Als Anerkennung für künstlerische und soziokulturelle Leistungen, die neue Akzente in der Kultur und Stadtgesellschaft setzen, vergibt die Stadt Nürnberg jährlich Kulturpreise im Wert von insgesamt 20.000 Euro. Jetzt stehen die Preisträgerinnen und Preisträger 2025 fest. Am Mittwoch, 23. Juli 2025 hat der Nürnberger Stadtrat die Vergabe auf die Empfehlung des Beratergremiums für kulturelle Fragen beschlossen.

Der im zweijährigen Turnus vergebene Große Kulturpreis der Stadt Nürnberg (dotiert mit 10.000 Euro) wird wieder 2026 verliehen.
Jetzt stehen die Preisträgerinnen und Preisträger 2025 fest. Am Mittwoch, 23. Juli 2025, hat der Nürnberger Stadtrat die Vergabe auf Empfehlung des Beratergremiums für kulturelle Fragen beschlossen. Die fünf, jeweils mit einem Preisgeld in Höhe von je 4 000 Euro dotierten, Kulturpreise gehen an den Bildenden Künstler und Filmemacher Johannes Felder, das Literaturhaus Nürnberg e. V., das Kammerorchester Orchester Ventuno e. V., die Pianistin, Klavierpädagogin und Sängerin Hildegard Pohl und an die Tante Betty Bar.
Johannes Felder – Bildender Künstler und Filmemacher

Johannes Felder ist der einzige Künstler der Metropolregion Nürnberg, der das Thema Landschaft in der zeitgenössischen Kunst interdisziplinär neu denkt. In seinem Werk verbindet er abstrakte Malerei und filmische Ausdrucksformen – als Reflexion über Landschaft als kulturelles Konzept, ästhetische Erfahrung und mediales Bild. Landschaft wird bei ihm zum psychischen Zustand: imaginär und konkret, emotional und analytisch. Seine „geistigen Landschaften“ rufen über Farbe und Form differenzierte Empfindungen hervor. Seine Installationen und bundesweit aufgeführten Film-Konzerte – von „Dating Planet A – film LIVE in concert“ zur Umweltkrise – besitzen besondere Relevanz. Felder arbeitet kollaborativ mit Künstler*innen aus Tanz und Musik. Seine Werke sind poetisch, und visuell von außergewöhnlicher Wirkungskraft. Seit seinem Studium an der AdBK Nürnberg (Prof. Angermann und Prof. Hakimi) arbeitet er als Künstler & Filmemacher in Nürnberg.
Literaturhaus Nürnberg e. V. – Kulturinstitution

Das Literaturhaus bietet ein erstklassiges Kulturprogramm: Die renommiertesten Autoren sind schon gekommen, um hier zu lesen und sich mit dem Publikum auseinanderzusetzen. Das Ganze wird in einer sehr angenehmen, direkt inspirierenden räumlichen Atmosphäre gestaltet. Die ehrenamtlichen Managerinnen sorgen professionell für Informationsmaterial und fachliche Begleitung. Bei dem Literaturhaus Nürnberg handelt es sich um eine der bedeutendsten Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Sie vergeben einen Literaturpreis, ausgesucht von einer erstklassigen Jury, der weithin Beachtung findet. Das Stammpublikum erweitert sich zusehends, die Besucher kommen aus der ganzen Metropolregion Nürnberg und weit darüber hinaus. Schon manche bedeutende Autorinnen oder Autoren haben sich dort zu neuen Werken inspirieren und so die Stadt Nürnberg in ihr Werk einfließen lassen.
Orchester Ventuno e. V. – Kammerorchester

Das Orchester Ventuno wurde 2014 als "gemeinnütziger Verein zur Förderung der klassischen Musik und der kulturellen Bildung und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen" gegründet. Als professionelles Kammerorchester in der Metropolregion verfolgen die Mitglieder das Ziel qualitativ hochwertiger Konzertproduktionen für ein neues, diverses Publikum. Das Profil des Orchesters: Klassische Konzertformate und Reihen, interdisziplinäre Konzertproduktionen wie z.B. mit dem SETanztheater (Der Prozess v. Kafka) oder mit dem nö theater Köln die musikalische Lesung "Gegen das Vergessen" über jüdisches Leben in Nürnberg/Fürth während der NS-Zeit. Darüber hinaus rief das Orchester Ventuno ein Education-Programm für Kinder ins Leben (u.a. mit Geraldino). Besonderes Anliegen ist es, Menschen mit klassischer Musik in Kontakt zu bringen, die damit noch nie in Berührung gekommen sind. Konzerte fanden bereits unter der Theodor-Heuss-Brücke, in den Pegnitzauen, in Museen, und in der Nürnberger u. Fürther Altstadt statt.
Hildegard Pohl – Pianistin, Klavierpädagogin und Sängerin

Hilde Pohl interpretiert die Werke so bekannter Komponisten wie Mozart, Beethoven, Bach, Tschaikowski, Gershwin u.a. als Crossover von klassischer Musik mit swingendem Jazz. Dazu erzählt sie beschwingt und locker über das Leben und Wirken der Komponisten. Durch ihre unprätentiöse Art, ihre spontanen Improvisationen und das Interagieren mit dem Publikum, hat sie die Herzen der Zuhörer erobert. So ist sie nicht nur in Nürnberg und Umgebung, sondern auch weit über die regionalen Grenzen hinaus, als gefeierte Konzertpianistin unterwegs. Regelmäßig gibt sie deutschlandweite Konzerte. Sie ist aber auch in Nizza, Luzern, Tours usw. als Pianistin gefragt, tritt bei verschiedenen Jazzfestivals auf, ist seit über 20 Jahren Stummfilmpianistin und hat vor genau so langer Zeit das ,Hildegard Pohl Trio' zusammen mit Yogo Pausch und Norbert Meyer-Venus gegründet und seitdem 14 CDs präsentiert. Hilde Pohl ist eine außergewöhnliche Künstlerin, deren Markenzeichen es ist, klassische Musik mit swingendem Jazz zu verbinden. Sie ist Preisträgerin des Wolfram von Eschenbach Preises des Bezirks Mittelfranken, wurde jedoch von der Stadt Nürnberg noch nie mit einer Auszeichnung bedacht.
Tante Betty Bar – Kulturinstitution

Die „Tante Betty Bar“ (*2015) ist mittlerweile weit über Nürnberg hinaus für ihre Konzerte mit führenden Musikerinnen und Musikern und Newcomerinnen und Newcomern der Genres Jazz, Latin und Experimentelle Musik bekannt. Rund 50 Konzerte finden im Jahr statt, nicht zuletzt wegen der engen Verbindung von Organisator und Musiker Matthias Rosenbauer zur deutschen Musikszene und zur Musikhochschule Nürnberg. In der Tante Betty Bar spielt die europäische Jazzszene und mit Fokus auf die Nürnberger Szene. Für ihr „kulturell herausragendes Livemusikprogramm“ erhielt die Tante Betty Bar 2019/21 auch den Applauspreis der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien. Die Bar ist fester Bestandteil der Nürnberger Kulturszene, die besonders durch die private Konzertatmosphäre ein besonderes Musikerlebnis bietet und gerade für junges Publikum attraktiv ist. Enthusiastisch, nicht profitorientiert und engagiert bereichert die Bar damit Nürnbergs Kulturszene.
Gemäß der Satzung der Stadt Nürnberg über die Verleihung von Kulturpreisen werden die Vorschläge für Kulturpreise der Stadt Nürnberg durch das Beratergremium für kulturelle Fragen ausgesprochen.
