag aus Glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK) ausgebildet sein, der sich durch eine besondere Griffigkeit und Rutschfestigkeit auszeichnet.


Glockenleuchte - Ebenseesteg

Umstellung auf LED-Technik

Brückenbeleuchtung: Die Umstellung der Brückenbeleuchtung auf LED-Leuchtmittel erfolgt voraussichtlich Ende Mai, Anfang Juni 2024. So lange wird der Steg noch mit den vorhandenen Leuchtmitteln ausgeleuchtet. Die für die LED-Technik erforderlichen Umrüsteinsätze können ohne größeren Aufwand eingebaut werden, so dass der Ebenseesteg nicht mehr gesperrt werden muss.


Eingehende Untersuchung mit Bohrwiderstandsmessung erfolgt

Bei einer Brückenkontrolle im Juli 2023 wurde festgestellt, dass nicht nur der Holzbelag, sondern auch die tragende Konstruktion sichtbare Schäden aufweist. Um sich hier ein genaueres Bild zu machen, wurden Teile der Holzbohlen entfernt. Eine Gutachterin hat anschließend die Tragkonstruktion untersucht.

Dabei kam eine Untersuchungsmethode zum Einsatz, die auch bei Baumkontrollen verwendet wird: Mit einem Resistographen führt man eine Bohrwiderstandsmessung durch und kann damit eine Aussage über den inneren Zustand des Holzes treffen. So erhält man unter anderem Kenntnisse über Fäulnis, eventuelle Hohlräume, Risse und andere innere Defekte, also die Tragfähigkeit des Holzes.

Hintergrund: Feuchtigkeit - Herausforderung für das Holz

Der Ebenseesteg ist ein sogenannter Hochwassersteg, der durch die Flussaue der Pegnitz führt. Sein Unterhalt war schon immer sehr intensiv und aufwändig. Das hängt auch mit dem hohen Feuchtigkeitsaustausch zusammen, der durch die Auenlandschaft begünstigt wird. Im östlichen Pegnitztal kommt es häufig zu Nebelbildung und die Luftfeuchtigkeit ist höher als im restlichen Stadtgebiet. Entscheidend für die Haltbarkeit der Brücke ist, dass das Wasser – egal, ob es sich um Nebel, Regen oder Verdunstungswasser handelt – im oberirdischen Brückenteil abfließt und das Holz schnell wieder abtrocknet. Die schnell aufeinanderfolgenden Wechsel von feuchter und trockener Witterung innerhalb eines Tages, lassen das Holz nicht ausreichend abtrocknen. Eine gewisse Grundfeuchtigkeit ist immer vorhanden und setzt der Holzkonstruktion zu.

Beim Ebenseesteg wurde das für den Wasserbau geeignete Lärchenholz verwendet, dennoch ist die Haltbarkeit hier mit sechs Jahren unterdurchschnittlich. Dies wird bei den langfristigen Überlegungen, wie dieses Brückenbauwerk im östlichen Pegnitztal zukünftig gestaltet werden soll, eine Rolle spielen.

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