Blick auf das Sigena-Gymnasium

Sigena-Gymnasium

Verlegung der ersten STOLPERSCHWELLE des Künstlers Gunter Demnig in Nürnberg

Die Stolpersteine des Bildhauers Gunter Demnig sind das größte dezentrale Denkmal der Welt. In über 1.600 Städten und Dörfern in Deutschland und 26 weiteren Ländern Europas erinnern die Gedenksteine an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben, deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine erlauben individuelles Erinnern am letzten freigewählten Wohnort eines Opfers. In Nürnberg wurden seit dem Jahr 2004 bereits über 200 Stolpersteine verlegt.

Als Erweiterung des Kunstdenkmals der Stolpersteine entwickelte Gunter Demnig das Format der Stolperschwelle. Es handelt sich dabei quasi um einen in die Länge gezogenen Stolperstein, auf dem mehr Platz für eine Inschrift ist. Stolperschwellen mit den Maßen von etwa 10 cm Höhe und 75 cm Breite erinnern an Gruppen von Menschen, meist an deren Wirkungsort.

Am Donnerstag, 16. Oktober 2025, verlegte Gunter Demnig erstmals eine Stolperschwelle in Nürnberg.

Sie erinnert an 122 jüdische Schülerinnen der Städtischen Höheren Mädchenschule. Die Mädchen mussten aus ihrem Heimatland fliehen, 11 von ihnen wurden ermordet. Die Stolperschwelle wird am ehemaligen Standort der Schule in der Findelgasse 9 verlegt. Die Biografien der jüdischen Schülerinnen wurden von einer Projektgruppe des Sigena-Gymnasiums recherchiert.

Bei der Veranstaltung sprachen unter anderem Jo-Achim Hamburger, Vorsitzender der Israelitischen Kulturgemeinde Nürnberg, und Cornelia Trinkl, Schulreferentin der Stadt Nürnberg, Grußworte.