Frühere Preisträger: Kulturpreise der Stadt Nürnberg 2019

In nichtöffentlicher Sitzung hat der Nürnberger Stadtrat am Mittwoch, 24. Juli 2019, die vom Kulturausschuss vorgeschlagene Vergabe der diesjährigen Kulturpreise der Stadt Nürnberg beschlossen. Der Stadtrat folgte damit den Vorschlägen des Beratergremiums für kulturelle Fragen. Auf Grundlage der städtischen Satzung über die Verleihung von Kulturpreisen stehen für bis zu 5 Personen und Gruppen 20.000 Euro für Kulturpreise pro Jahr zur Verfügung, die in gleichen Teilen vergeben werden.

Im Jahr 2019 wurden fünf Kulturpreise verliehen: an den Bildenden Künstler Dashdemed Sampil, den Schlagzeuger Jan F. Brill, die Musikerin Corinna Zimprich, das Theater Förderverein Dreamteam e. V. und das Netzwerk Global Art Nürnberg. Jeder Preis ist mit 4.000 Euro verbunden.


Dashdemed Sampil – Bildender Künstler

Dashdemed Sampil

Dashdemed Sampil, 1971 in der Mongolei geboren, lebt und arbeitet in Nürnberg. Nach seinem Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Ulan-Bator studierte er ab dem Jahr 2002 bei Prof. Peter Angermann freie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Seine Werke fokussieren das Wesen der Menschen, ihre Geisteszustände und Gefühlswelten. Er konzentriert sich darauf, nicht nur die äußere Hülle, sondern das wahre Gesicht der "Kreatur" – gerne auch in drastischer Zuspitzung – zu zeigen. Dabei bedient er sich der Mittel, die die klassische Moderne ihm zur Verfügung gestellt hat: markante Konturen, starke Kontraste und expressive Farbkombinationen.

Jan F. Brill – Jazz-Schlagzeuger

Jan Frederik Brill

Jan Brill, Jahrgang 1991, ist ein junger deutscher Jazzschlagzeuger, der zu den interessantesten Stimmen seiner Generation zählt. In Ensembles unterschiedlichster, doch stets modernster Färbung tourt er ausgiebig durch Deutschland. 2009 begann er sein Studium an der Musikhochschule Nürnberg, wechselte 2011 an die renommierte Musikhochschule Köln und schloss 2018 in Nürnberg sein Master-Studium ab. Brill entwickelte früh seine eigene musikalische Sprache und forscht seither an neuen klanglichen Möglichkeiten seines Instruments. Der mehrfache Preisträger (Bruno-Rother-Wettbewerb, Biberacher Jazzpreis, Internationaler Conad Jazz Contest Italien) hat sich in Bands wie "Turn", "Giger", dem Volker Heuken Sextett und dem Peter Fulda Quartett einen Namen gemacht. In Nürnberg lebt und arbeitet Jan Brill nicht nur als Musiker, sondern auch als Veranstalter, dem "Jazz am Bahnhof" in Kalchreuth sowie der Reihe "BrozziJazz" im Nürnberger Palazzo Brozzi. Im Vorstand des Metropolmusik e.V. setzt er sich stark für die kreative Musikszene der Stadt Nürnberg ein.

Corinna Zimprich – Kontrabassistin

Corinna Zimprich

Corinna Zimprich erhielt schon im Alter von 14 Jahren ihren ersten Kontrabassunterricht, bis zum Abitur war sie Gaststudentin am Meistersinger-Konservatorium Nürnberg. Nach ihrem Studium ebendort, das sie mit der künstlerischen Musikreifeprüfung beendete, wechselte sie an die Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg. Dort erwarb sie 2003 ihr künstlerisches Diplom in der Meisterklasse von Prof. Dorin Marc. Seitdem wurde sie vielfach ausgezeichnet. Sie ist, neben solistischen Auftritten, auch eine gefragte Kammermusikpartnerin, u.a. als langjähriges Ensemblemitglied der "Pocket Opera Company". Seit einigen Jahren ist ein besonderer Schwerpunkt ihrer musikalischen Arbeit die Aufführung "Neuer Musik". Hier sind, in Kooperation mit namhaften Komponisten und Komponistinnen einige solistische und kammermusikalische Uraufführungen entstanden.

Förderverein Dreamteam e. V. – Theater

Theater Dreamteam

Seit 1998 ist das Theater Dreamteam der Beweis für bühnenreife Inklusion. Entstanden aus einer Kooperation zwischen Bildungszentrum, Noris Inklusion und dem Gostner Hoftheater zeigt Dreamteam, dass es keiner Unterscheidung zwischen "behindert" und "nicht behindert" bedarf. Über die Jahre hat sich eine Theaterform mit schräg-komischen Dialogen mit viel Raum für Improvisation und selbstständigem Agieren der Schauspieler entwickelt. Längst hat sich Dreamteam dabei aus der Nische gespielt, in der es sowieso nie sein wollte – und ist dank großem Engagement, irrwitzigen Ideen und unkonventioneller Herangehensweise fester Bestandteil der Nürnberger Kulturlandschaft geworden. Das Projekt zeigt erfolgreiche Inklusionsarbeit, die Vorurteile abbaut, den Zuschauer mit gutem Humor unterhält, ihn aber auch zum Nachdenken anregt. Dreamteam bereichert auf seine unvergleichliche Art Publikum und Kulturbetrieb.

Global Art Nürnberg – Netzwerk

Global Art Festival

Das Netzwerk Global Art Nürnberg, entstanden im Mai 2015 aus einem großangelegten Workshop in der Kulturwerkstatt Auf AEG, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das kreative Potenzial, das sich durch Migration und kulturelle Globalisierung entwickelt hat, zu stärken, weiterzuentwickeln und öffentlich sichtbar zu machen. Es steht für transkulturelle wie künstlerische Freiräume und wagt Experimente. Geschaffen wird ein künstlerisches Programm, das mit seinen Aktivitäten ein breites Publikum erreicht. Durch "Global Art Sessions" sowie unzählige Veranstaltungen und Aktionen hat sich das Netzwerk in der Nürnberger Kulturszene etabliert.

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