Respekt hat Effekt – eine Kommunikationskampagne für mehr Rücksicht in Nürnbergs Straßenverkehr
„Nürnberg kommt gut an!“ Mit diesem Motto startet am 09. Oktober 2025 die Rücksichtnahmekampagne der Stadt Nürnberg. Im Straßenverkehr treffen jeden Tag viele Menschen aufeinander, egal ob sie zu Fuß, mit dem Rad, dem öffentlichen Nahverkehr, mit E-Scootern oder dem Auto unterwegs sind. Damit dieses Miteinander sicher und stressfrei funktioniert, braucht es neben den Verkehrsregeln Rücksicht und gegenseitigen Respekt. Deswegen möchte die Kampagne mit dem Titel „Respekt hat Effekt“ das Bewusstsein für faires und verantwortungsvolles Verhalten stärken. Schon kleine Anpassungen im eigenen Verhalten wie rechtzeitiges Blinken, angemessene Geschwindigkeit oder mehr Gelassenheit machen einen großen Unterschied. Gemeinsam können wir damit die Wege in Nürnberg noch sicherer und entspannter zurücklegen. Denn die 69 Minuten , die die Nürnbergerinnen und Nürnberger im Durchschnitt pro Tag im Straßenverkehr unterwegs sind, sind zu wertvoll , um diese mit schlechter Laune oder einem Gefühl von Unsicherheit zu verbringen.
Verkehrssicherheit geht uns alle an
Individuelles Fehlverhalten ist eine der Hauptunfallursachen auf Nürnbergs Straßen. Dabei passieren die meisten Unfälle auf Alltagswegen. Schon allein deswegen geht das Thema Verkehrssicherheit uns alle an. Auch im „Mobilitätsbeschluss für Nürnberg“ aus dem Jahr 2021 ist eines der obersten Ziele die „Vision Zero“. Dies bedeutet, dass die Zahl der Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr auf null reduziert werden soll. Denn jede einzelne Person, die im Straßenverkehr verletzt wird oder stirbt, ist eine zu viel (in Nürnberg 2024: 11 Verkehrstote).
Unfallzahlen aus der Straßenverkehrs- und Unfallstatistik 2024
Die meisten Unfälle ereignen sich während des morgendlichen Berufsverkehrs und der „Rush-Hour“ am Nachmittag. Am Sonntag sind die Zahlen am niedrigsten, von Montag bis Freitag am höchsten. Die meisten Unfälle passieren auf Alltagwegen und betreffen somit alle Personengruppen in Nürnberg.
Die drei häufigsten Hauptunfallursachen sind individuelles Fehlverhalten: • ungenügender Sicherheitsabstand (57%) • Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Ausfahren (23%) • Fehler beim Nebeneinanderfahren und Nichtbeachten des Reißverschlussverfahrens (8%)
Der Nürnberger Stadtrat die Verwaltung beauftragt, eine Kampagne für mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr aufzusetzen. Für die dreijährige Kampagne stehen insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung. Für die Entwicklung und Gestaltung der Kampagne wurde die Nürnberger Agentur nuts communications GmbH beauftragt. Wichtige Elemente des Kampagnendesigns sind auffallende Farben und ausdrucksstarke Figuren, die sich in ihrer Form an Verkehrszeichen orientieren. Sie verstärken beziehungsweise illustrieren die jeweilige Botschaft.
Was ist alles geplant?
Im Rahmen der dreijährigen Laufzeit werden unterschiedliche Themen in den Fokus gerückt. Jeder Schwerpunkt wird mit einem auf das betreffende Thema und die jeweilige Zielgruppe abgestimmten Medienmix und mit Aktionen öffentlichkeitswirksam bearbeitet. Zum Auftakt richtet sich die Kampagne mit dem Slogan „Nürnberg kommt gut an“ an alle Verkehrsteilnehmende . Schließlich sollen sich alle im Nürnberger Verkehrsraum sicher und respektvoll begegnen und bewegen – ob zu Fuß, mit Rad, Bus und Bahn, E-Scootern oder mit dem Auto.
Entwurfsplan für die Beklebung der Tram
Erste Schritte
"Nürnberg kommt gut an" - die letzten Handgriffe
Als deutlich sichtbarer Beitrag wird ab 9. Oktober 2025 eine Straßenbahn im Kampagnendesign für mehr Rücksicht im Stadtgebiet fahren. Sie wird die drei Jahre, auf die die Kampagne zunächst angelegt ist, auf verschiedenen Linien eingesetzt. Darüber hinaus wird im Oktober 2025 das Thema „Elterntaxis“ und Verkehrssicherheit vor Schulen angegangen. Dazu gibt es eine Kooperation mit der Sperberschule als Pilotschule. Geplant sind mehrere Aktionen, die Eltern über verkehrsgefährdendes Verhalten vor der Schule aufklären und Kinder zum Zufußgehen motivieren sollen. Im November 2025 legt die Kampagne ihren Fokus auf „Beleuchtung und Sichtbarkeit“. Um für die anstehende dunkle Jahreszeit besser vorbereitet zu sein, richtet sie sich insbesondere an Radfahrende und Zufußgehende. Weitere Themen sind unter anderem das Parken und Halten auf Geh- und Radwegen und angemessene Geschwindigkeit im Stadtverkehr.