Neubau des Spielplatzes am Alfelder Weg / Langseestraße abgeschlossen
SÖR hat den Bau des neuen Spielplatzes am Alfelder Weg, nahe der Langseestraße, im Mai 2022 abgeschlossen. Seitdem wird er bereits gut angenommen und rege genutzt. Auf nur 625 Quadratmetern ist hier unter anderem ein besonderer Kletterturm für 6- bis 12-jährige Kinder entstanden. Daneben gibt es einen Gurtsteg zum Balancieren und eine Seiltampenschaukel, außerdem fünf Bäume vor, die Schatten spenden. Auch eine Bank und ein Spieltisch sind vorhanden, neben Stellbereichen für Kinderwägen, Rollstühle oder Gehilfen.
Im Zugangsbereich wurde ein Teil des Pflasters neben der Straße umgebaut, um einen barrierefreien Eingang zum Spielplatz zu gewähren. Aspekte der Inklusion werden auch bei der Oberflächengestaltung berücksichtigt: Fallschutz und Rasen schließen bündig aneinander an, daneben sind Turm und Gurtsteg durch einen auch spürbaren Wechsel von Graniteinfassung zu Betonbord getrennt. So sind das 2-Wege-Prinzip, das 2-Sinne-Prinzip und ein Leitsystem als inklusive Elemente umgesetzt. Auch hier ist ein Speiplatz für alle – mit und ohne Beeinträchtigung – entstanden.
Obwohl nicht viel Platz für die Anlage zur Verfügung steht, gewähren Gehölzstreifen entlang der benachbarten Gartengrundstücke einen Mindestabstand zu diesen. Die Gehölze werden dicht und geschlossen entwickelt, ihre Höhe ist aufgrund der Nähe zur Grundstücksgrenze auf zwei Meter begrenzt. Lediglich zwölf Quadratmeter wurden mit Pflasterfläche versiegelt, den größten Anteil hat Rasen mit 324 Quadratmetern, gefolgt von 165 Quadratmetern Fallschutz aus Holzhäckseln.
Die Kosten betragen 217.000 Euro.
Abwägung verschiedener Interessen
Im Aufstellungsverfahren zum Bebauungsplan wurden die Interessen der Anwohner (Nähe zum Spielplatz) gegen die Prämisse zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums abgewogen. Diese Abwägung führte zu einer stark verdichteten Bebauung und kleinflächigen Grünanlagen. Sie fußt auf der ständigen Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts, wonach ein Kinderspielplatz für eine altersgemäße Entwicklung eines Kindes eine erforderliche Einrichtung ist, um einem Kind einen von Beeinträchtigungen der Umwelt weitgehend ungestörten Aufenthalt im Freien zu ermöglichen und ihm u.a. Gelegenheit zu geben, sein Sozialverhalten im Spielen mit anderen Kindern zu trainieren. Um den Bedürfnissen von Kindern und etwaigen Betreuungspersonen Rechnung zu tragen, gehören Kinderspielplätze demnach in die unmittelbare Nähe einer Wohnbebauung; sie sind als deren sinnvolle Ergänzung anzusehen. Die mit der Benutzung eines Kinderspielplatzes für die nähere Umgebung unvermeidbar verbundenen Auswirkungen – vorwiegend Geräusche – sind ortsüblich und sozialadäquat; die mit einer bestimmungsgemäßen Nutzung eines Kinderspielplatzes verbundenen Beeinträchtigungen sind von den Nachbarn hinzunehmen.
SÖR wägt die unterschiedlichen Interessen stets ab, die Planungen suchen den Ausgleich zwischen den Bedürfnissen und Ansprüchen aller Beteiligten. Dabei müssen immer die Rahmenbedingungen, auch räumlich, berücksichtigt werden.
Es ist die Aufgabe der Stadt Nürnberg, attraktive Spielflächen nach den beschlossenen Planungs- und Qualitätskriterien für Spielplätze zu errichten und eine qualifizierte Nutzerbeteiligung durchzuführen. Die Qualitätskriterien umfassen Punkte wie Multifunktionalität, Aufenthaltswert und Erlebniswert und erfordern unter anderem unterschiedliche Funktionsbereiche, Erfahrungsfelder für Herausforderungen, Kommunikationsmöglichkeiten für Erwachsene, unterschiedliche Spielbereiche usw. – also oftmals genau das, was in der unmittelbaren Nähe zum privaten Wohnbereich besonders stört. Auch die aktuell hinzugekommenen Anforderungen an inklusives Spielen wurden bei der Planung des Spielplatzes berücksichtigt. Wie gut der Spielplatz hier nun ankommt, ist sowohl ein Zeichen für den Erfolg der Beteiligung als auch für die dringende Notwendigkeit des Spielplatzes in diesem Bereich.
Kinder- und Jugendbeteiligung
Im November 2020 und im Mai 2021 fanden zwei Online-Veranstaltungen für die Kinder- und Jugendbeteiligung statt. Der Schwerpunkt der Wünsche lag auf Möglichkeiten für Kinder von über 6 Jahren zum Klettern (44 Nennungen), gefolgt von Schaukeln und Rutschen (je 17 Nennungen). In der zweiten Nutzerbeteiligung haben die Kinder die vorgeschlagene Umsetzung mit dem hohen Turm sehr begrüßt.