500 Jahre Nürnberger Religionsgespräch

500 Jahre Religionsgespräch

2025 jährt sich zum 500. Mal das Nürnberger Religionsgespräch, welches zu den Schlüsselereignissen des Reformationsgeschehens zählt.

Zwischen dem 3. und 14. März 1525 trafen sich auf Beschluss des Nürnberger Inneren Rates Sachverständige wie der Pfarrer von St. Lorenz Andreas Osiander für die Lutheraner und der Franziskaner Lienhard Ebner für die Altgläubigen im heutigen Historischen Rathaussaal, um Religionsfragen zu diskutieren.

Die Debatte, die nach Überlieferung bei geöffneten Fenstern stattgefunden haben soll, um so allen Menschen das Mithören zu ermöglichen, endete mit der Einführung der Reformation nach der Lehre Martin Luthers. War für die Zeitgenossenschaft in Deutschland damals das Nebeneinander mehrerer Konfessionen ein Novum, grundiert 5 Jahrhunderte später religiöse und weltanschauliche Vielfalt unser Zusammenleben.

Nicht nur theologisch wies dieser Vorgang neue Wege, sondern löste auch radikale gesellschaftliche, kulturelle sowie stadträumliche Veränderungsprozesse aus, die bis heute nachwirken – nicht nur in Nürnberg.

Dem einschneidenden Ereignis selbst, vor allem aber auch dem Umgang der Menschen mit den damit verbundenen epochalen Herausforderungen widmen deshalb die Stadt Nürnberg, das Evang.-Luth. Dekanat Nürnberg sowie zahlreiche Akteure der Kultur- und Bildungslandschaft unter dem Titel „500 Jahre Nürnberger Religionsgespräch. streit.macht.zukunft.“ einen Themenschwerpunkt.

Über ein Jahr hindurch wird das Nürnberger Religionsgespräch Anlass geben, in unterschiedlichen Formaten und mit Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Facetten und Perspektiven des gesellschaftlichen Miteinanders spannungsreich zu betrachten und zu verhandeln.

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Veranstaltungen

Reformationsfest 2024: Von Streitförderern und Streitschlichtern

Sebalduskirche

Warum wir Streitförderer und Streitschlichter brauchen! Die Reformation war ohne Streit nicht zu haben. Doch Streit kann unangenehm und Streit kann großartig sein. Um Macht zu sichern, wird Streit oft unterdrückt und manchmal bewusst gefördert. Streit kann Zukunft zerstören und Streit ist der einzige Weg, Zukunft zu ermöglichen. Streit.Macht.Zukunft – aber wie streitet man so, dass er Zukunft macht?

#25/26 Welt im Umbruch – Vortragsreihe

Kupferstich von Albrecht Dürer mit einem Portrait von Philipp Melanchthon

Das Doppeljahr 1525/26 markiert nicht nur für Nürnberg, sondern weit darüber hinaus eine Zeit außerordentlicher Umbrüche und zukunftsweisender Ereignisse: Nürnberger Religionsgespräch, Bildersturm, Bauernkrieg oder Eröffnung des heutigen Melanchthon-Gymnasiums zählen zu diesen epochalen wie impulsgebenden Entwicklungslinien und Zäsuren. Der Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg bietet eine prominent besetzte Vortragsreihe an, die diese ausgesprochen dichte Phase einer Transformation, in der vor 500 Jahren Neues gedacht und entwickelt wurde, aus vielen Perspektiven in den Blick nimmt.

Tagung am historischen Ort: Das Nürnberger Religionsgespräch und die Folgen

Historischer Rathaussaal

Am gleichen Ort und zur gleiche Zeit wie vor 500 Jahren setzen sich am 14. / 15. März hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Historischen Rathaussaal mit dem Ereignis des Nürnberger Religionsgesprächs und damit einhergehenden reformatorischen Kontroversen sowie auch den tiefgreifenden dauerhaften Veränderungen der Umbruchszeit des 16. Jahrhunderts auseinander. Mit einem Grußwort des Ministerpräsidenten und einer Podiumsdiskussion u.a. mit Landesbischof Christian Kopp wird die Tagung – auch mit Blick auf Gegenwart und Zukunft – eröffnet.

Raus in die Praxis: Religionsgespräch on tour

Modell des Religionsgesprächs

Vor 500 Jahren wurde in Nürnberg ein Streit geführt und eine Entscheidung getroffen, die bis heute das Leben in der Stadt bestimmt. Tagelang gab es im Rathaus ein Hin und Her unter Experten um die „richtige Religion“. Nach der letzten Sitzung am 14. März 1525 stand fest: Nürnberg wird evangelisch. Noch heute, ein halbes Jahrtausend später, faszinieren die Geschichten um dieses Religionsgespräch und noch mehr die Menschen, die es führten und die es betraf.

Aufgehoben! Die Bibliothek des 1543 erloschenen Dominikanerklosters

Buchillustration eines Mönchs, der ein Buch in den Händen hält

Die Ausstellung rückt erstmals die Bibliothek eines einst bedeutenden und heute weitgehend vergessenen und unerforschten Klosters in den Mittelpunkt. Die Grundlagen bilden die in der Stadtbibliothek erhaltenen Originale und ein 1514 für Georg Spalatin in Wittenberg angefertigter Bibliothekskatalog, dessen Edition an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München vorbereitet wird. Zur Ausstellung erscheint ein Ausstellungskatalog.

DREI um DREI: Überraschendes und Kostbares im Original

Historisches Dokument

Das Staatsarchiv Nürnberg zeigt und erläutert historische Quellen zur Reformation in Nürnberg: die Vorbereitung des Religionsgesprächs, die zwölf Fragen an die Nürnberger Geistlichen und das Gespräch selbst (auch wenn die Protokolle darüber als verloren gelten); den Komplex Andreas Stoß, Prior des Karmelitenklosters, und dessen Stadtverweis sowie der Verbot der „katholischen“ Messen im April 1525 sowie die Augsburger Konfession von 1530 (mit einem frühen Konzept aus Ansbach) und die Brandenburgisch-Nürnbergische Kirchenordnung von 1533.

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