Schmetterlings- und Insektenbeet

Maria Sibylla Merian (1647-1717)

Wie viele Insekten und Schmetterlinge sich zu Merians Zeiten wohl auf Wiesen und Feldrändern getummelt haben, können wir nur vermuten. Wir jedenfalls wünschen uns heute wieder viel mehr davon. In Erinnerung an die Künstlerin und Naturforscherin entstand am BN-Heilkräutergarten Hallertor ein kleines Schmetterlingsbeet.

Schon im Mai 2017 haben wir die Fläche zusammen mit Kindern und Lehrerinnen der Merianschule Nürnberg vorbereitet und bepflanzt – eine ganz schöne Herausforderung im steinigen durchwurzelten Grund in historischer Umgebung. Hier sollen sowohl Fresspflanzen für Raupen als auch attraktive Nektarpflanzen für Schmetterlinge gedeihen. Neben einheimischen Wildstauden sind einige exotische „Leckerbissen“ wie Schmetterlingsflieder vertreten.

Bei der Einweihung im Rahmen des Heilkräutergartenfestes 2017 gab es u. a. Kostproben aus der Zeit von M. S. Merian und eine inspirierende Führung mit Frau Margot Lölhöffel zu ihren Wirkungsstätten in der Altstadt. Die Merianschule setzte mit eigenen Kunstwerken noch bunte Akzente im neu angelegten Beet.

Die symbolische kleine Aktion soll vor allem zur Nachahmung anregen: Ähnliche Beete lassen sich sehr gut in ruhigen Gartenecken und auf ungenutzten öffentlichen Flächen anlegen. Natürlich wünschen wir uns auch, dass städtische Einrichtungen viel mehr größere „wilde“ Flächen erschaffen, um dem dramatischen Schwund von Insekten und Schmetterlingen entgegen zu wirken.

Um die Bevölkerung zu informieren, haben wir im Jahr 2018 einen Info-Flyer gestaltet, den Sie hier downloaden können.

Merianin Rezept

Merianin mit allen Sinnen

Passend zu hochsommerlichen Temperaturen hat Margot Lölhöffel ein fantasievolles Merianin-Rezept kreiert. Anlass war eine Beschreibung in Maria Sibylla Merians Meisterwerk über die „surinamischen Insekten“. Dort erklärte sie der zeitgenössischen Leserschaft (die meist keine Tropen-Erfahrung gehabt haben dürfte), wie man sich den Geschmack einer Ananas vorstellen könnte. Zu dem wunderbar genauen Stich einer reifen Ananas erläutert sie:

„Der Geschmack dieser Frucht ist, als ob man Trauben, Aprikosen, Johannisbeeren, Äpfel und Birnen miteinander vermengt hätte, die man alle gleichzeitig darin schmeckt. Ihr Geschmack ist lieblich und stark. Wenn man sie aufschneidet, so riecht das ganze Zimmer danach.“

Margots Versuchsanordnung

Das Rezept benötigt nur einen ganz normalen Hefeteig mit Streuseln für ein Backblech und die fünf im Vergleich der Merianin genannten Fruchtsorten sowie Ananas-Stückchen zum Verzieren.

Zutaten

Hefeteig
30 g Hefe für den Vorteig, 500 g Mehl, ¼ l Milch, 60 g Zucker, 90 g Margarine, 2 Eier, Vanille, eine Prise Salz, nach Belieben etwas verfeinert mit Lebkuchengewürz und pulverisierten Orangenschalen

Belag
kleingeschnittene Früchte von allen fünf in der Beschreibung genannten Sorten, bestreut mit Gelierzucker

Streusel
150 g Mehl, 150 g Zucker, 100 g Butter, Vanille, eine Prise Salz, nach Belieben gemischt mit Mandelblättchen

Backzeit
35-45 Minuten bei 190 °C

Die fertigen Kuchenstücke mit je einigen Ananasstückchen garnieren (diese wegen längerer Haltbarkeit vorher eventuell kurz mit Gelierzucker erhitzen).

Bund Naturschutz Kreisgruppe Nürnberg


Monika Krumbach und Kazumi Nakayama

Telefon 09 11 / 45 76 06

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