Spielplatz in der Lotharstraße

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In Höfen entsteht ab September 2022 in der Lotharstraße ein neuer Spielplatz. Das Jugendamt hat bereits im Oktober 2020 eine Kinderbeteiligung vor Ort durchgeführt, bei der die späteren Nutzerinnen und Nutzer zusammen mit ihren Eltern Wünsche und Vorstellungen äußern konnten. Eine zweite Kinderbeteiligung wurde im März 2021 Corona-bedingt online durchgeführt.

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Der zukünftige Spielplatzstandort befindet sich direkt hinter der Lärmschutzwand der Höfener Spange.

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Das Luftbild wurde im Frühjahr 2021 gemacht.
Bestand
Auf der Fläche befindet sich Wildwuchs, der vor allem aus dornigen Sträuchern, wie Schlehen, Weißdorn, wilden Rosen sowie Feld-Ahornen besteht. Auch einige Spitz-Ahorne und Kirschen sind in dieser Fläche wild aufgegangen. Das Herzstück der Fläche ist eine Wiese, der Zugang zum Spielplatz befindet sich in der Lotharstraße. Westlich des Grundstücks liegt eine Ausgleichsfläche zur Höfener Spange.
Zahlen, Daten, Fakten, Wünsche
Fläche des geplanten Bereiches: ca. 2.000 m²
Eigentümer: Stadt Nürnberg
Zielgruppe: 6- bis 12-jährige Kinder
Nutzerbeteiligung: Oktober 2020 und März 2021
Kinderwünsche: Möglichkeiten zum Klettern und Rutschen, eine Schaukel, eine Seilbahn, Möglichkeit mit Rollern, Fahrrädern oder Skatebords zu fahren.
Bauzeit: September 2022 bis voraussichtlich April 2023
Übersichtsplan

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Grundgedanke
Bei der 1. Nutzerbeteiligung haben sich viele Kinder neben Spielgeräten auch gewünscht, dass möglichst viele der vorhandenen Bäume stehen bleiben, um darin zu klettern und zu spielen. Ziel der Planung ist daher, den Charakter des wilden Bewuchses zu erhalten und die gewünschten Spielelemente anzubieten. Im südlichen Bereich erschließt sich das vorhandene, dornige Gestrüpp teilweise über die gesamte Breite des Grundstücks. Diese Hecke wird im westlichen Teil aufgelöst, um die Erschließung und eine Fläche zum Spielen zu schaffen. Der östliche Teil bleibt erhalten. In der großen, nördlichen Fläche, die im Bestand frei von Gehölzen ist, wird die Bepflanzung großzügig ergänzt, um den typischen Charakter auch dort zu schaffen. Gleichzeitig erhält diese offene Fläche eine Abschirmung zu den privaten Stellplätzen und zur Wohnbebauung. Die gesamte Spielplatzfläche erhält eine abwechslungsreiche Geländemodellierung, die sich von der geradlinigen, durchstrukturierten Umgebung der Wohnquartiere absetzt.
Vorstellung des Spielplatz-Vorentwurfs bei der Kinderbeteiligung
Klettern, Rutschen, Balancieren
Durch die Form des Grundstücks bietet es sich an, in der großen Fläche im Norden einen kleinen Kletterparcours zu schaffen. Im Zentrum steht ein hoher Turm, der in seiner Gestaltung und mit seinen verschiedenen Grüntönen an ein Hexenhaus erinnern könnte. In der Kletteranlage soll es viele Möglichkeiten zum Bewegen geben. Das Spielgerät soll verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten haben, wie Kletternetze, Seile, Teller, Balancierhölzer, in den unteren Bereichen auch Einstiege über Steine und Stämme. An dem Hexenturm befindet sich die Rutsche.
Der Einstiegsfilter oder „Die unterste Sprosse ist doch viel zu hoch.“
Kinder sollen an einfachen bis schweren Spielmomenten ausprobieren können, was sie beherrschen. Vieles soll wackeln und die Kinder in ihrer Körperbeherrschung fordern. Für manchen Übergang braucht es eventuell eine Portion Mut oder eben die Erkenntnis, dass auch Umkehren eine Lösung darstellt, wenn es noch zu schwer ist.
Jeder Spielplatz ist so konzipiert, dass er Spielgeräte mit niedrigen und hohen Schwierigkeitsstufen hat. Denn jedes Kind hat seine Entwicklung und eigene Geschwindigkeit, es braucht unterschiedliche Hindernisse und Kletterhöhen. An solchen Herausforderungen testen Kinder ihre Grenzen. Sie wachsen daran Stück für Stück. Und jede selbst genommene Stufe gibt Sicherheit und Selbstbewusstsein.
Ein Spielplatz für alle: Niemand wird ausgeschlossen
Auf dem gesamten Spielplatz sollen alle Kinder, die Möglichkeit haben, teilzunehmen. Kinder mit Einschränkungen in der Bewegung können an befestigten Fallschutzbereichen einen leichten Zugang zum Gerät finden. Innerhalb des Gerätes werden die Schwierigkeiten größer, so dass eine unsichtbare Schnittstelle zwischen leicht und schwer vorhanden ist, die bei jedem Kind an einer anderen Stelle liegt. Das Spielgerät soll mit deutlichen Farbunterschieden ausgestattet sein, damit auch Kinder mit einer Sehbehinderung die Elemente gut wahrnehmen können. Unterschiedliche Materialien am Boden, Steine, Stämme, verschiedene Fallschutzbeläge sollen eine große Vielfalt zum Berühren und Wahrnehmen bieten. Angebote für Kinder mit Einschränkungen sind in das Spielgerät integriert, damit kein isoliertes Gerät für behinderte Kinder notwendig wird. Es wird die Inklusion in die Gemeinschaft angestrebt.
Der südliche Spielplatzbereich

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In dem schmalen, südlichen Bereich ist eine kleine Rollbahn geplant, die sich über Modellierungen und kleine Einbauten durch das Gelände zieht. Der Rückweg kann auf dem Zugangsweg erfolgen, da auf dem Weg wenig Bewegung zu erwarten ist. Der Einbau einer Seilbahn erscheint aufgrund der Platzverhältnisse und zum Erhalt der wilden, organischen Strukturen nicht angebracht.