Vor 450 Jahren, am 19. Januar 1576, verstarb der Dichter, Meistersinger und Schuhmacher Hans Sachs (1494–1576).

Geboren und aufgewachsen in der freien Reichsstadt, war Hans Sachs kein Gelehrter im akademischen Sinn, sondern ein gebildeter Handwerker, der die Ideen seiner Zeit auf eine für viele verständliche Weise weitertrug. In Nürnberg wurde Sachs zum Inbegriff des Meistersingers – eines Künstlers, der Dichtung, Musik und Handwerk vereinte. Als Zeitgenosse und Unterstützer Martin Luthers setzte er sich literarisch für die Ideen der Reformation ein und machte sie für ein breites Publikum verständlich. Sein Bild vom Menschen als selbstdenkendes Wesen, dem Kunst und Bildung frei zugänglich sein sollten, macht ihn heute zu einer europäischen Symbolfigur des bürgerlichen Humanismus.
Seine Neuinterpretation der Fastnachtsspiele, die zuvor in Form derber und obszöner Wirtshaus-Auftritte praktiziert worden waren, brachte er mit dem ihm eigene Humor mit seinen Wortspielen und feinem Spott zu neuer Qualität und zu nachhaltiger Bekanntheit. Auch in späteren Jahrhunderten blieb Hans Sachs eine Inspirationsquelle, etwa für Richard Wagner, der ihn in seiner Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ verewigte.
Das Nürnberger Bardentreffen, eines der größten Weltmusikfestivals Europas, wurde 1976, im Jahr seines 400. Todestages, ins Leben gerufen – als lebendige Hommage an die Kraft des Wortes und der Musik im öffentlichen Raum. 50 Jahre später, anlässlich seines 450. Todestages, erinnern die Stadt Nürnberg sowie zahlreiche Akteure der Kultur- und Bildungslandschaft mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm an Leben und Werk des Meistersingers.
Veranstaltungen
Begleitende Social Media Beiträge und NORICA-Themenheft des Stadtarchivs
Anlässlich des 450. Todestages von Hans Sachs veröffentlicht das Stadtarchiv Nürnberg in der ersten Jahreshälfte einzelne Beiträge zu dessen Leben auf Instagram und Facebook. Ebenso steht die jährlich erscheinende NORICA-Ausgabe diesmal ganz im Zeichen von „Hans Sachs, Handwerk, Meistersang“ (Arbeitstitel) und wird im November 2026 erscheinen.
Das Stadtarchiv ist das „Gedächtnis der Stadt“ und die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zur Stadtgeschichte.
Auf Instagram gibt es kurze, manchmal unerwartete Einblicke in Nürnbergs Vergangenheit und der Stadtarchiv-Blog ermöglicht einen Blick auch in die Archive anderer Städte der Metropolregion.
Unter dem Titel "NORICA. Berichte und Themen aus dem Stadtarchiv Nürnberg" gibt das Stadtarchiv darüber hinaus seit 2005 eine Zeitschrift heraus, die sich über das Fachpublikum hinaus an alle an der Nürnberger Geschichte interessierten Personen wendet.
Zeitraum
Social Media - Januar bis Juni 2026
Erscheinungstermin NORICA - November 2026
Herzensstücke: Hans Sachs
Zum 450. Todestag des Meistersängers Hans Sachs zeigt Dr. Christine Sauer, Leiterin der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek, die in den historischen Sammlungen erhaltenen eigenhändigen Schriftzeugnisse.
Datum
Donnerstag, 15. 01. 2026
Zeit
17 Uhr
Ort
Stadtbibliothek Zentrum
Ebene L1, Lesesaal
Gewerbemuseumsplatz 4
90403 Nürnberg
Kosten
Eintritt frei; begrenztes Platzangebot
Anmeldung möglich via Mail
30 Minuten im Frankenkabinett: Hans Sachs
Hans Sachs war im 16. Jahrhundert ein bekannter Poet und Meistersinger. Er ist Namensgeber von Gebäuden, Straßen und Plätzen zahlreicher Orte in Deutschland und Österreich. Sein literarisches Werk ist eng mit der Stadtgeschichte Nürnbergs und ihrer Kultur als Reichsstadt verbunden. Die Bibliothekarin Christiane Rumpf gibt einen Einblick in die besondere Form seiner Erzählkunst, die er immer an ein breites Publikum richtete.
Datum
Dienstag, 20. 01. 2026
Zeit
16 Uhr
Ort
Stadtbibliothek Nürnberg Zentrum
Ebene K3, Frankenkabinett
Gewerbemuseumsplatz 4
90403 Nürnberg
Kosten
Eintritt frei
Mittagslesungen: Hans Sachs

Wenn unsere Gäste aus ihren Lieblingsbüchern lesen und sich mit der Moderatorin über das Gelesene austauschen, darf sich das Publikum entspannt zurücklehnen und lauschen. Gast: Kerstin Trimble; Moderatorinnen: Christiane Rumpf / Elke Thoma



