Am 17. Oktober 2014 las Benno Hurt aus seinem neuen Roman DIE RICHTERIN
an unserer Schule. Ein sehr gelungener Neustart der alten Tradition der
Autorenlesungen!


Es war Fritz-Walter-Wetter am Freitag, als Benno Hurt sich auf den Weg nach Nürnberg machte – ein gutes Zeichen! Vielleicht verstehen diese Anspielung nur noch jene Zeit-genossen, die mit Benno Hurt die Begeisterung für den Fußball teilen. In seinem Roman Eine deutsche Meisterschaft, in dem er die 50-er Jahre in den Blick nimmt, kann man nachlesen, was es mit diesem Wetter auf sich hat. „Chronist der Bundesrepublik“ wurde Benno Hurt genannt, denn seine Romane sind exakte Erzählungen des bundesrepubli-kanischen Milieus, häufig aus der Perspektive derer, die nicht nur Grund zum Jubeln hatten.
Schon der Titel seines neuen Romans Die Richterin verweist auf einen Bereich, der für Benno Hurt vermutlich mindestens ebenso wichtig ist wie der Fußball: die Justiz. Selbst viele Jahre Richter in Regensburg, siedelt er seine Protagonistin Judith S. in dieser Sphäre an: Eine sechsundvierzigjährige Richterin vor dem Karrieresprung. Was diese Frau jedoch jenseits ihres Berufs, den sie vorbildlich ausübt, umtreibt, sieht man ihr nicht an.
Einfühlsam, in inniger Verbundenheit mit seinem literarischen Geschöpf, erlaubte uns Benno Hurt einen Einblick in Denken und Psyche einer Frau, die scheinbar für ihren Beruf lebt, die aber zunehmend durch eigene Verhaltensweisen mit dem Umstand konfrontiert wird: Aber etwas fehlt (Brecht).
Benno Hurt, das darf ohne Abstriche behauptet werden, ist ein hinreißender Erzähler!
Sein Publikum dankte es ihm mit großem Applaus!
Dr. Doris Zeilinger
Benno Hurt: Die Richterin, dtv, München 2014, 256 Seiten, 19,90 Euro (auch als E-Book)
